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Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi

Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi

Titel: Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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verhaftet.«
    Jetzt küsste er sie zärtlich.
    »Michael, wenn wir schon beim Heiraten sind, würde ich jetzt gern
mit Ihnen in diesem Pool die Ehe vollziehen.«
    »Jetzt, hier, in diesem Pool?«
    »Jetzt, hier, in diesem Pool, und zwar splitterfasernackt.«
    »Aber Lieblingsgräfin. Was soll Filou dazu sagen? Der sitzt dahinten
und guckt uns zu.«
    »Das Ferkel ist Schweinereien gewohnt.« Sie umarmte ihn und ließ
sich mit ihm zusammen in den Pool kippen.
    »Gräfin«, rief er prustend, als er wieder auftauchte. »Dürfte ich
mich vielleicht vorher ausziehen?«
    »Keine Zeit«, erwiderte sie bestimmt. »Ich bin heute einfach zu
gierig.«
    ***
    Da es mit knapp dreißig Grad auch jetzt am Abend noch immer sehr
heiß war, hatten es sich die Großherzogin und der Bischof im klimatisierten
Wohnbereich bei einem Rotwein gemütlich gemacht. Als es draußen platschte,
sprang Crasaghi auf. »Da scheint jemand in den Pool gefallen zu sein.«
    Die Großherzogin, die ihre Nichte und den Residente aus dem Augenwinkel
schon eine Weile durchs Fenster beobachtet hatte, konnte sich lebhaft
vorstellen, welches familiäre Ereignis dem kleinen Filou gerade geboten wurde.
    »Königliche Hoheit«, rief der Bischof aufgeregt, »ich glaube, da
braucht jemand Hilfe.«
    »Das kann durchaus sein, Exzellenz. Aber meine Kleine ist schon bei
ihm. Und sollte jemand die beiden beim gegenseitigen ›Helfen‹ stören, bekommt
er es mit mir zu tun.«

9
    Gräfin Rosa und der Residente hatten beschlossen, ihre Heiratspläne
vorerst für sich zu behalten. Dementsprechend unspektakulär verlief das
Frühstück. Mira war schon früh aufgestanden und versuchte, über Internet mit
ihrer Heimat Kontakt aufzunehmen. Es gelang ihr nur teilweise, was sie mit
Sorge erfüllte, denn viele ihrer Freunde in Gaza standen abwechselnd bei der
Hamas oder auch bei den Israelis auf der roten Liste, sodass sie immer mal
wieder von der einen oder der anderen Seite vom Internet abgeschnitten wurden.
Woher diese Repressalien letztlich wirklich kamen, stellte sich immer erst im
Verhör heraus, zu dem die betreffenden Personen an einem der Folgetage
»gebeten« wurden. Dabei ging es meist alles andere als glimpflich ab, sodass
man immer wieder Angst um seine Freunde oder Angehörigen haben musste.
    Vor allem aber wollte Mira recherchieren, welche größeren
veterinärmedizinischen Einrichtungen mit dem Fachgebiet Großvieh in Israel noch
Tierärzte suchten. Ihre Befürchtungen, dass sie in ihrer Heimat auch weiterhin
keine Zukunft in ihrem Job haben würde, bewahrheiteten sich leider recht
schnell. Als Amtstierärztin hätte sie vielleicht noch eine Chance gehabt, aber
dass sie ihren Militärdienst vorzeitig von sich aus gekündigt hatte, was einer
unehrenhaften Entlassung gleichkam, machte die Hoffnung, in den Staatsdienst
übernommen zu werden, zunichte. Mit deprimiertem Gesichtsausdruck schlich sie
ins Speisezimmer und setzte sich still und leise zu den anderen.
    Die Großherzogin brachte es ungerührt in kürzester Zeit auf den
Punkt. »Na, mein Kind, was hat Ihnen denn die Laune verdorben?«
    Mira erklärte ihr, wie ihre Berufsaussichten in Israel aussahen.
    »Aha, junge Frau, Sie sind also Doktorin für Großvieh. Fallen unter
diese Kategorie auch Pferde?«
    »Hauptsächlich, Königliche Hoheit. Ich war bei den Olympischen
Spielen in Athen Tierärztin der israelischen Springreiter, der
Military-Mannschaft und der Equipe der modernen Fünfkämpfer.«
    »Würden Sie auch in Deutschland arbeiten wollen?«
    »Mit Freuden, Königliche Hoheit. Ich habe in Hannover studiert, und
das waren die schönsten Jahre meines Lebens. Dann habe ich aber meine
Facharztausbildung und den Doktor in Israel gemacht, was sich jetzt anscheinend
als Fehler herausstellt. Ich weiß nämlich nicht, ob dieser Abschluss in
Deutschland überhaupt als Facharzt anerkannt wird.«
    »Die beiden Staatsexamina haben Sie aber in Deutschland gemacht?«
    » Sí , Señora.«
    »Die werden ihren eigenen Quatsch doch wohl anerkennen.« Sie wandte
sich um. »Anatol«, rief sie, »mach mir doch mal eine Verbindung mit unserem
Viecherprofessor in Hannover.«
    Als ob Anatol es geahnt hätte, stand er bereits hinter ihr und suchte
eine Nummer aus seinem Notizbuch.
    Mira beugte sich zur Gräfin. »Was macht sie denn jetzt?«
    »Tante Auguste löst Ihr Problem.«
    »Darum habe ich sie aber nicht gebeten.«
    »Um so etwas kann man sie auch nicht bitten. Entweder sie macht es,
dann macht sie es ungefragt, oder sie macht

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