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Tod einer Göttin (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition)

Tod einer Göttin (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition)

Titel: Tod einer Göttin (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Korn
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kam erst die Härte.
    Jantosch ließ sich wenig anmerken, als Pit ihm von der Leiche in der Wohnung seines Enkels berichtete.
    Doch im Stillen verfluchte er Leschinski, der seit Tagen verschwunden war. Tage, in denen Jantosch von einem Hexenschuss lahmgelegt worden war.
    Sonst hätte er keinen von den Memmen um Hilfe gebeten.
    Schon gar nicht Kaleschke, der selbst kaum laufen konnte.
    „Mein Enkel ist seit längerer Zeit in Peru“, sagte er, „ich habe keinen Kontakt zu ihm. Vielleicht fragen Sie seine Eltern, wo Sie ihn erreichen.“
    „Haben Sie nur im Augenblick keinen Kontakt zu ihm?“
    „Sie wissen wie junge Leute sind“, sagte Jantosch.
    Nachlässig? Lieblos? Keine Zeit für die Alten?
    Vom eigenen Großvater bestochen mit einer Reise, um die eigenen vier Wände als Schauplatz für Scheußlichkeiten zur Verfügung zu stellen?
    „Sie haben also keine Ahnung, wem Ihr Enkel einen Schlüssel überlassen haben könnte?“
    Jantosch schüttelte den Kopf. „Wer ist der Mann?“, fragte er.
    „Sein Name ist Stan Block“, sagte Pit und rückte auf die Kante seines hochlehnigen Sessels vor.
    Leo Jantosch war ganz darauf eingestellt, noch eine Weile vorzugeben, nie von ihm gehört zu haben. Zeit gewinnen.
    Die wurde ihm nicht gewährt.
    „Ein alter Weggefährte von Ihnen“, sagte Pit, „ich habe gehört, Sie kennen sich schon aus den Zeiten des Krieges.“
    Jantoschs Gesicht veränderte sich. Die Höflichkeit wich der Härte. „Wo haben Sie das gehört?“, fragte er.
    „Sie alle haben eine gemeinsame alte Freundin.“
    „Jana Tempel.“ Jantosch zischte es.
    Was hatte der Totenschau haltende Arzt gesagt, als der Rechtsmediziner Blocks Hemd geöffnet hatte? Vier Tage. Vielleicht fünf. Änderte sich noch was an der Zeit?
    „Ende der vergangenen Woche. Freitag. Samstag,“ sagte Pit, „wo waren Sie da?“
    Jantosch hätte gern hohngelacht. „Wollen Sie ein lückenloses Alibi?“, fragte er.„Ich habe flachgelegen. Kaum zu atmen gewagt. Hatten Sie schon einmal einen Hexenschuss?“
    Pit hatte noch keinen gehabt. Wie lange dauerte so was?
    „Im schlimmen Falle sind Sie bewegungsunfähig. Das kann sich lange hinziehen.“
    „Wer kann das bestätigen?“
    „Der Sohn meiner Nachbarin. Hendrik Klenke. Er hat mir geholfen und für mich eingekauft.“
    „Waren Sie im Januar in der Schweiz?“
    „Nein“, sagte Jantosch.
    „Ihr Auto war es. Haben Sie den Mercedes verliehen wie Ihr Enkel seine Wohnung?“
    Verdammter Stan, den Leo Jantosch beschworen hatte, spätestens in Bern auf einen Leihwagen umzusteigen.
    „Ich kann mir das nicht erklären. Ich fahre den Benz kaum noch. Er steht in einer Garage an der Hohenluftchaussee.“
    „Doch nicht mit gestecktem Zündschlüssel.“
    „Natürlich nicht.“ Er hätte gern auf Crashkids verwiesen, die Lenkradschlösser knackten. Er tat es nicht. Schien auch ihm kaum wahrscheinlich, dass sie es bis in Schweiz schafften.
    „Hendrik Klenke kann auch hier bestätigen, dass ich nicht abwesend war. Ich habe den Jungen auf ein Schachturnier vorbereitet, das Ende Januar stattgefunden hat.“
    Der Junge schien für alles herzuhalten.
    Pit ließ seinen Blick über die Lederrücken der Bücher schweifen. Anders als bei Kolp kannte er kaum einen Titel.
    Viele philosophische Werke dabei.
    „Ich nehme an, das Gespräch ist beendet“, sagte Jantosch. Er ächzte bei dem Versuch aus dem Sessel hochzukommen.
    Pit dachte, dass keine Fluchtgefahr bestand.
    „Haben Sie die Wohnung von Leschinski auch gelegentlich aufgesucht? Ich hörte, Maria Loew habe testamentarisch verfügt, dass ihre alten Freunde Zutritt haben sollten.“
    Jantosch ließ sich wieder hinabsinken.
    „Woher haben Sie das?“
    „Ihr Freund Kaleschke verwaltet den Schlüssel.“
    Jantosch fing an, einzusehen, dass dieser Kommissar viel mehr wusste, als er geahnt hatte.
    „Nein. Ich habe sie nicht genutzt. Soviel ich weiß, hat das nur der unglückselige Stan Block getan. Er hat eine schreckliche und viel zu junge Ehefrau.“ Witwe, dachte Jantosch, Tinka war jetzt Witwe. Sie würde sicher was draus machen.
    „Peter Leschinski ist inzwischen wieder in der Wohnung“, sagte Pit und sah den alten Herrn aufmerksam an.
    Beinah hätte Jantosch gefragt, ob der Herr Kommissar vielleicht wüsste, wo Heinz Leschinski abgeblieben war.
    Doch Pit wusste nichts von Leschinski, Heinz.
    Nick und Vera erzählten ihm auch nicht alles. Manchmal vergaßen sie das, wenn sie gerade Leichen fanden.
    Hauke Behn blickte aus dem

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