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Tod auf der Piste

Tod auf der Piste

Titel: Tod auf der Piste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Förg
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Aber die noble Zurückhaltung, aus dem Leben zu scheiden, ohne ihrem Mann noch eine reinzuwürgen, hat sie wohl auch nicht.«
    »Hubert Deubel hat eine Affäre! Mit wem?«
    »Nun, das wiederum hat Frau Deubel offengelassen. Aber das finden wir raus!«
    »Und deine Cousine? Weiß die da nix? Büros sind doch die reinsten Intrigen-Brutstätten. Hast du sie nicht gefragt?« Irmi war angespannt. Kam jetzt endlich Bewegung in die Sache?
    »Doch, natürlich.«
    »Ja, und? Jetzt mach es nicht so spannend.«
    »Nun, es geht das Gerücht, dass er sich gerne mit Maria Buchwieser trifft.« Kathi grinste wieder diabolisch.
    »Wie bitte?«
    »Wie gesagt, alles Gerüchte, alles Spekulation. Meine Cousine hat sie weder am Zeichentisch knutschen sehen noch beim wilden Sex auf dem Kopierer erwischt.«
    Irmi verzog missbilligend den Mund. So was hätte sie selbst nie gesagt. Kathi gehörte eben einer anderen Generation an. Aber ihre Spekulation hatte etwas für sich. Maria Buchwieser hatte auf sie nicht wie ein Mauerblümchen gewirkt. Maria Buchwieser besaß Herz und Seele, und ihr Mann hatte sie wahlweise überrannt oder im Stich gelassen. Da war es doch naheliegend, dass sie einen Freund gebraucht hatte, einen Freund, der vom Kumpel irgendwann zum Liebhaber mutiert war. Und Hubert Deubel war ein netter Kerl. Im Gegensatz zu dem verknöcherten Peter Jochum.
    Plötzlich erinnerte sich Irmi an Jochums spitze Bemerkung zu Buchwieser und seinem Erfolg bei den Frauen. Über die nächtlichen Einsätze im Krötendrama. Und Irmi hatte den resignierten Tonfall noch im Ohr, als sie nach seiner Frau gefragt hatte, die angeblich wegen wichtiger Termine nicht da gewesen war. Hatten auch Martina Jochum und Ernst Buchwieser womöglich ein Verhältnis miteinander gehabt? Das war ein Bauchgefühl, mehr nicht. Aber ihre Körpermitte trog sie selten. Die Schriftstellerin und der Visionär, diese beiden mussten eine hoch emotionale Mischung abgegeben haben. Irmi nahm an, dass Herr Jochum davon gewusst und so einen Grund mehr gehabt hatte, sich Buchwieser dorthin zu wünschen, wo der Pfeffer wuchs. Das war der Hammer. Irmi atmete tief durch, einmal, zweimal.
    Kathi sah sie erstaunt an. »Was ist denn mit dir los? Trägst du das Elend der Welt auf deinen Schultern?«
    »Ich berichte dir jetzt mal von meiner morgendlichen Unterhaltung mit Dr. Jochum.« Irmi begann zu erzählen, auch von ihrem Verdacht, dass es da womöglich zwei illustre geheime Pärchen gegeben hatte.
    Kathi hatte ihre Haare mehrmals gelöst und wieder zu einem Knoten gedreht, sie war richtig aufgeregt. »Das ist es! Dr. Jochum hat Ernst Buchwieser ermordet – oder es war Hubert Deubel. Der Erste wollte seine Frau zurück, der Zweite wollte, dass seine Geliebte frei ist. Beides gute Gründe!« Kathi hatte sich in Rage geredet. »Und Quirin Grasegger kam das nur gelegen, also deckt er Deubel. Er selbst muss sich die Finger nicht schmutzig machen, und die Nervensäge ist endlich weg aus ihrer aller Leben. Wie klingt das?«
    Irmi gab ein »Puh« von sich. »Das klingt wie bei Frau Pilcher oder in einem Fernsehkrimi.«
    »Es klingt logisch. Für mich klingt das sehr logisch!«, rief Kathi.
    »Darüber dürfen wir nur nicht vergessen, dass wir noch jede Menge anderer Verdächtiger haben. Auf dieser Piste ist ja inzwischen ein kleiner Volksauflauf entstanden: Nach deiner Theorie Deubel oder Jochum oder beide. Dann der Pater, Herr Rasthofer und die Jungs. Und was ist mit Rieger? Wir haben Vermutungen, Halbwahrheiten, wir haben inzwischen schon in gebetsmühlenartiger Form immer wieder gehört: Buchwieser war ein unbequemer Gott, den aber keiner tatsächlich ermordet hätte. Wir haben kein wirklich gutes Motiv.«
    »Doch, Liebe und Eifersucht sind gute Motive!«, beharrte Kathi.
    »Ja, klar, aber du darfst nicht vergessen, dass sich zweierlei nur auf Spekulation gründet: Wir wissen weder, ob Maria Buchwieser die Geliebte von Hubert Deubel ist, noch wissen wir, ob die Schriftstellerin mit dem schönen Pseudonym wirklich eine Affäre mit dem Sonnengott hatte.«
    »Bestimmt! Wenn dieser Jochum so ein langweiliger Knochen ist, dann hat der Buchwieser doch viel besser zu ihr gepasst!« Kathi war nun mal von ihrer Theorie überzeugt.
    »Wieder reine Spekulation. Immerhin hat sie ihn ja mal geheiratet«, warf Irmi ein.
    »Viele Leute heiraten irgendwann aus irgendwelchen Gründen und lassen sich ein paar Jahre später wieder scheiden.« Kathi verzog den Mund. »Außer dir vielleicht.«
    Erneut ein

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