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Tod auf Bestellung

Tod auf Bestellung

Titel: Tod auf Bestellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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Anbindung, aber auch nicht für eine hohe Kriminalitätsrate. Es war eine Lage, die Ruhe und Anonymität bot – so viel jedenfalls, wie man in New York City davon finden konnte.
    Das FBI hatte bereits bei anderen Gelegenheiten Zeugen in dieser Wohnung untergebracht. Jetzt wohnte Cotton in den drei Zimmern und spielte einen ganz normalen Mieter – so gut er es vermochte. Was bedeutete, dass er angespannt in der Wohnung auf und ab ging und sich zwingen musste, nicht jeden Augenblick ans Fenster zu laufen und die Straße zu beobachten.
    Ein Köder für den Killer.
    Cotton bereute inzwischen, dass er sich für diesen Job in die Datenbank hatte eintragen lassen. Mit dieser Deckadresse, einem falschen Namen – »Jonas Brown« – und ein paar persönlichen Merkmalen. Nicht zu hundert Prozent identisch mit denen von Clegg oder Warren, aber nahe genug daran, dass man zwangsläufig darauf stoßen musste, wenn man die Datenbank genauer durchsuchte. Dass er Deckers Ausflug nach Georgia versäumt hatte, weil er sich für den Umzug bereithalten musste, war noch das kleinste Übel gewesen. Mittlerweile saß er seit vier Tagen in dieser Wohnung fest, wartete auf den Killer und fragte sich, ob er seine Zeit verschwendete.
    Cotton ging ins hinüber ins Schlafzimmer, wo seine halb ausgepackte Reisetasche stand. Er holte sein privates Mobiltelefon hervor, schaltete es ein, schaute auf die Anrufe in Abwesenheit und verzog das Gesicht: Maria hatte sich wieder gemeldet.
    Er überlegte kurz, ob er zurückrufen sollte. Er steckte mitten in einer verdeckten Ermittlung, und allein schon sein Handy dabeizuhaben und es einzuschalten entsprach nicht den Richtlinien. Aber wenn er einfach untertauchte, eine Woche, vielleicht sogar länger … Maria wäre bestimmt nicht begeistert.
    Cotton hielt unschlüssig die Finger über die Tasten. Was machte es für einen Unterschied? Er saß hier ohnehin nur herum. Und wie wahrscheinlich war es schon, dass die Organspendermafia ausgerechnet sein Handy überwachte?
    Es klingelte an der Tür.
    Cotton zuckte zusammen. Er schob das Handy in die Tasche, eilte in den karg eingerichteten Vorraum und riss die Tür auf. Ein uniformierter Paketbote stand draußen im Treppenhaus. Cotton musterte den Mann, aber das Gesicht kam ihm nicht bekannt vor.
    »Paket für Jonas Brown«, sagte der Bote. Er bückte sich, um das Päckchen abzustellen, und griff gleichzeitig nach seinem Pad.
    Cotton riss ihm das Päckchen aus der Hand, bevor es den Boden berührte, und stieß es dem Mann vor die Brust.
    »Hier wohnt kein Jonas Brown«, sagte er. »Da haben wir dich wohl erwischt, Freundchen.«
    Der Mann taumelte zurück. Das Pad fiel ihm aus der Hand.
    »W-was?«, stammelte er.
    Schritte polterten die Treppe herunter. Aus der Etage darüber hallte Deckers Stimme durch das Treppenhaus: »FBI! Sie sind verhaftet!«
    Der Paketbote stand wie erstarrt und schaute verwirrt von Cotton zum Treppenabsatz. Als Decker mit schnellen Schritten die Treppe herunterkam, die Pistole im Anschlag, hob er sofort die Hände.
    Cotton seufzte. Er warf das Paket zur Seite, drückte den Boten zu Boden und zog Handfesseln aus seiner Tasche. Decker blieb neben ihm stehen und sicherte. Sie war kaum außer Atem.
    »Das ist nicht unser Mann«, sagte Cotton knapp. »Vielleicht ist er sogar ein echter Paketbote.«
    »Wie das?«, fragte Decker. »Niemand kennt den Namen und die Adresse, es sei denn, er hätte sich illegal Zugang zu den Datenbanken verschafft. Niemand hätte Ihnen ein echtes Paket schicken können.«
    »Jedenfalls niemand außer dem Killer«, sagte Cotton.
    »He, ihr da oben.« Dillagios Stimme quäkte aus den kleinen Funkempfängern, die Cotton und Decker im Ohr trugen. »Hier unten haut jemand ab.«
    »Das ist er!«, rief Cotton.
    Decker rannte los. Cotton stand einen Augenblick unschlüssig neben seinem Gefangenen. Dann seufzte er und zerrte den Mann in die Wohnung.
    »Was ist denn los?«, fragte der Paketbote ängstlich.
    »Wie es aussieht, waren Sie die Ablenkung für ein Verbrechen«, antwortete Cotton. »Ob ahnungslos oder als Komplize, finden wir schon noch heraus.«
    »Hören Sie, ich arbeite für Velocity Express! Ich habe nur eine Sendung für diese Adresse ausgeliefert!«
    »Setzen Sie sich da hin.« Cotton platzierte den Mann auf dem Boden, ein gutes Stück von dem Päckchen entfernt. Nachdenklich nahm er den Karton in die Hand und schüttelte ihn vorsichtig, doch das Geräusch darin verriet nichts. Anschließend durchsuchte er den

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