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Tod auf der Venus

Tod auf der Venus

Titel: Tod auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald A. Wollheim
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gewisse Schwäche für das Aufsehenerregende haben. Ihr wißt ja, der erste Sputnik, der erste Mann im Raum. Jetzt vielleicht der erste Mensch auf der Venus. Klingt ganz so, als würden sie's auch tun. Nur haben wir sie praktisch dazu geprügelt.«
    »Wie kannst du das behaupten?« knurrte Carter. »Wenn du recht hast, und sie sind auf dem Weg zur Venus, wie kannst du sagen, daß wir sie hingeprügelt hätten?«
    »Was ich meine, ist das«, erwiderte Chet gleichmütig. »Sie hatten die Venus schon lange im Kopf. Ich stelle mir vor, als sie ihre Sonde schickten, hatten sie die Absicht, ziemlich sofort auch eine bemannte Landung folgen zu lassen. Das haben wir, wie ihr ja wißt, nicht geplant gehabt. Das hier sollte ein Instrumentenflug werden, nicht wahr? In dreiundvierzig Tagen haben wir die Operation Sofort auf die Beine gestellt, und so würde ich noch immer sagen, wir haben sie dazu geprügelt – auch dann, wenn sie gleichzeitig mit uns abgeflogen sind.«
    Sie argumentierten noch eine ganze Weile und diskutierten die verschiedenen Möglichkeiten, aber Gewißheit bekamen sie keine, da ihre Raumsucher nichts zeigten. Sie mußten also warten, bis sie von der Bodenkontrolle aus Nachricht bekamen. Selbst mit weitreichendem Radar konnten sie den Raum nicht unbeschränkt nach allen Richtungen hin absuchen. Es ließ sich tatsächlich wohl in jede Richtung schwenken, aber seine Hauptfunktion war die, einen Kegel zu bilden, in dem angezeigt wurde, ob der Raum vorab frei war für das an Geschwindigkeit immer mehr zunehmende Raumschiff. Die Raumsucher mit ihrer kurzen Reichweite schufen sozusagen eine Sicherheitsblase um sie herum, aber diese Blase war relativ sehr klein und reichte nicht weiter als etwa hundert Meilen.
    Captain Borg meldete sich wieder auf dem Verwürflerkanal. Diesmal kam er nicht so laut und auch nicht so klar herein. Der Verwürfler verbrauchte zuviel von der Energie des Signals.
    »Hier spricht Borg. Bitte bestätigen.«
    Chet aktivierte den Transmitter. »Jawohl, Captain. Mariner N-1 hört Sie.«
    »Okay. Jetzt ist es offiziell. Drei Kosmonauten in einer großen Kapsel, die vermutlich ein Landefahrzeug geladen hat. Die Russen haben noch kein Wort verlauten lassen, außer daß ihr Ziel die Venus ist. Sie haben den Parkorbit verlassen und sind unterwegs. Ist das klar?«
    »Verstanden. Das Signal ist zwar etwas schwach, aber wir haben verstanden. Irgendwelche Instruktionen?«
    »Keine Veränderungen«, erwiderte Borg. »Ich wollte es euch nur wissen lassen. Soweit wir ihn errechnen konnten, wird ihr Kurs ein wenig anders liegen als der eure, vielleicht um vier- bis fünftausend Meilen abweichen. Von jetzt an werden wir ohne Verwürfler sprechen, aber wir wechseln jedesmal den Kanal. Die nächste Verständigung erfolgt über 2573. Bitte wiederholen – 2573 – richtig verstanden?«
    »Jawohl. 2573«, bestätigte Chet.
    »Richtig. Am Ende jeder Verständigung geben wir euch in Kode den nächsten Kanal durch. Auf die Art können wir sie ein wenig springen lassen. Gibt es etwas Neues?«
    »Alles grün«, antwortete Chet beiläufig.
    »Fein. Dann haltet euch an den Fahrplan, und wir informieren euch, sobald wir etwas wissen. Viel Glück, Boys. Ende.«
    »Mariner N-1 Ende.« Chet schaltete das Gerät ab und ging auf Kanal 2573.
    Quincy lachte breit. »Junge, Junge, wie haben wir das gemacht? Versteht ihr? Wie Chet sagte, haben sie das seit einem Jahr geplant, und daraus geht hervor, daß sie es für sehr wichtig halten. Und jetzt sind wir ihnen um eine Nasenlänge voraus. Wir setzen unseren Fuß auf die alte Venus, ehe sie's tun können.«
    »Na und?« Carter war gar nicht beeindruckt.
    »Mensch, der Rekord! Die ersten auf der Venus gelandeten Menschen: Chet Duncan, Carter Parret, Quincy Smith. Die Russen kommen nach uns. Habt ihr das begriffen? Die Russen kommen nach uns! Keine Namen, denn wen interessieren schon die Zweiten?«
    »Ah, hör auf damit«, meinte Carter ärgerlich. »Wen interessiert schon der Rekord? Wichtig ist doch, daß man auf der Erde erfährt, wie die Venus aussieht. Nun, wenn die Russen ein paar Kosmonauten opfern, um das zu erfahren, dann werde ich sie gewiß nicht daran hindern.«
    »Aber, aber«, mahnte Chet im Ton einer Kindergartentante. »Gestritten wird nicht, meine Kleinen. Wir haben eine große Arbeit zu tun, und die tun wir auch wie große Leute. Carter, warum willst du nicht ein bißchen schlafen? Ich will mit Quincy Schach spielen.«
    »Gute Idee«, pflichtete ihm Carter

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