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Tod im Herbst

Tod im Herbst

Titel: Tod im Herbst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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noch dazu. Sie sollen zu diesen Fotos hier etwas sagen!«
    »Ich habe sie nicht aufgenommen.«
    »Wer denn?«
    »Dieser Mann... ein Bekannter von ihr. Das war in Deutschland , scho n vo r Jahren.«
    »Wieviel Uhr war es, als Sie sie in jener Nacht besucht haben?«
    »Ich habe sie nicht besucht.«
    »Dann wollen wir mal Ihre Neugier befriedigen.« Und er schnappte sich den anderen Umschlag und legte die Halskett e que r übe r di e Fotos.
    »Erkennen Sie sie wieder als das Eigentum von Hilde Vogel?«
    Die Stille, die nun eintrat, war so tief, daß man den Regen draußen auf den Innenhof fallen hören konnte. Der Staatsanwalt beugte sich vor, die Unterarme flach auf der Tischplatte, den Rücken durchgedrückt. Er wiederholte die Frage nicht. Niemand im Raum bewegte sich. Querci starrte noch immer stumm die Halskette an und begann, sehr langsam und stumm den Kopf zu schütteln.
    »Nein«, sagte er schließlich. »Nein.«
    In diesem Moment wußte der Hauptmann, daß er inter venieren mußte. Er machte einen Schritt nach vorn und beugte sich herunter, um dem Staatsanwalt etwas ins Ohr zu flüstern. Der sah erstaunt auf und zögerte, aber nur für Sekunden. Wenn es zum Prozeß käme, würde er schließlich allein die Lorbeeren ernten. Er drehte sich im Sitzen zu r Seite , neigt e de n Kop f un d winkt e de n Hauptman n mit eine r Kopfbewegun g weiter , al s wär e e r ei n Verkehrspoli zist, doch der trat wortlos wieder an seinen Platz zurück. Als dann der Wachtmeister vortrat, hätte es, nach dem Gesichtsausdruc k alle r Anwesende n z u urteilen , auc h das Bücherregal sein können, das plötzlich beschlossen hatte, sich zu Wort zu melden.
    »Die Kette hat nicht ihr gehört, nein?«
    »Nein.« Querci begegnete dem ausdruckslosen Blick des Wachtmeisters wie ein Hypnotisierter.
    »Sie gehörte Walter Becker?«
    »Ich habe nicht gewußt, wie er hieß.«
    »Sie wissen aber, wen ich meine?«
    »Ja.«
    »Und auch, wer in der Nacht, in der sie umgebracht wurde, zurückkam und auf ihr Zimmer ging. Sie haben uns das nicht sagen wollen, weil die Halskette ihm gehörte, nicht wahr?«
    »Wenn sie ihr gehört hätte, dann hätte ich nicht...«
    »Natürlich nicht. Er hat sie mit diesem Zeug behängt, un d al s si e jünge r war , ha t e r Aufnahme n vo n ih r gemacht, Fotos wie diese hier, stimmt das?«
    »Er war ein bißchen komisch. Sie hat mir davon er zählt.«
    »In den Plauderstündchen mit Ihnen. Ich stelle mir vor, sie hat nachts bei Ihnen angerufen, und Sie sind dann hinaufgegangen –«
    »Das stimmt, aber trotzdem war nichts ...«
    »Ist nicht weiter wichtig. Sie hat Sie in jener Nacht angerufen, oder irgend jemand, und dann sind Sie im Personallift hochgefahren. Als Sie ankamen, war niemand dort. Ist Ihnen klargeworden, was passiert war?«
    »Nein. Wenn ich...«
    »Si e wa r scho n tot . Da s wisse n Si e j a inzwischen . Sobald diese r Man n Si e vo n Ihre m Arbeitsplat z weggerufe n hatte, brachte er sie im anderen Lift hinunter zum Auto.«
    »Das habe ich nicht gewußt! Woher sollte ich es gewußt haben?«
    »Aber Sie müssen doch gewußt haben, daß sie Angst hatte, vor Becker und vor ihrem Sohn.«
    »Trotzdem habe ich nicht daran gedacht... Als man sie im Arno fand, war ich sicher, daß es Selbstmord war, wegen dem, was mit dem Jungen passiert war.«
    »Was war denn passiert?«
    »Mit seiner Ankunft fing alles an. Es stimmt, ich wußte nicht , da ß si e eine n Soh n hatte . I n al l de n Jahre n ha t si e nie etwas davon erzählt. Dann tauchte er auf. Sie war so durcheinander und hatte niemand, dem sie davon erzählen konnte, nur mich. Das war der Moment, als sie mir die Fotos gezeigt hat – nicht die da, die hatte ich schon mal gesehen, sondern die von ihrem Mann und dem kleinen Jungen. Als er auftauchte, war sie ganz verändert. Sie wollte mit dem Jungen ein neues Leben anfangen. Sie hat von nichts anderem geredet. Sie meinte, es würde sie für alles entschädigen.«
    »Hat sie Ihnen die Wahrheit über ihren Vater erzählt?«
    »Nein. Sie hat nichts erklärt. Sie war sehr aufgeregt und hat mehr über die Zukunft als über die Vergangenheit geredet.«
    »Sie wollte mit Becker Schluß machen?«
    »Ja, sie hatte ihm in einem Brief davon geschrieben.«
    »Und er kam her, um mit ihr zu sprechen?«
    »Ja . E s wa r da s erst e Mal , ic h hab e nich t gelogen . Aber als er ankam, war schon alles anders geworden.«
    »Weil sie herausgefunden hatte, daß ihr Sohn drogen abhängi g war?«
    »Nich t blo ß deswegen . E r

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