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Tod Eines Senators

Titel: Tod Eines Senators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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römische Matrone erwartete von ihrem Mann, Selbstaufopferung zu zeigen. Um das Geld der Familie vor Silius zu bewahren (behauptete Paccius düster), beschloss sie, Metellus selbst aus dem Weg zu räumen, und zwar mit Hilfe ihres Sohnes, der sich ungerecht behandelt fühlte, weil er aus dem Testament seines Vaters gestrichen worden war. Calpurnia gab zu, die Idee gehabt zu haben, aber Negrinus führte sie aus, mit Schierling. Der Plan, sagte Paccius, sei auf dämliche Weise umständlich gewesen. Er behauptete zu Recht, dass von Amateuren eingefädelte Morde das oft waren. Calpurnia und ihr Sohn hatten sich eine verworrene Geschichte ausgedacht, hatten Metellus senior erklärt, er könne die Kornradepillen seiner Tochter gefahrlos nehmen, so tun, als hätten sie gewirkt, seinen eigenen Tot vortäuschen, dann wiederbelebt werden und ein glückliches geheimes Leben führen. Sie gaben vor, einer ihrer Sklaven würde an seiner Stelle getötet werden, um eine Leiche zu haben, die sie präsentieren und einäschern konnten. Die Beschuldigung lautete, dass Metellus auf den Plan hereinfiel und Negrinus ihm dann stattdessen Schierling verabreichte, und zwar beim Mittagessen, das sie später als das formelle »Selbstmord«-Treffen darstellten, bei dem sich Metellus von seiner Familie verabschiedet hatte.
    »Sind diese Leute verrückt?«, fragte der Prätor. Er hatte schweigend zugehört, als würden ihm ständig absurde Ideen vorgetragen. Zweifellos hatte er gelernt, dass er die Tortur am leichtesten überstand, wenn er den Klägern erlaubte, so schnell wie möglich fertig zu werden. Mit einem seltenen Aufblitzen von Humor fügte er einen schwerfälligen prätorianischen Witz hinzu: »Bestimmt nicht mehr als Ihre Familie oder meine.«
    Seine Schreiber kicherten. Wir anderen grinsten gehorsam. Ich wartete darauf, dass er die Anklage abwies.
    »Ich nehme an, Sie schreiben Ihre Memoiren, lieber Paccius, und brauchen ein anregendes Kapitel für die nächste Schriftrolle?« Der Mann amüsierte sich bestens.
    Paccius machte eine bescheidene Geste. Es gelang ihm anzudeuten, dass nach Vollendung dieser Memoiren der Prätor selbstverständlich eine kostenlose Kopie des erstaunlichen Werkes erhalten würde. Man hatte das starke Gefühl, dass der Magistrat und der Denunziant alte Kollegen waren. Sie hatten offensichtlich bei vielen vorherigen Fällen zusammengearbeitet und vielleicht sogar privat miteinander gespeist. Ich misstraute beiden, aber ich konnte nichts tun. Es hatte keinen Zweck, sich Sorgen zu machen, dass sie Urteile manipulierten. Natürlich taten sie das. Es würde schwer zu beweisen sein – und jeder meines neuen Ranges, der das bloßstellte, konnte auch gleich mit der nächsten Flut ins Exil segeln.
    »Was haben Sie dazu zu sagen?«, fragte der Prätor Vögelchen. »Können Sie mir versichern, dass das alles unwahr ist?«
    Das war der Moment, in dem Negrinus sich selbst zu Fall brachte. »Nicht alles«, murmelte der hirnlose Trottel unterwürfig.
    »Bringt nichts, es abzustreiten, was?«, rief Paccius. »Du hast erkannt, dass ich mit deiner Mutter geredet habe.«
    »Wird sie zusammen mit ihm angeklagt?«, unterbrach der Prätor.
    »Nein, Herr. Calpurnia Cara ist eine Frau in fortgeschrittenem Alter, die vor kurzem ihren Mann verloren hat. Wir halten es für gefühllos, sie mit einem Gerichtsprozess zu belasten. Im Gegenzug zu ihrer vollkommenen Aufrichtigkeit verzichten wir auf das Recht, sie anzuklagen.«
    Ich hörte mich vor Unglauben würgen. Der Prätor zuckte nur mit den Schultern, als wäre es eine alltägliche Höflichkeit, hochgeborenen Witwen, die ihre rückgratlosen Ehemänner vergiften, zu verzeihen.
    »Wird sie eine Aussage machen?«
    »Ja, Herr«, antwortete Paccius. Negrinus hatte besiegt die Augen geschlossen. »Ich werde ihre schriftliche Aussage vorlegen, dass ihr Sohn Metellus senior das Gift verabreicht hat.«
    »Negrinus wird das abstreiten«, sagte ich.
    Der Prätor warf mir einen scharfen Blick zu. »Natürlich wird er das, Falco! Paccius beabsichtigt nachzuweisen, dass Negrinus lügt.« Paccius dankte dem Prätor würdevoll dafür, seinen Fall darzulegen.
    Wenn die Sache durchging und Negrinus verurteilt wurde, wäre Silius Italicus erneut in der Lage, sich die Entschädigung aus dem Korruptionsfall zu schnappen, weil wir wieder an dem Punkt waren, dass Metellus keinen Selbstmord begangen hatte. Alles Geld, was danach noch im Besitz der Metellus-Familie war, würde dann für seine Verteidigung von

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