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Tod Im Anflug

Titel: Tod Im Anflug Kostenlos Bücher Online Lesen
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Campingstuhl saß, denn wieder einmal war es Zeit für das aktuelle Tagesgeschehen. Geschäftig schaltete der Rentner den Fernseher an und griff nach den bereitliegenden Brotscheiben sowie seiner obligatorischen Flasche Nachrichten-Bier.
    »Klar kann ich mir das vorstellen, sogar mehr als das. Ich habe den toten Alex ja mit eigenen Augen gesehen, ich saß schließlich in der ersten Reihe. Dich habe ich übrigens auch gesehen – dich, Karl-Heinz und viele andere«, antwortete Tom zwischen zwei Brotstückchen.
    »Du hättest dabei sein sollen, Nili, das hättest du sehen müssen. Er lag in einem der Müllcontainer, und überall war Polizei. In der Realität ist das schon etwas anderes als im Fernsehen.« Ede schüttelte sich.
    Da war es wieder, das Problem. Ede schwadronierte, stellte Fragen und verstand dann Toms Antworten nicht. So machte ein Gespräch keinen Sinn. Wann lernte Ede endlich wenigstens ein paar Quaksequenzen?
    Gedankenverloren strich Ede über seinen weißen Bart und verfolgte die beginnende Nachrichtensendung. Auf dem Campinggelände war mittlerweile wieder Ruhe eingekehrt, nur der Wind führte feines Kinderlachen und Möwengeschrei mit sich. Die Polizisten und die Spurensicherung waren wieder abgezogen, lediglich ein einsames Absperrband um den Container erinnerte noch an ihre Arbeit. Der Geruch von Grillfleisch zog wie so oft in den letzten Tagen in langen Duftschwaden über das Gelände. Unbewusst schnüffelte Ede mit sehnsüchtigem Blick und seufzte. Tom wusste, dass Ede für solche Leckereien meist nicht das nötige Kleingeld hatte und deshalb nur ganz selten grillte.
    »Wie der wohl in den Container gekommen ist? Was meinst du, Nili?«
    »Nun, ich hätte da schon eine Theorie, aber …«, begann Tom seine Ausführungen, wohlwissend, dass Ede mit seiner Antwort eh nichts anfangen konnte. Doch noch bevor er eine weitere Silbe quaken konnte, fiel ihm eine fremde Stimme ins Wort.
    »Guten Abend. Ich bin der Bernd, Bernd Stegner. Darf ich mal kurz stören?«
    Ede schaute seinen Besucher verwundert an. Schon wieder wurde er von einem Camper beim Nachrichtenschauen gestört, so wie gestern von Karl-Heinz. Misstrauisch beäugte er den forsch auftretenden Mann mittleren Alters. »Ja? – Bitte?«
    »Sie sind doch Ede, nicht wahr? Der, der die Wohnwagenheizungen im Griff hat, stimmt’s? So hat es mir jedenfalls Karl-Heinz erzählt.« Bernd Stegner trat näher.
    »Oh – ja, die Heizungen. Ich weiß ja nicht, was Karl Ihnen erzählt hat, also ich bin jedenfalls kein Fachmann«, stammelte Ede bescheiden. Mühsam stand er von seinem Campingstuhl auf und streckte sich ein wenig.
    »Es geht um die Gasdruckprobe. Die ist wieder fällig. Ich habe selbst keine Zeit, um alles gründlich durchzuchecken. Deshalb wollte ich fragen, ob Sie das für mich erledigen könnten. Karl-Heinz hat Sie mir wärmstens empfohlen.«
    Ede schien mit sich zu hadern, man konnte es ihm ansehen. Dann schüttelte er schließlich den Kopf. »Das wird nicht gehen. Tut mir leid.«
    »Wieso? Warum? Sie müssen es nicht umsonst machen. Ich zahle natürlich. Keine Frage.« Bernd griff automatisch zum Portemonnaie.
    »Lass stecken, darum geht es nicht. Ich habe keine Zeit. Es sind zwar noch Ferien, aber für einige Camper ist der Urlaub schon wieder zu Ende und in deren Abwesenheit kümmere ich mich um ihre Wohnwagen, ihren Rasen und so. Damit bin ich vollauf beschäftigt.«
    »Aber so eine Kontrolle dauert doch nicht lange.« Bernd ließ nicht locker.
    »Nein, nein, die Kontrolle nicht. Wenn aber etwas ausgetauscht werden muss, dann dauert’s schon. Und ich habe noch nie erlebt, dass nicht mindestens ein Teil ausgetauscht werden muss.«
    »Kommen Sie, Ede, für guten Service lege ich auch noch ein braunes Scheinchen drauf, was meinen Sie?«
    Immer noch haderte Ede mit sich selbst. Angestrengt dachte er nach und bewegte seinen Kopf dabei hin und her. Endlich rang er sich durch. »Okay, ich mache es. Irgendwie muss es dann halt gehen.«
    »Prima. Wusste ich es doch, Sie sind ein Spieler. Wenn Sie so gut arbeiten, wie Sie pokern, hat Karl-Heinz nicht zu viel versprochen. Wann sehen wir uns? Morgen Vormittag? Nachmittags geht nicht, da habe ich bereits einen Termin.«
    »In Ordnung. Morgen Vormittag.« Glücklich schien Ede mit dieser Zusatzarbeit nicht zu sein, so kam es Tom jedenfalls vor.
    Barbara Hahlweg hatte soeben die Nachrichten beendet, nun kam nur noch das Wetter – und diese unnützen Informationen brauchte ein Wasservogel wie

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