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Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi

Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi

Titel: Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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Gatte zuletzt Kontakt hatte?«
    Sie tippte zielstrebig auf der Tastatur herum. »Da, sehen Sie«. Sie
zeigte auf den Bildschirm. »Toni hat eine allgemeine Anfrage gestellt, wer
schon einmal Kontakt mit der hier angegebenen Frequenz hatte.«
    Berger versuchte, sich auf dem Bildschirm zurechtzufinden. »Hat
jemand geantwortet?«
    »Ja, mehrere. Hier, schauen Sie mal. ›Digger‹ schreibt, das sei eine
beliebte Abhörfrequenz. Er sei Privatdetektiv und würde die auch immer
benutzen, wenn er observiert.«
    Berger schaute auf die Uhr. »Ich bekomme so langsam ein Bild von
dem, was sich gestern hier abgespielt hat. In zwanzig Minuten bin ich mir
vermutlich ganz sicher, vorher aber noch nicht.« Er drehte sich zu Carmen um.
»Ist Cristóbal schon wieder aufgekreuzt?«
    Sie nickte. »Er hat eine SMS geschickt, dass er auf dem Weg hierher ist. Hoffentlich hat er sich wieder
beruhigt.«
    »Wir werden sehen.«
    Es klingelte an der Tür, und Maria ging hinaus, um zu öffnen.
    »Señor Comisario, nehme ich an. Gehen Sie doch bitte gleich durch zu
Ihren Kollegen.«
    »Señora, ich möchte Ihnen zuerst mein tief empfundenes Beileid
aussprechen.«
    Sie nickte. »Ich danke Ihnen. Und bitte, finden Sie das Schwein, das
uns das angetan hat.«
    »Uns?«
    » Sí , Señor. Ich bin schwanger. Toni wird
in fünf Monaten Vater.«
    Er nahm sie in den Arm. »Wir alle werden für Sie und für Ihr Kind da
sein, das verspreche ich Ihnen.« Er schaute sich fragend um. »Wo sind meine
Kollegen?«
    »Folgen Sie mir bitte.«
    García Vidal blieb vor dem kleinen Funkraum stehen, weil darin kein
Platz mehr war. »Vielen Dank für die Dusche, Miguel. Sie haben einen gut bei
mir.«
    Er ließ sich erzählen, was die beiden inzwischen herausbekommen
hatten.
    »Und nun denken Sie, der junge Mann könnte durch Zufall mitbekommen
haben, dass sein Nachbar, der Notar, abgehört wird?«
    Er erntete von Berger ein Kopfnicken. »Einen Beweis dafür haben wir
erst dann, wenn Sie wieder mit der schmuggelnden Chefetage am Tisch sitzen.«
    »Na dann werde ich mich mal in die Startblöcke begeben. Übrigens,
Miguel, wenn Sie mich noch einmal in so ein Planschbecken schmeißen, sehen Sie
zu, dass mehr Wasser drin ist. Ich habe mir das Knie aufgeschlagen.« Er machte
Anstalten zu gehen, schaute sich aber noch einmal nach Carmen um. »Ich brauche
alle Telefonverbindungen vom Festnetz der Kanzlei und von den Privathandys der
beiden Vorzimmerdamen.«
    »Haben wir einen Richter, der uns das unterschreibt?«
    »Noch nicht, aber du wirst sicher einen finden.«
    ***
    Pünktlich um zwölf saßen die beiden Damen am Hinterzimmertisch der
Kanzlei. García Vidal hatte den Platz des Notars eingenommen. »Señora Bauzá,
Señora Álvarez, ich danke Ihnen, dass Sie gekommen sind. Ich nehme an, Sie
haben schon von dem tragischen Ableben des Notars gehört?«
    Beide nickten betreten. Señora Álvarez versuchte, das Gespräch ohne
jegliche Kälte zu eröffnen. »Señor Comisario, ich bitte Sie, uns unser
gestriges Verhalten nachzusehen.«
    García Vidals Handy vibrierte in seiner Hose. Er zog es aus der Tasche
und las die SMS . Die Damen reagierten sichtlich
verschnupft. Sie hatten wohl erwartet, dass sich der Comisario ausschließlich
um sie kümmern würde. In diesem Augenblick trat ein Polizeitechniker ein und
legte dem Comisario einen Zettel vor. García Vidal drehte ihn um und schob ihn
den Damen hin. Darauf stand mit großen Buchstaben geschrieben: »Reden Sie nur
über neutrale Dinge, Sie tragen Spionagewanzen bei sich und werden abgehört.«
    Señora Bauzá und Señora Álvarez waren sichtlich betreten. Sicher
wurde ihnen gerade schlagartig klar, warum ihre Geschäfte in letzter Zeit immer
mieser liefen, selbst die Legalen.
    Señora Álvarez setzte ihre Rede schließlich fort. »Aber wir bleiben
dabei. Wir halten uns an den Kodex. Nichtsdestotrotz möchten wir Ihnen für all
das danken, was Sie für unsere Familien getan haben.«
    Der Techniker nahm den Chip von der Lampe, den er für dieses
Gespräch extra wieder an seinem alten Platz deponiert hatte. Er legte ihn in
ein bleiummanteltes Kästchen und klappte es zu.
    García Vidals Handy brummte wieder. Er klappte es auf und las
zufrieden Bergers Nachricht: »Sind Sie noch im Raum? Ich höre hier drüben
nichts mehr.«Er gab dem Techniker ein Zeichen.
    »Sie können jetzt wieder frei sprechen, der Abhörmechanismus ist
unterbrochen«, erklärte dieser den Señoras. »Sicherheitshalber werden wir das
hier«, er zeigte auf das

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