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Tod einer Queen

Tod einer Queen

Titel: Tod einer Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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daß er ein bißchen müde aussah, aber er war eigentlich ruhig. «
    »Wo hat das Ganze stattgefunden, die Getränke und die Musik? Im Wohnzimmer? «
    »Richtig. «
    »Die ganze Zeit? «
    »Ich habe Ihnen gesagt, daß wir nicht… «
    »Ich will nur wissen, ob ihr in eines der anderen Zimmer gegangen seid. In die Küche beispielsweise. Hast du gesehen, ob irgend jemand dort gegessen hatte? «
    »Ich bin nicht in die Küche gegangen… Moment mal. Aber er. Nanny… er hat aus dem Kühlschrank eine Flasche Wasser geholt. Wir haben Whisky getrunken. «
    »Du hast nicht hineingeschaut? Du hast den Tisch nicht gesehen? «
    »Nein. Ich habe den Whisky eingeschenkt. «
    »Und die anderen Zimmer? «
    »Ich bin in der Wohnung nicht herumgelaufen. Wir waren nur etwa eine Viertelstunde dort, das reichte für einen Drink. Dann habe ich ihn daran erinnert, daß er versprochen hatte, mir Geld zu geben. «
    »Und er hat dir Reiseschecks gegeben? Hör zu, ich kann dir nur helfen, wenn du mir die Wahrheit sagst. «
    »Ich sage die Wahrheit! Sie sind genauso übel wie die anderen Dreckskerle! Warum glaubt mir denn niemand? «
    »Nicht so laut. Ich hab nicht gesagt, daß ich nicht glaube, daß er dir die Schecks gegeben hat, ich sage nur, wenn er sie dir gegeben hat, dann mußt du doch gerochen haben, daß etwas faul war, es sei denn, er hat dir eine gute Erklärung gegeben. Warum sollte Lulu die Schecks zurückgelassen haben… und überhaupt, der Betrag. Du willst mir doch nicht erzählen, daß du für eine Viertelstunde jemals so viel Geld bekommen hast, oder? «
    »Natürlich war es zuviel. Das wußte ich auch. Ich dachte, er hat es getan, um ihr eins auszuwischen, es war ja ihr Geld und nicht seins… und warum sollte ich mir deswegen Gedanken machen? Er sagte, Lulu hat so viel Geld, daß sie gar nicht weiß, wohin damit, sie habe es ihm dagelassen. Es war natürlich sonnenklar, daß er es ihr gestohlen hatte, aber ich brauchte das Geld. Es war nicht mein Problem, wenn er Ärger mit Lulu hatte, und ich konnte es gut gebrauchen! «
    »Um dein Geschäft einzurichten? «
    »Ja. Nanny wußte davon. Er hat gesagt, er wolle mir helfen. Scheißkerl! «
    »Was weißt du von ihm? «
    »Nicht viel… außer, daß er immer hinter Lulu her war, genau wie die anderen… Und seine kleine Tochter. Ich hab ihn nie von seiner Frau sprechen hören, aber in sein Kind war er vernarrt. «
    »Sonst nichts? «
    »Nein. Doch… er soll eine Zeitlang in Lulus Wohnung gewohnt haben. Muß so gewesen sein, denn im Schlafzimmer lagen noch viele Klamotten von ihm herum. «
    »Du hast vorhin gesagt, du bist nicht in die anderen Zimmer gegangen. «
    »Hab’s vergessen, ich bin ins Schlafzimmer gegangen, bevor wir wieder weggingen, um mir die Nase zu pudern. «
    Er beobachtete Peppinas Gesichtsausdruck ganz genau, als er dann fragte: »Bist du im Badezimmer gewesen? «
    Keine Regung. In den Zeitungen hatte noch nichts über das Blut gestanden, das dort entdeckt worden war. Peppina kratzte an seinem abgeplatzten roten Nagellack herum. »Nein… Ich erinnere mich, daß er drin war. Er mußte mal. Er war drin und hat mit sich selbst geredet, hat etwas von Lulu gemurmelt. «
    »Was genau? «
    »Weiß nicht mehr. Ich hab nicht hingehört. Etwas wie zurückkommen, und dann hab ich gehört, wie er Lulus Namen sagte, das ist alles – mein Gott! Sie glauben doch nicht, daß dieses Miststück sich da drinnen versteckt und alles gehört hat! «
    »Ich glaube, er war zu diesem Zeitpunkt bereits tot.« Aber wo zum Teufel war die Leiche. Im Kleiderschrank? Es war viel zu bizarr .
    »Jedenfalls sind wir dann gegangen. Außer der Sache mit den Schecks habt ihr nichts gegen mich in der Hand«, sagte Peppina, »das und meine Lebensweise. Himmel, warum hab ich sie auch eingesteckt? Warum nur? «
    »Beruhige dich, es liegt in deinem eigenen Interesse! Jedes Detail, das du mir erzählst, könnte wichtig sein. Wenn du nicht ruhig bleibst, wirst du dich an nichts erinnern. «
    Es hatte keinen Sinn, ihm zu sagen, daß mehr gegen ihn sprach als nur die Sache mit dem Geld. Es gab die Fingerabdrücke in der Wohnung, noch unbestätigt, aber das würde nicht mehr lange dauern. Dies und das aussichtslose Unterfangen – so optimistisch er sich auch geäußert hatte –, diesen verdammten Nanny zu finden, der natürlich alles leugnen konnte .
    »Ist doch zwecklos«, sagte Peppina und ließ den Kopf wieder sinken, als hätte er seine Gedanken gelesen, »ich kann mich an nichts sonst erinnern.

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