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Tod im Botanischen Garten - Frank Beauforts dritter Fall

Tod im Botanischen Garten - Frank Beauforts dritter Fall

Titel: Tod im Botanischen Garten - Frank Beauforts dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ars vivendi verlag GmbH , Co. KG
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Brille. Höflich und gebildet. Der kannte sich aus mit alten Büchern. Darum habe ich ihm den Sammler auch sofort abgenommen.«
    »Ihre Personenbeschreibung ist noch etwas unspezifisch. Die trifft auf Hunderte zu. Ist Ihnen sonst nichts aufgefallen? Ein Detail? Etwas Ungewöhnliches?«
    Der Antiquar dachte nach. »Sein Wagen …«
    Beaufort wollte schon enttäuscht abwinken, weil er sich mit Autos nicht auskannte, als der Buchhändler seinen Satz fortsetzte: »… es war ein Rolls Royce.«
    »Dunkelgrün?«, fragten Anne und Frank wie aus einem Mund.
    »Ja.«
    »Erinnern Sie sich an das Kennzeichen?«
    »Nicht genau, aber ich glaube aus Bamberg.«
    Die beiden sahen sich triumphierend an.
    »Dann ist es gut möglich, dass Sie doch nicht auf Ihren Auslagen sitzen bleiben werden«, tröstete ihn Beaufort.
    »Uff! Da fällt mir aber ein Stein vom Herzen.« Westheim erhob sich wieder und wurde geschäftig. »Apropos Uff und Bamberg. Interessiert Sie eigentlich Karl May? Ich habe eine Erstausgabe vom Schatz im Silbersee da.«
    »Nein, wirklich nicht. Aber ich habe im Netz gesehen, dass Sie einen signierten Celan anbieten. Den würde ich mir gern mal anschauen.«
    »Du willst doch jetzt keine Bücher kaufen?«, fragte Anne ungläubig.
    »Natürlich, wenn ich schon mal da bin.«
    »Und Corrodi?«
    »Läuft uns nicht weg.«
    »Ich glaub’s nicht. Du bist ja ein richtiger Bücherjunkie. Was findest du nur am Sammeln? Ist doch bloß die krankhafte Neigung, Gegenstände anzuhäufen, die keinen praktischen Zweck haben.«
    Beaufort zückte seine Brieftasche, entnahm ihr eine der Kreditkarten, drückte sie Anne in die Hand und sagte in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete: »Geh dir was Schönes kaufen, ja? Gib meinetwegen so viel Geld aus, wie das Kartenlimit hergibt. Und um eins treffen wir uns im Café am Dom wieder. Aber diese eine Stunde gönnst du mir.«
    Anne, die das resolute Verhalten ihres Freundes eher witzig fand, gerade, weil er sonst mehr den Frauenversteher gab, zog ab. Zur Strafe für seinen Machospruch würde sie ihn ordentlich schröpfen.
    Auch Beaufort benutzte seine Kreditkarte. Als er anderthalb Stunden später zur Eiskaffee löffelnden Anne an den Tisch trat, hatte er nicht zwei, sondern sieben Bücher dabei. Und war allerbester Laune.
    *
    Eine gute Stunde später bewunderte Anne den Jugendstil der alten Universitätsbibliothek, während Beaufort neben ihr die Klingel zum Handschriftenlesesaal drückte. Die blonde Mitarbeiterin mit dem Pferdeschwanz öffnete die Tür.
    »Wir wollen zu Professor Harsdörffer.«
    »Der ist gerade bei einem Termin.«
    »Oh, wann kommt er denn zurück?«
    »Kann ich Ihnen leider nicht sagen. Er ist erst vor zwanzig Minuten hier weg.«
    »Und wo ist er? Es ist wirklich dringend.«
    »Ich glaube, in der Antikensammlung bei Professor Degen.«
    »Vielen Dank.«
    Die Tür schloss sich wieder, und Anne sah Frank mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Wenn du nicht im Antiquariat versackt wärst, hätten wir ihn noch erwischt.«
    »Erstens stehst du sowieso im Parkverbot. Und zweitens solltest du dir die Antikensammlung unbedingt anschauen – die ist absolut sehenswert. Es wäre schade, wenn die in deiner Sendung nicht vorkäme. Außerdem kannst du gleich Degen ablenken, während ich Harsdörffer einweihe. Hast du dein Aufnahmegerät dabei?«
    »Eine gute Reporterin hat ihr Aufnahmegerät immer dabei.«
    Im Gegensatz zum Samstag war das Seminargebäude in der Kochstraße heute voller Menschen, dafür aber die Antikensammlung geschlossen. Sie klingelten vor der Tür im Tiefparterre. Erst nach einer Weile öffnete ein Student und führte die beiden Besucher ins Büro des Sammlungsleiters. Dort saßen die Professoren Degen und Harsdörffer plaudernd und griechischen Mokka trinkend einträchtig beieinander.
    »Mein lieber Beaufort, welch eine Überraschung. Obwohl ich zugeben muss, dass ich einer Nachricht oder einem Besuch von Ihnen längst entgegengeharrt, wenn nicht gar -gefiebert habe. Ich hoffe, Sie bringen frohe Kunde?« Sein Doktorvater zwinkerte ihm aufgeräumt zu. »Auf alle Fälle haben Sie aber eine ausgesprochen reizende Begleitung mitgebracht.« Die Herren erhoben sich, um ihre Honneurs vor der Dame zu machen. »Sixtus, das ist Frank Beaufort, einer der begabtesten Studenten, die mir je untergekommen sind. Ich habe dir bestimmt schon Lobreden auf ihn gehalten. Hattest du bereits das Vergnügen, seine Bekanntschaft zu machen?«
    Professor Degen reichte ihm freundlich die

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