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Tod für Don Juan

Tod für Don Juan

Titel: Tod für Don Juan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Dexter
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unternehmen Sie eine Reise in die ferne Vergangenheit
der Universität Oxford, als Bruder Roger Bacon (1214-1294) in seiner Zelle saß,
über die Folly Bridge blickte und... Doch Oxford wird seine Geschichte selbst
erzählen, während Sie bequem in Ihrem Fahrzeug sitzen und ganze Jahrhunderte
mit faszinierenden Männern und ruhmreichen Ereignissen an sich vorüberziehen
lassen (Rollstuhlzugänge und Toiletten für Behinderte vorhanden).
     
    Da nicht einmal von der
üblichen Seite Protest laut wurde, stimmte Ashenden eine Lobeshymne auf die
vorgesehene Besichtigung an, bei der die Besucher in Minutenschnelle zu den
Ursprüngen der Universität im 12. Jahrhundert zurückversetzt und von dort
behaglich im Sitzen Schritt für Schritt wieder an die Neuzeit herangeführt
wurden, mit der willkommenen Dreingabe eines Kommentars von Sir Alec Guinness
höchstpersönlich. Im Reiseplan sei für diesen Besuch ein Aufpreis vorgesehen,
aber im Hinblick auf die betrüblichen Ereignisse sei das Reiseunternehmen
bereit, auf die Erhebung des Betrages von zwei Pfund zu verzichten.
    «Sehr anständig», meinte Phil
Aldrich, und einige Mitreisende nickten zustimmend.
    Sam Kronquist, der seit einiger
Zeit Schwierigkeiten mit der Prostata hatte, überlegte, ob der in Klammern
gesetzte Hinweis auf dem Informationsblatt bedeutete, daß für Besucher, die
sich noch nicht zu den Behinderten zählten, keine Toiletten vorhanden waren,
aber er verzichtete wohlweislich auf eine diesbezügliche Frage.
    Nach dem Besuch, fuhr Ashenden
fort, wäre normalerweise von ii.15 bis 12.30 ein gewisser Leerlauf entstanden,
und er freue sich deshalb der Gruppe mitteilen zu können, daß sich Mrs.
Williams, Mr. Downes und Dr. Kemp liebenswürdigerweise zu einer um halb zwölf
im Ballsaal beginnenden Fragestunde über die Stadt Oxford und ihre Universität
zur Verfügung gestellt hatten.
    Und nun zum
Nachmittagsprogramm.
    Ashenden bat seine Zuhörer
erneut, ihr ursprüngliches Programm zur Hand zu nehmen. Bis auf die für halb
sieben vorgesehene Übergabe sei der Ablauf unverändert. Vielleicht sollte man
aber die Nachmittagsgruppen schon um 14.45 beginnen lassen. Dr. Kemp würde sich
mit seiner Gruppe unmittelbar vor dem Eingang zum Ashmolean Museum, Mr. Downes
mit seiner Schar vor dem Märtyrerdenkmal und Mrs. Williams mit Interessierten
in der Hotelhalle treffen. Alles klar? Und wenn sie sich bitte nach Möglichkeit
an die Gruppe halten würden, für die sie sich angemeldet hatten... Im
Augenblick seien die Gruppen schön ausgewogen. Natürlich sollte niemand daran
gehindert werden, noch zu wechseln, aber...
    Auch gegen diese Pläne hatten
seine Schützlinge offenbar nichts einzuwenden, und Ashenden kam zu seinem
letzten Punkt. Er bat die Gruppe, die auf dem Plan angegebene Zeit für das
Abendessen zu ändern. Es war von acht auf sieben Uhr vorverlegt worden (recht
so, Mrs. Roscoe?). Drei Kuratoren des Ashmolean würden daran teilnehmen, und
falls ihm keine gegenteiligen Mitteilungen zugingen, dürfe er wohl davon
ausgehen, daß alle zu diesem letzten Abendessen in Oxford kommen würden. Auch
hier war ursprünglich eine Zuzahlung vorgesehen, aber im Hinblick...
    Zehn Minuten später trompetete
Mrs. Roscoe in der überfüllten Hotelhalle: «Ich höre, daß wir in diesen Wagen
jeweils zu zweit nebeneinander sitzen, Phil.»
    Mister Frühstücksspeck aus
Sacramento reagierte abgeklärt. «Yeah. Okay, Janet. Yeah, okay...»

16
     
    Im
Lauf Ihres Besuches begegnen Ihnen die großen Wissenschaftler, Gelehrten und
Staatsmänner, die Denker, Schriftsteller, Monarchen und Märtyrer, die Teil von
Oxfords Geschichte sind. Sie bekommen — wenn auch jeweils nur kurz — all jene
Menschen zu sehen, die von Oxford geformt wurden und von denen viele ihrerseits
dazu beigetragen haben, die Welt zu formen. ( Lord Jenkins of Hillhead über die «Oxford-Story»)
     
    Um 9.50 Uhr setzte sich Cedric
Downes an die Spitze seiner Gruppe und führte sie die Vortreppe des Randolph hinunter nach rechts und über die Straße. Am Märtyrerdenkmal blieb er stehen.
    «Sehen Sie hier...» Er deutete
auf das schwere gußeiserne Schild, auf dem in Weiß die Worte MAGDALEN STREET
standen, und die Gruppe scharte sich um ihn. «Jeder — das heißt praktisch jeder
— weiß, daß dieses Wort wie ausgesprochen wird, und das heißt
bekanntlich weinerlich , als sei dies eine traurige, tränenreiche Straße.
Auch die Busfahrer sagen so. In East Oxford gibt es eine Magdalen Road, die
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