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Tod Eines Senators

Titel: Tod Eines Senators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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Maia und Petronius?«
    »Er hat mich danach gefragt«, antwortete Mama.
    »Und du hast es ihm erzählt!«, fuhr ich sie an.
    »Er wusste es bereits.«
    Noch ein Problem.
     
    Helena reichte Julia wieder an meine Mutter weiter. »Junilla Tacita, wenn du eine Weile bleiben und ein Auge auf meine Brut haben könntest, wäre ich sehr froh. Die Frau meines Bruders liegt in den Wehen, und ich würde gerne zu ihr gehen.«
    Entzückt darüber, gefragt zu werden, musste Mama natürlich zunächst so tun, als würde sie sich ausgenutzt fühlen, während sie Julias pummlige zappelnde Beine festhielt. »Wenn sie eine Krankenschwester brauchen, habt ihr die richtige Kandidatin direkt hier unten im Haus sitzen. Ich habe mich vorhin mit ihr unterhalten – na ja, irgendjemand musste ihr ja etwas Höflichkeit zeigen. Die Arme saß ganz allein und verlassen im Flur …«
    »Wer, Mama?«
    »Ursulina Prisca. Scheint eine sehr nette Frau zu sein«, verkündete Mama nachdrücklich.
    »Quintus kümmert sich um ihre Wehwehchen.« Helena suchte nach ihren Ohrringen. Die scharfen schwarzen Augen meiner Mutter hatten das Gesuchte bereits entdeckt und bemerkt, dass der Schmuck auf dem Nachttisch gelandet war. Sie spürte etwas Intimes, doch in ihrem Trachten, uns über Ursulina aufzuklären, ging es ohne Kommentar durch.
    »Tja, euer Quintus muss diese Sache mit der Schweinezucht klären, bevor der Vetter alles ruiniert. Sag ihm, die Einschätzung der Walnussernte kommt mir sehr niedrig vor.« Mama und Ursulina Prisca mussten ineinander verwandte Seelen entdeckt haben. »Der Taxator ist eine völlige Null, und wenn ihr meinen Rat hören wollt …« Was wir nicht wollten. »Der natürlich nicht willkommen ist, da ich nur eine alte Frau bin, die sieben Kinder allein großgezogen hat und selbstverständlich nichts über die Welt wissen kann …«
    »Welchen Rat, Mama?«
    »Traut dem hinkenden Freigelassenen nicht!«
    Helena teilte Mama sanft mit, dass sie alles an Quintus weitergeben werde, der sehr gut darin sei, sich um Witwen zu kümmern.
    »Ich wünschte, jemand würde sich um mich kümmern!«, knurrte Mama. »Wenn sie eine gute Hebamme brauchen …«
    »Ich bin sicher, dass Mutter eine für sie gefunden hat«, murmelte Helena. Bei der Erwähnung von Julia Justa schloss Mama ihren Mund wie eine eng gefältelte Applikation auf einem weichen Polster. Sie hatte wunderbare Haut, die über ihr Alter hinwegtäuschte. Das verdankte sie einer selbst gemachten Gesichtscreme, hergestellt nach einem geheimen Rezept, das laut Mama hauptsächlich aus Rosenblättern bestand (was stimmen konnte, doch meiner Mutter gelang es aus Prinzip, es wie ein Täuschungsmanöver klingen zu lassen).
    Als Helena verschwand, um nach Claudia Rufinas Fortschritten zu schauen, behauptete ich, es gehe mir schlecht und ich müsse allein gelassen werden, damit ich schlafen könne. Nach einer weiteren Stunde ermüdender Kommentare ließ meine Mutter mich allein und nahm auch meine Tochter und die Hündin mit. Erschöpft sank ich in einen tiefen Schlummer.
     
    Honorius war der Erste, der zur Berichterstattung zurückkam.
    »Negrinus weigert sich entschieden, das Testament anzufechten. Keine Begründung. Ich dachte, seine Schwester Carina würde dagegen Einspruch erheben, aber sie unterstützt ihn. Ihr Mann Laco tauchte endlich auch mal auf, mischte sich aber nicht ein.«
    »Also wirft Negrinus alles weg.«
    Honorius saß mit verschränkten Armen auf meinem Bett. »Negrinus ist ein seltsamer Vogel, Falco. Im einen Moment zeigt er all die Wut, die man von einem Mann in seiner Situation erwartet, dann sackt er plötzlich in sich zusammen und scheint es hinzunehmen, von seinen nächsten Verwandten in ein Latrinenloch geschoben zu werden.«
    »Er verheimlicht uns etwas«, sagte ich. »Er wird für sich kämpfen, wenn er wegen Vatermordes angeklagt wird – ein Verbrechen, für das man ihn in einen Sack nähen und ins Meer werfen wird, wenn man ihn schuldig spricht. Aber wenn die Strafe weniger drastisch ist, hält er sich im Zaum. Er muss einen Grund dafür haben, sich so zurückzuhalten.«
    »Was bedeutet, dass wir den Grund finden müssen?«
    »O ja – aber sagen Sie mir, wo wir anfangen sollen!«
    Dazu fiel uns beiden nichts ein.
    »Ich habe versucht, mit Saffia zu reden«, teilte mir Honorius dann mit. Ich verkniff es mir, ihm meinen Wasserkrug an die dämliche Birne zu schleudern. Wutanfälle ziemen sich nicht für erwachsene Männer. Außerdem war es ein hübscher Krug. »Kein

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