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Tod im Frühling

Tod im Frühling

Titel: Tod im Frühling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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kleinen Stationen ohne festanges t ellte Haushälterin auskom m en m üssen, sind wir nur noch da m it zugange, irgendwelchen Muttersöhnchen beizubringen, wie m an Pasta kocht. «
    » M mm … «
    »Wenn alle Stellen besetzt wären, g i nge das ja noch an, aber wenn Sie bedenken, daß der Junge, der grade Bereitschaftsdienst hat, auch fürs Einkaufen und fürs Kochen zuständig ist und ich als Ersatz für ihn einen andern Jungen auf Bereitschaft setzen muß, und einen weiteren muß ich dem örtlichen Magistrat zur Verfügung stellen, und zwei Männer sind unterwegs auf Motorradstreife – wo bin ich dann, wenn so ein Fall wie dieser hier auftaucht und ich dauernd weg m uß ? «
    » S ie habe n 's nicht leicht… «
    » Das kann m an wohl sagen. Was glauben Sie, wieviel Männer ich habe ? «
    »Wieviel haben Sie denn ? «
    »Ich hab ge n ug, um grade so zurechtzukom m en, aber die Dinge sind nicht so, wie sie sein sollten, und wir sind von früher was anderes gewohnt. «
    » Oh ja … «
    » K l ar, wir haben ' s nicht jeden Tag mit so einem Fall wie dem hier zu tun, das sag ich ja auch gar nicht, und ich sag ja auch nicht, daß ich es nicht schaffe, aber es wäre günstiger wenn s i ch ein Wachtmeister m i t dem Fall be f assen würde, da m it ich zur Stelle sein kann, wenn i m Dorf irgendwas ist, verstehen Sie, was ich m eine ? «
    Der Wacht m eister brummte .
    » Das gleiche hab ich sch o n dem Capitano gesagt, aber was nützt das schon. Aber Sie vers t ehen, was ich m eine. Da ist Piladus Hof, aber an einem Sa m stag u m diese Zeit wird nie m a n d da sein, wenn Sie m ich fr a gen. Erst wieder, wenn er zum Melken nach Hause kom m t… Um diese Zeit wird nie m and da sein!« wiederholte er laut zu den Männern hinter ih m , als er aus dem Jeep stieg .
    Autotüren schlugen zu und Hühner stoben auseinander .
    » Und seine Frau ? « fragte der Capitano .
    »Es ist S a msta g « , wiederholte der Brigadiere geduldig. » Sie wird grade ihren Wochenendeinkauf m achen . «
    Sie schwiegen alle einen Augenblick. Jeder fragte sich, ob sie für den Sohn einkaufte, der im Geric h ts m edizinis c hen Institut auf einem Sezie r tisch lag .
    »Er war sow i eso schon se i t Wochen nicht m ehr zu Hause… «
    Der Brigadiere führte den ge m e insamen Gedanken laut weite r .
    » Jedenfalls nicht, wenn s i e die Wahrheit gesagt haben . «
    Es war unwahrscheinlich, daß sie wirklich die Wahrheit gesagt hatten. Der Junge war m i t Sicherheit zwischendurch zu Hause gewesen, wenn auch nur, um seine Wäsche zu wechseln .
    »Wir wissen nicht, wie lange er schon tot wa r « , m u r m elte der Wacht m eister, » obwohl es nicht lange gewesen sein kann. Er war noch nicht… «
    »Wann, glauben Sie, wird die Frau wieder zurücksein ? «
    unterbrach der Capitano, zum Brigadiere gewandt .
    »Etwa u m halb sieben, denke ich. Rechtzeitig, um noch ihre Einkäufe zu verstauen, bevor er die Milch reinbringt. Er kommt vor ihr nach Hause… «
    Er sah auf seine Uhr. » Es ist gleich sechs. «
    Die Sonne hatte bereits ihre Wär m e verloren, und das Licht war ein wenig schwächer geworden, so daß das verlassene Bauernhaus und seine baufälligen Nebengebäude jetzt zie m lich trostlos aussahen. Bacci und der Wacht m eister starrten durch das gardinenlose Fenster hinein, das sich unter den Stufen zur Haustür befand. Im Däm m erlicht konnten sie Holzgestelle m i t Regalen aus m achen. Die Käse vorne waren leuchtend we i ß, und die ganz hinten waren zu einem d u nklen öligen Gelb gereift .
    » Da stecken sehr viele Stunden Arbeit drin«, sagte der Wacht m e ister leise .
    » Viel guten Käse hab' ich gepreßt fürs undankbare Stadtvolk. Doch nie kehrt ›ich nach Haus‹ zurück, die Taschen m i t klingender Münze gefü l lt « , z itierte Bacci, der das Liceo Classico besucht hatte .
    Der Wacht m eister warf ihm einen leicht befre m deten Blick zu .
    » Pecorino kostet zehntausend Lire das Kilo. «
    » Aber w e nn Sie noch den Zwischenhändler mit berücksichtigen… «
    » S ie verkaufen den Käse direkt an die Geschäfte! «
    »Er kommt . «
    Der Brigadiere hatte das schwache Scheppern der Schafsglocken gehört und das ferne Be l len des jüngeren Hundes. Vor einer drängelnden Herde kam d ie schwarze Gestalt in Sic h t .
    Der alte Hund trottete n ebenher, während der jüngere unges t üm hin- und herwetzte, ohne die Schafe beeindrucken zu können, die es eilig hatten, nach Hause zu ko mm en und von ihrer Milch befreit zu werden .
    Piladu trug

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