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Tod eines Tenors

Tod eines Tenors

Titel: Tod eines Tenors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhys Bowen
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das Mädchen an der Rezeption war die Halle wie ausgestorben. Unnatürlich laut hallten ihre Schritte auf dem Schieferboden, so dass das Mädchen auf sie aufmerksam wurde.
    »Willkommen im Everest Inn. Kann ich Ihnen behilflich sein?«, fragte sie mit einem aufgesetzt vornehmen englischen Akzent und deutlich walisischen Untertönen.
    Watkins zeigte ihr seinen Dienstausweis. »Sergeant Watkins von der Nordwalisischen Polizei. Ich möchte mit Mrs. Llewellyn sprechen«, sagte er.
    Das Mädchen machte einen beunruhigten Eindruck und fiel ins Walisische zurück. »Polizei? Du meine Güte. Sollte ich besser Major Anderson holen?«
    »Das ist nicht nötig«, sagte Evan. »Wir möchten nur kurz mit Mrs. Llewellyn sprechen. Wie ist ihre Zimmernummer, bitte?«
    »Ich glaube, sie ist gerade gegangen«, stammelte das Mädchen. »Ja, sehen Sie, hier hängt ihr Zimmerschlüssel.«

    »Gegangen? Wie lange ist das her?« Watkins warf Evan einen besorgten Blick zu. Beide dachten daran, was Inspektor Hughes dazu sagen würde, wenn sie eine wichtige Zeugin verloren hätten, wenn nicht sogar eine Hauptverdächtige.
    »Vor ein paar Minuten erst«, antwortete sie. »Es wundert mich, dass Sie ihr nicht begegnet sind.«
    Watkins war einen Schritt hinter Evan, als sie sich erneut durch die Drehtür kämpften.
    »Wohin mag sie gegangen sein?«, fragte Watkins. »Die Passstraße kann sie nicht hoch gelaufen sein, dort ist ja nichts.«
    Evan suchte mit den Augen die Umgebung ab. »Sie könnte hintenrum gegangen sein«, sagte er.
    »Da gibt es einen Pfad, der zum Anwesen der Powell-Jones' führt.« Er lief los. Watkins folgte ihm und geriet schon nach wenigen Metern aus der Puste.
    Die Steinmauer rund um den Parkplatz hatte eine Lücke, und als sie die erreichten, konnten sie eine Gestalt erkennen, die sich zwischen den Lärchen bewegte, welche man zum Schutz des Hotels gepflanzt hatte. Evan beschleunigte sein Tempo und rannte mit sicheren Schritten den felsigen Pfad entlang. Watkins lief ihm etwas vorsichtiger hinterher.
    »Verdammt noch mal!«, murrte er. »Man müsste Bergziege sein, hier oben.«
    »Mrs. Llewellyn!«, rief Evan. »Warten Sie einen Moment!«
    Die schnell voraneilende Gestalt blieb stehen, sah sich um und zögerte - fast, als ob sie sich überlegt, ob sie weglaufen soll oder nicht, dachte Evan.
    »Ach, Sie sind's, Constable«, sagte sie und lächelte ihn freundlich an, als er sie erreicht hatte.
    »Einen Augenblick lang dachte ich, es seien wieder diese schrecklichen Leute.«
    »Schreckliche Leute?«
    »Dieser Pfarrer und seine furchtbare Frau. Es gibt nichts, was ich heute Morgen weniger ertragen kann als geistlichen Beistand, besonders nicht von der. Sie hat mir mehr oder weniger deutlich zu verstehen gegeben, dass der Tod meines Mannes eine Strafe Gottes für seinen sündigen Lebenswandel war. Ich hatte größte Lust, sie zu ohrfeigen.«
    Evan nickte. »Das ist keine ungewöhnliche Reaktion auf Mrs. Powell-Jones«, sagte er und lächelte zurück. »Wo wollten Sie denn hin?«
    »Ich wollte gerade zu meinem Wagen, um meinen Sohn abzuholen. Er hat es geschafft, einen Flug nach Manchester zu bekommen. Ich habe mit ihm ausgemacht, ihn abzuholen, damit er sich kein Auto leihen muss.«
    »Vielleicht können Sie zunächst einige Minuten für uns erübrigen«, brachte Sergeant Watkins heraus. »Wir haben ein paar Routinefragen.«
    »Hat das nicht Zeit, bis ich zurück bin?« Sie konnte ihre Verärgerung kaum verbergen.
    »Ich würde es lieber gleich erledigen«, erwiderte Watkins. »Wir müssen alle Fakten dieses Falles überprüfen, dazu gehört auch Ihre Fahrt nach London.«
    »Meine Fahrt nach London - was um alles in der Welt hat die mit Ifors Sturz zu tun?«
    Entweder war sie unschuldig oder eine sehr gute Schauspielerin, dachte Evan. Ihre Überraschung hatte jedenfalls durchaus echt geklungen.
    »Mrs. Llewellyn, Sie wissen doch genau, was passiert, wenn die Presse erst mal Wind von der Sache bekommt«, sagte Evan, bevor Watkins antworten konnte. »Sie brennen darauf zu erfahren, wo Sie waren, als es passierte.«
    Sie nickte. »Vermutlich haben Sie Recht. Die lieben es, Skandalgeschichten auszugraben, die Ifor betreffen.«
    »Wollen wir auf einen Moment ins Hotel zurückgehen?«, fragte Watkins.
    »Können wir nicht im Weitergehen reden?« Sie war offensichtlich nervös. »Hier sind wir doch völlig ungestört, und ich möchte Justin am Flughafen nicht warten lassen.«
    »Einverstanden. Wie lange waren Sie in London?«
    »Lassen

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