Tod eines Maahks
»Zuerst teleportierst du Mondra und Ramoz ins Schiff. Anschließend bringst du mich zurück zu Grek 363. Ich möchte mich mit den beiden kurzschließen, während du unsere SERUNS organisierst und uns dann ebenfalls zu MIKRU-JON schaffst.«
»Kein Problem.« Noch während Mondra protestierend den Mund öffnete, hatte er sie und ihren tierischen Begleiter geschnappt und war verschwunden, um gleich darauf wieder aufzutauchen.
»Gibt's eigentlich einen Eil... «
»...zuschlag?«, fragte er mich zwischen Aufenthaltsraum und dem Versteck des Schattens. »Die Terra-Post machte mir vor langer Zeit ein äußerst lukratives Angebot, sollte ich jemals beabsichtigen, bei dir zu kündigen.«
Grek 363 und Perbo Lamonca fuhren erschrocken zusammen, während der Teleporter bereits wieder entmaterialisierte und mich einer passenden Antwort entband.
Ich beruhigte die beiden ungleichen Wesen und bereitete sie auf den Sprung zu MIKRU-JON vor. Grek 363 gab augenblicklich sein Einverständnis. Er wirkte erleichtert, wie von einer schweren Last befreit. Was auch immer er vor unserer Ankunft auf DARASTO für eine Aufgabe übernommen hatte er wirkte nicht so, als wäre er es gewohnt, Verantwortung zu übernehmen.
Ras erschien. Er war blass und schwitzte, die Unterlippe blutete. »Ich komme an die SERUNS nicht ran«, sagte er knapp. »Sie befinden sich in einem gut geschützten Lager.«
»Danke!« Ich sah dem Teleporter an, dass er alles unternommen hatte, um unsere Anzüge zu besorgen. Offenbar war das Lager von einem Schirm umgeben gewesen, das er nicht hatte durchdringen können. Höherdimensionale Schutzschirme waren für Mutanten wie ihn undurchdringlich.
Dennoch tat er weiterhin seine Arbeit, so gut es ging. Ohne ein Wort verschwand er mit Grek 363 als Passagier. Ras' Schwäche war offensichtlich. Unter normalen Umständen war er durchaus in der Lage, uns alle drei zugleich zu MIKRU-JON zu transportieren.
Perbo zitterte am ganzen Leib, als ich ihn auf die Teleportation vorbereitete. Er murmelte unverständliche Be griffe oder Namen vor sich hin, wie ein sich ins Endlose wiederholendes Mantra.
Irgendwie schaffte ich es doch, ihm genügend Vertrauen einzuflößen. Als Ras zu uns zurückkehrte, griff er zögerlich nach dessen Hand und erlaubte ihm, den Sprung zu tun.
Ich blieb allein zurück und sah mich ein letztes Mal im Versteck des Schattenmaahks um. Es wirkte öde und leer.
Die Entscheidung war gefallen. Irgendwann während der nächsten Stunden würde Grek 1 unsere Flucht entdecken. Wir hatten nicht nur unser auf wackligen Beinen stehendes Verhältnis zu den Fundamentalisten beeinträchtigt; darüber hinaus halfen wir einem ihrer erbittertsten Feinde. Die Konsequenzen waren unabsehbar. Womöglich kündeten die Maahks alle Bündnisse
mit den Terranern auf.
*
Mikru zeigte sich erleichtert über unsere Rückkehr. Den beiden Neuankömmlingen gegenüber gab sie sich reserviert. Das Schiffsbewusstsein besaß eine eigenartig anmutende Sensibilisierung für Wesen, die keine Raumfahrer waren, und verhielt sich ihnen gegenüber zurückhaltend.
Auf meinen Wunsch hin erschuf sie für Grek 363 eine Biosphäre, in die er sich zurückziehen, in AmmoniakSchwaden treiben lassen und die für ihn angenehme Schwerkraft von drei Gravos genießen konnte.
Für Perbo Lamoncas adaptierte sie einen mit Quarzsand-Hügeln gefüllten Raum. In Windeseile grub sich der Acroni ins Material, schuf eine Art Höhle und schob sich mit dem Kopf voran hinein, um seinen breiten Hinterleib herausragen zu lassen. Bald darauf hob und senkte sich sein Bauch regelmäßig. Er war eingeschlafen.
Ich schaltete den Schattenmaahk per Holo-Bild zu einer kleinen Konferenz zu. Sein Gesicht wirkte grünlich gelb, die großen Augen waren von den Lidklappen fast vollends bedeckt.
»Es ist nicht allzu weit bis zum Schaltpult«, sagte ich. »Vierhundert Meter vielleicht. Kannst du die Rechner der DARASTO von hier aus für uns nutzbar machen?«
»Nein. Ich muss in die unmittelbare Nähe des Schaltpults gelangen. Die Entfernung darf nicht größer als zwanzig Meter sein.«
»Das bedeutet Probleme. Die Fundamentalisten zeigen in diesem heiklen Bereich verstärkte Präsenz. Wie wäre es, wenn du Ras deine Kodes nennst? Er könnte teleportieren, die Sache alleine erledigen und müsste nicht auf uns beide Rücksicht nehmen.«
»Nein!«, lehnte Grek 363 ab. Zu laut, zu rasch. »Ich muss die Veränderungen
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