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Tod Eines Senators

Titel: Tod Eines Senators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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Glück. Nicht zu sprechen. Der Haushalt ist in Aufruhr. Alle Männer werden auf der Türschwelle abgewiesen. Ihre Wehen haben eingesetzt, wurde mir gesagt.«
    »Irgendjemand scheint Geburtsauslöserpulver in die Aquädukte zu streuen«, grummelte ich. »Wir müssen mit ihr sprechen. Sie hat den alten Metellus an seiner Manneszier gepackt, während die Familie hilflos dabeistand und zuschaute.«
    »Ja, schon, aber es würde nicht gut ankommen, Falco, wenn wir Saffia wegen Antworten belästigen, während sie sich in Geburtsschmerzen windet.«
    »Sie sind ein Weichei. Das ist genau der richtige Moment.«
    »Sie und Ihre Witze!«, erwiderte Honorius steif.
    »Sie haben ja bloß Angst, die Nabelschnur durchschneiden oder die Nachgeburt auffangen zu müssen.«
    Dem jungen Mann mit dem ordentlichen Haarschnitt gelang es, ein Schaudern zu unterdrücken. »Da bei Saffia nichts zu machen war, hab ich es bei Calpurnia versucht …« Das war ja noch schlimmer. Honorius hatte keine Ahnung, wie man Befehle befolgt oder auf systematische Weise als Teil einer Mannschaft arbeitet. »Sie war zu Hause, da bin ich mir sicher. Sie hat sich nur geweigert, mich zu empfangen.«
    Mit einer Zurückhaltung, für die Helena mir applaudiert hätte, bat ich Honorius, nichts mit unseren Verdächtigen und Zeugen zu unternehmen, wenn ich ihn nicht ausdrücklich dazu aufforderte.
    »Ach so. Dann möchten Sie auch nicht, dass ich den Spaßmacher befrage, nehme ich an?«
    »Welchen Spaßmacher?«, wollte ich mit zusammengebissenen Zähnen wissen.
    Er warf mir einen beleidigten Blick zu. »Denjenigen, der bei dem Begräbnis von Metellus als Satiriker auftreten sollte. Ich habe seine Adresse von Biltis bekommen, dem Klageweib, das Aelianus befragt hat. Biltis«, wiederholte Honorius. »Ihr Name stand in Ihrem ursprünglichen Bericht an Silius. Sie wissen, bevor Juliana angeklagt wurde … Ich versuche, die Dinge in Gang zu bringen, Falco, doch ich habe das Gefühl, mich umsonst zu bemühen.«
    Er hörte auf zu nörgeln, bevor ich die Geduld verlor und ihm eine knallte. »Sonst noch Verdächtige, bei denen Sie reingeplatzt sind, ohne sich vorher mit mir abzusprechen?« Ich war fuchtig. Aber es war gute Arbeit, sich den alten Bericht vorzunehmen, und es war vernünftig, das Klageweib Biltis zu benutzen, um an den Spaßmacher heranzukommen. Helena hatte sie in ihren Notizen beide als Personen erwähnt, bei denen wir nachhaken mussten. Ich hatte selbst nach dem Spaßmacher suchen wollen, wenn ich dazu kam.
    Verletzt hielt Honorius die Klappe.
    »Also, die Sache mit dem Spaßmacher war eine prima Idee.« Durch Lob war Honorius nicht zu besänftigen. »Vielleicht weiß er, warum Calpurnia ihren Gatten so sehr verärgerte, dass sie fast nichts erbte, und warum Vögelchen ebenfalls enterbt wurde.«
    »Genau das dachte ich auch.«
    Ich sagte, ich würde den Spaßmacher morgen aufsuchen, aber Honorius könne mitkommen. Er beruhigte sich.
    »Ich frage mich, wie diese Beerdigungsspaßmacher ihre Nachforschungen anstellen, Falco. Wenn sie nur das schmeichlerische Material benutzen würden, mit dem die trauernden Familien sie versorgen, würden ihre Auftritte ziemlich zahm sein. Bei allen Beerdigungen, an denen ich teilgenommen habe oder die ich im Vorübergehen mitbekam, sind die Spaßmacher aber ganz schön deftig über den Toten hergezogen. Sie picken sich wirklich die Schwächen eines Menschen heraus, und die Menge reagiert darauf. Haben sie Methoden, Geschichten herauszufinden, die die Familie lieber geheim halten würde?«
    Ich lächelte. »Haben sie. Sie sieben schwer aus.« Er sah mich fragend an. »Sie benutzen Privatermittler, Honorius!«
     
    Helena kam nach Hause und überbrachte die Nachricht, dass Claudia Rufina einen Sohn geboren hatte. »Es hat nicht allzu lange gedauert, und Panik gab es auch nicht. Claudia schläft, und Quintus schluchzt vor Ergriffenheit, aber darüber wird er hinwegkommen. Meine Mutter hat sich schier kaputtgemacht, doch jetzt geht es ihr wieder gut. Vater und sie haben sich mit einer Amphore Wein im Salon niedergelassen. Das Neugeborene hat alle Gliedmaßen und ein Büschel dunkler Haare und wird wohl überleben. Du bist Onkel geworden, Aulus!« Aelianus hatte die Nachricht mitbekommen, als er eintraf. Er machte ein spöttisches Gesicht und hielt Nux ein großes Paket Einreibemittel hin. Nux kannte den Geruch und versteckte sich unter dem Bett. »Du und ich haben unseren ersten Neffen bekommen. Sei nett, dann benennen sie ihn

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