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Tod Eines Senators

Titel: Tod Eines Senators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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und hielt sie von mir weg, während sie vor Entzücken quietschte und mit den Füßen um sich trat. Dann wackelte ich schwach mit dem Fuß, konnte Nux aber nicht abschütteln. »Wer war der Sklave, der den Hinweis auf Perseus gegeben hat?«
    »Irgendein Küchenschmalzkopf.«
    »Vermutlich der Tollpatsch, der Perseus vertritt, wenn der hohe Herr eine Ruhepause einlegt … Ich nehme an, sie wollen noch mehr aus ihm rausquetschen?«
    »Wir wissen, wie man das macht.« Petro grinste. Dann wurde sein Gesicht ernster. »Na ja, die Zweite scheint es zu sehr zu genießen. Ich bin sicher, dass sie vorsichtig waren – aber der Sklave, der geredet hat, ist momentan ziemlich daneben.«
    »Durchgedreht?«
    »Tobt und fantasiert.«
    »Also wirklich, Petronius!« Helena konnte Grobheit nicht ausstehen. »Marcus wusste wegen Perseus Bescheid – es war unnötig, einem Unschuldigen so zuzusetzen.«
    Ich hielt Julia still und hievte mich hoch. »Kannst du sie bitten, sanfter zu sein, wenn sie Perseus je in die Finger kriegen?«
    Petro nickte wortlos.
    »Versucht es mit dem Verwalter«, schlug ich nach kurzem Überlegen vor. »Ich schätze, der ist reif – und er ist derjenige, der an dem Tag die Anweisungen für das Mittagessen gegeben haben soll.«
    Ich mochte den Verwalter, aber er hatte seine Chance gehabt. Er hätte mit mir reden können. Jetzt musste er es mit der viel unbarmherzigeren Zweiten Kohorte aufnehmen.

XLVI
     
     
    Am nächsten Tag bereitete ich mich immer noch auf meine Tortur beim Prätor vor, als Honorius auftauchte. Er hatte sich geschickt bei Marponius eingesetzt und ihn überredet, den Prozess einen vollen Tag lang zu unterbrechen.
    Demnach war Marponius auf unserer Seite. Umso mehr Grund, die Sache voranzutreiben und nicht von Ablenkungen wie angeblicher Gottlosigkeit aufgehalten zu werden. Marponius mochte zwar jetzt auf unserer Seite sein, aber wenn wir ihn zu lange schmoren ließen, würde sich jemand anders an ihn heranmachen. Ich hatte Paccius und Silius immer misstraut, doch jetzt hatte ich am eigenen Leib erfahren, wie sie arbeiteten. Marponius hielt sich für unbestechlich. Er würde keine fünf Minuten durchhalten.
     
    Honorius war begeistert über die Nachricht, dass sich die Zweite die Sklaven vorknöpfte.
    »Das ist ausgezeichnet, Falco. Geschworene lieben Fälle, in denen Sklaven gefoltert worden sind. Manche Strafverfolger versuchen absichtlich, eine Hochverratsbeschuldigung einzubeziehen, damit sie das machen können.« Er schaute nachdenklich. »Eigentlich wäre Hochverrat ein Aspekt, den wir auch mit einbeziehen könnten. Stimmt es nicht, dass die Metelli nach dem ursprünglichen Korruptionsprozess ein Gnadengesuch an den Kaiser gerichtet haben?«
    Ich nickte. »Was hat das mit Hochverrat zu tun?«
    »Vespasian hat es abgelehnt?«
    »Ja.«
    »Und daher waren sie wütend … Gibt es eine Möglichkeit, einen Brief zu finden, den sie danach geschrieben haben?«
    »Was für einen Brief?« Niemand hatte mir gegenüber Briefe erwähnt.
    »Irgendeinen. Er müsste verdächtige Markierungen neben dem Namen des Kaisers enthalten. Nein, nicht mal. Er muss nur in der Handschrift eines Verdächtigen geschrieben sein, mehr nicht. Wir können selbst ein paar verdächtige Markierungen einfügen. Ich habe einen Freund, der genau die passende Tinte herstellen kann …«
    Ich lachte. »Das ist Betrug, Sie Idiot!«
    »Beweise für verdächtige Gespräche wären sogar noch besser.«
    »Honorius, reißen Sie sich zusammen. So verzweifelt sind wir noch nicht.«
    »Wir wär’s denn mit einer verdächtigen Reise irgendwohin …?« Seine Stimme verklang. Muntere Gedanken tummelten sich hinter den hübschen Augen. »Haben wir je herausgefunden, warum Vögelchen nach Lanuvium gereist ist?«
    »Um mit dem Liegenschaftsverwalter zu sprechen, glauben wir. Justinus sollte sich um die Einzelheiten kümmern.« Was mich daran erinnerte – wo war Camillus Justinus? Seine Abwesenheit wurde inzwischen ebenfalls verdächtig. Ich hoffte, dass er nicht über eine vollbusige lanuvische Schankmaid gestolpert war.
    »Wie dem auch sei.« Honorius hörte auf so wild zu spekulieren. »Sich die Sklaven vorzunehmen ist gut, selbst wenn sie überhaupt nichts zu sagen haben.«
    Helena beobachtete mich, also griff ich Honorius an. »Ist das nicht verschwendete Mühe, ganz zu schweigen von Grausamkeit?«
    Honorius tätschelte meinen Arm. Er hatte eine sehr kalte Hand. »Es geht darum, Falco, zu wissen , dass sie gefoltert wurden.«
    »Man

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