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Tod auf Bestellung

Tod auf Bestellung

Titel: Tod auf Bestellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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rot uniformierten Boten, aber der Mann trug nichts bei sich, was nicht zu einem VE-Boten gepasst hätte.
    »Ihre Werkzeuge sind wohl in dem Karton?«, fragte er.
    Der Paketbote blickte ihn verständnislos an. Cotton war inzwischen beinahe überzeugt davon, dass sie den falschen Mann erwischt hatten. Dennoch, das Paket musste etwas mit seinem Fall zu tun haben. Nur zwei Personenkreise kannten diese Adresse und seinen Tarnnamen: seine Kollegen beim FBI – und wer immer sich Personendaten aus den Spenderdatenbanken zog. Als Absender kam also nur jemand infrage, der im Organhandel steckte.
    Aber der Bote konnte trotzdem unschuldig sein. Womöglich hatte der Verdächtige das Paket ganz regulär aufgegeben, und der Austräger war wirklich nur ein Angestellter von VE.
    Cotton warf einen Blick auf den Absender des Pakets – der Name sagte ihm nichts. Vorsichtig setzte er den Karton auf dem Boden ab.
    In diesem Moment hörte er ein leises Summen aus dem Innern.
*
    Cotton zuckte zurück. Dann erkannte er das Geräusch. Es hörte sich an wie das Klingeln eines Handys. Kurz dachte er daran, dass man mit einem Mobiltelefon auch einen Sprengsatz fernzünden konnte, aber dann würde er kaum noch das Klingeln hören. Außerdem war es bisher bei allen Fällen darum gegangen, dass ein Opfer weitgehend unbeschadet ins Krankenhaus kam. Es war also nicht sehr wahrscheinlich, dass der gesuchte Täter eine Bombe schickte.
    Cotton verstand allerdings genauso wenig, weshalb der Mann ein Handy schicken sollte. Aber das konnte er möglicherweise herausfinden.
    Er nahm das Paket und riss das Packpapier auf.
    Im selben Augenblick schwang die Tür auf und krachte gegen die Wand. Cotton sah auf und blickte geradenwegs in die Mündung einer Waffe. Über einen Schalldämpfer und den Lauf hinweg sah er das Gesicht eines Mannes, das von einem breitkrempigen Hut beschattet wurde. Dann explodierte ein Stern aus Rauch dicht vor seinen Augen. Ein scharfer Schlag traf ihn an der Schulter und riss ihn herum. Er kippte nach hinten.
    Der Paketbote schrie auf. Der Mann mit dem Hut trat ganz in die Wohnung und zog die Tür hinter sich zu. Dann hob er die Waffe und zielte erneut.
    Cotton rollte sich zur Seite und griff nach seiner eigenen Pistole. Aber sein rechter Arm war wie gelähmt, und er war zu langsam. Der Fremde schoss zwei weitere Male. Cotton spürte die Einschläge an seinem Oberkörper. Die Kugeln hämmerten ihn gegen den Boden und pressten ihm die Luft aus der Lunge. Keuchend blieb er liegen, während sich eine dumpfe Taubheit in seinem Körper ausbreitete.
    Aus den Augenwinkeln sah er, wie der Arm mit der Waffe zur Seite schwenkte. Der Eindringling drückte ein weiteres Mal ab. Der Kopf des Paketboten flog nach hinten, dann kippte er um und lag still.
    Der Fremde trat an Cottons Seite und beugte sich zu ihm herunter. Cotton wollte sich wehren, aber sein Körper gehorchte ihm nicht mehr. Der Killer stellte eine Tasche neben ihm auf den Boden, nahm Cottons Kimber an sich und warf die Waffe zur Seite. Dann drehte er Cotton auf den Bauch und band ihm die Hände mit einem Kabelbinder auf den Rücken. Dabei pfiff er leise vor sich hin.
    Cotton war überrascht, als das Gefühl in seinen Körper zurückkehrte. Die Stellen, wo er den Einschlag der Kugeln gespürt hatte, brannten wie Feuer. Aber er kam wieder zu Atem, versuchte sich aufzurichten und kämpfte gegen die Fesseln an.
    Er kam auf die Knie und beobachtete verwirrt, dass der Fremde sich über den Paketboten beugte und ihm eine Spritze in den Hals setzte. Verrückt. Was sollte das bringen bei einem Mann, der gerade einen Kopfschuss abbekommen hatte?
    »Was haben Sie …«, brachte Cotton keuchend hervor.
    Der Fremde wandte sich ihm zu und hob seine Pistole wieder auf. »Gummigeschosse«, sagte er und schoss Cotton in den Bauch.
    Cotton kippte nach hinten und würgte.
    Der Mann warf seine Waffe in die Tasche, hob sie mit der Linken auf, packte Cotton mit der Rechten am Kragen und zerrte ihn ins Schlafzimmer. Dort wuchtete er ihn aufs Bett.
    Cotton hatte ein leises Klirren gehört, als die Pistole des Fremden in der Tasche gelandet war. Nun sah er vom Bett aus, dass die Tasche voll war mit Dingen, die wie Werkzeuge aussahen: Klingen, Haken, kleine Sägen und ein Metallgestell mit Schrauben.
    Der Mann nahm die Spritze wieder zur Hand, mit der er schon den Paketboten behandelt hatte. Er wischte mit einem alkoholgetränkten Tuch über die Nadel, anschließend über Cottons Haut. Dann gab er ihm eine

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