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Tod einer Strohpuppe: Kriminalroman

Tod einer Strohpuppe: Kriminalroman

Titel: Tod einer Strohpuppe: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Lennon
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Teflonband zusammengeklebt worden, so dass sich eine für den Wasserkasten etwas zu große, länglichrunde Form ergeben hatte.
     Er schüttelte den Schwimmer und hörte, dass im Inneren etwas klapperte. Er hielt ihn gegen das Licht. Irgendetwas war da drin,
     unverkennbar: Es zeichnete sich hinter dem helleren Kunststoff dunkel ab. Er entfernte das Band, klappte die beiden Hälften
     auseinander und ließ den Inhalt in seine feuchte Hand gleiten.
    Es war eine von jahrelangem Gebrauch zerkratzte alte Videokassette. Sie war etwas feucht geworden, ließ sich aber vermutlich
     noch abspielen. Ein schmuddeliger Aufkleber verkündete, dass sie Eigentum der Breakman Machinery Ltd. sei.
    Ron, du durchtriebener Hund, dachte Fletcher. Du hast dirdie Kassette aus der Überwachungskamera unter den Nagel gerissen und sie versteckt, weil jemand anderes sie ebenfalls haben
     will. Irgendjemand möchte den grässlichen Tod von Jake Skerrit sehen.
    Er hätte sich das Video gern gleich hier angeschaut, doch der Einbrecher hatte Tevershams Videorecorder gegen die Wand geschleudert
     – vielleicht hatte er dort zuerst gesucht und war ausgerastet, als das Kassettenfach leer war. Fletcher schob die Kassette
     in einen Plastikbeutel und verließ das Haus.
    Auf der Straße blieb er einen Moment stehen und dachte nach. Es war jetzt früher Abend, die Luft war still und lau und die
     Straße lag verlassen da. Sein Herz hämmerte.
    Er griff nach dem Handy und begann zu wählen. Da hörte er hinter sich auf Tevershams Kiesweg schwere Schritte. Bevor er sich
     noch umdrehen konnte, sagte eine Männerstimme: »Hallo, Polizist. Jemand möchte Sie treffen.«
     
    Das Devisenbeschaffungsprogramm lief an. Im Niva-Werk in Stawropol wurde die Fertigung so umgestellt, dass nun der Name NIVA
     in lateinischen Buchstaben auf dem Gitter der Motorhaube prangte. Die Aufschrift USSR nahm den Platz des kyrillischen CCCP
     ein. Der fünfzackige Stern blieb.
    Über die an die russischen Botschaften im Westen angeschlossenen Handelsmissionen gelang es, eine gewisse Anzahl von Niva-Traktoren
     nach Italien, Holland, Norwegen, Schweden, Dänemark, Kanada und Großbritannien zu exportieren. Die Käufer   – Landmaschinengroßhändler – erhielten die robusten Fahrzeuge billig. Ihre Überweisungen gehörten mit zu dem Rinnsal harter
     Devisen, die die Sowjetunion in Gang hielten.
    Das misstrauische und protektionistische England reagierte am zurückhaltendsten: Alles in allem wurden nur etwa hundert Traktoren
     geordert. In Planen gehüllt, gut eingefettet
und mit nicht angeschlossenen Batterien wurden die Fahrzeuge über die Osteuropäische Ebene und Polen zur Nordsee transportiert
     und verschifft. Im Dezember 1978 trafen sie in Felixstowe ein, wurden auf LKWs verladen und bei den Händlern ausgeliefert.
     Die Händler bestätigten die Lieferung mit ihrer Unterschrift, entfernten die Planen, wischten überschüssiges Schmiermittel
     weg und schlossen die Batterien an. Sie drehten den Schlüssel im Zündschloss. Nichts geschah.
     
    Sal Moresby verbrachte den Rest des Nachmittags in Thinbeach und versuchte jemanden zu finden, der Ron Teversham am Vorabend
     seines Todes gesehen hatte. Im Licht der warmen Nachmittagssonne, die die gepflasterte Straße beschien und die Cottage-Gärten
     vor den Natursteinhäusern noch bunter leuchten ließ, ging sie die Shamblings entlang.
    Sie dachte nicht zum ersten Mal, was für ein hübsches Dorf das doch war. Die Häuser waren gepflegt, und wer auch immer auf
     ihr Klopfen hin die Tür öffnete, begegnete ihr freundlich und hilfsbereit. Alle hatten von Teversham gehört. Keiner hatte
     ihn gesehen.
    Im Fen Deli machte der Ladenbesitzer ihr einen Latte macchiato aus einer Handvoll frisch gemahlener Bohnen. Auf einem Bildschirm
     über der Ladentheke lief ein Video über fairen Handel in der Kaffeeindustrie. Es zeigte lächelnde Peruaner, die genug verdienten,
     um einen Generator anschaffen zu können. Der Ladenbesitzer schlug vor, eine Verkehrsüberwachungskamera an der Landstraße installieren
     zu lassen.
    In den Fachwerkhäusern näher beim See war es das Gleiche: keiner erinnerte sich, Teversham gesehen zu haben. Es kam Sal so
     vor, als verschwämmen die Gesichter der Dorfbewohner allmählich zu einem einzigen Gesicht – und einen Moment lang wurde sie
     von der Vorstellung verfolgt, hier wären alle Einwohner miteinander verwandt. Befragungen von Tür zu Tür hatten allerdings
     immer diese Wirkung auf sie.Schließlich

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