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Tod eines Maahks

Titel: Tod eines Maahks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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spuckte über seine Schulter, um Lullio, das Gott des Aberglaubens, zu vertreiben. »Halte aus, mein Freund, ich komme!«, flüsterte er und betrat den Raum.  

9.
    Perry Rhodan

    Fellmer zog mich beiseite. Ich ließ mich ohne Widerstand durch die Dun kelheit führen. Der Telepath fand trotz Dunkelheit seinen Weg; er lauschte in den Köpfen anderer und fand sich derart zurecht.  
    Ein Schrei. Er klang nach Verzweiflung, nach Tod.
    »Fundamentalisten«, flüsterte Fellmer mir zu. »Sie sind nach wie vor auf der Jagd, um die Station von unerwünschten Subjekten zu reinigen.«  
    »Unerwünschte Subjekte?!«
    »Ja. So oder so ähnlich denken die Maahks.«  
    Du darfst dich nicht irritieren lassen!, mahnte ich mich. Die Methanatmer sind, wie sie sind. Ihr Verhalten ist ungewöhnlich, ihre Begrifflichkeiten ebenso. Ich frage mich allerdings, wie Fellmer mit dieser völlig fremdartigen Denkweise zurechtkommt.  
    »Sie haben Befehl, mit den Paralysatoren gegen alle ... Subjekte vorzugehen.«
    Er drückte mich gegen eine Wand. Ich fühlte, wie er sich versteifte. Wie er mit sich rang. Mit sich und mit den Worten.   
    »Wir verschwinden«, flüsterte er.
    »Warte!«, sagte ich und ignorierte das nervöse Drängeln meines Begleiters. Ich nahm den Controller A zur Hand und versuchte einmal mehr, ihn zu aktivieren.  
    Vergebens. Wie ich es befürchtet hatte.
    Ich nickte Ras zu. Wir konnten gehen. Er sah mich verwirrt an. Fellmer sah mich verwirrt an. Er hatte in die Umgebung gelauscht, während ich mich am Controller versucht hatte. Nun wechselte das Bewusstsein, Ras schob sich in den Vordergrund. Einen Moment lang meinte ich, so etwas wie Leere im Körper neben mir zu spüren. Einbildung? Oder tat sich das Kon zeptwesen schwer, den Wandel zu vollziehen?  
    Ich fand mich in einem weiten Raum wieder. Meiner Meinung nach maß er mindestens 100 mal 100 Meter. Wir standen in grausilberner Flüssigkeit, unweit vor mir ragten mehrere bizarr geformte Stalaktiten von der Decke herab ...  
    »Warum hast du uns weggebracht?«
    »Es war notwendig«, antwortete Lloyd/Tschubai knapp und schwieg dann.  
    Irgendwann würde er mir sagen, was er erlauscht hatte. Ich kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er Zeit benötigte, um zu verarbeiten ...  
    Moment mal! Über diesen Fellmer Lloyd wusste ich so gut wie gar nichts. Er steckte im Körper eines anderen, und beide Mutanten waren über Jahrhunderte hinweg an rätselhaften Orten in einem ebenso rätselhaften Zustand gewesen.  
    Womöglich ergaben sich aus der Konzept-Konstruktion neue Charakterzüge oder Eigenschaften; vielleicht hatte ES Einfluss auf das Wesen genommen, das mir nun gegenüberstand.  
    Ich musste husten und mir schwindelte. »Weg hier!«, krächzte ich. »Sofort!«
    Ras starrte mich verständnislos an bis auch er einen tiefen, viel zu tiefen Atemzug tat und zu röcheln begann. Er griff sich an den Hals, die Augen so weit aufgerissen, dass sie aus den Höhlen zu fallen drohten.  
    »Weg!«, wiederholte ich, holte kraftlos aus und ohrfeigte meinen Begleiter. Er musste zu sich kommen, musste uns aus dieser Hölle wegschaffen!  
    Ich meinte zu spüren, wie Ammoniakdämpfe meine Stimmbänder zer fraßen, wie sie mein Atemsystem angriffen und tief in meiner Lunge irreparable Schäden anrichteten ...  
    Der Ortswechsel geschah. Wie Ras fiel ich auf die Knie, schnaufend, nach Sauerstoff gierend. Die Schleimhäute in Mund und Nase brannten höllisch; ich meinte, Blut im Rachen zu schmecken. Ich würgte hoch, was ich eingeatmet hatte.  
    Ich hechelte, legte mich auf den Rücken, pumpte dringend benötigte Luft in meinen Körper. Ich wollte husten, atmen, schlucken, würgen, alles zur selben Zeit, und mein Gehör sagte mir, dass es Ras nicht besser erging als mir.  
    Die Besserung trat überraschend schnell ein. Die roten Schlieren vor meinen Augen verschwanden, Puls und Atmung beruhigten sich. Dennoch blieb ich minutenlang bewegungslos liegen. Ich tastete in meine Versorgungstasche und holte eine Not-Nahrungsration hervor. Einen stärkenden Brei mit hohem Flüssigkeitsund Vitamingehalt, der den Nachgeschmack im Mundwie im Rachenbereich wegspülte.  
    Endlich war ich bereit aufzustehen. Ich stützte mich hoch. »Alles klar bei euch?«, fragte ich Ras, der gleich mir auf dem Rücken zu liegen gekommen war. Seine Augen stierten ins Nichts. »Hab mich schon mal besser gefühlt«, murmelte der Teleporter.  
    Ich stand auf. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis ich mein

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