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Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition)

Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition)

Titel: Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Adlon
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Lisbeth zeigte auf einen freien Stuhl, »stört es Sie, wenn wir ein Aufnahmegerät laufen lassen?« Ben schaute Lisbeth verwirrt an.
    » Nein, natürlich nicht.« Lisbeth kramte eines aus ihrer Schublade, richtete das Mikrophon aus und startete die Aufnahme.
    » Sagen Sie uns zunächst bitte Ihr Geburtsdatum und Ihre Adresse.«
    » 18.04.1990, ich wohne im Wechloyer Weg 13 in Oldenburg.« Paul und Lisbeth sahen sich gleichzeitig an. Offensichtlich erinnerte sich seine Kollegin genau wie er selbst daran, dass die Familie Eilers auch im Wechloyer Weg, aber Hausnummer 21, wohnte.
    » Also in derselben Straße wie Annika Eilers.« Ben nickte stumm.
    » Was sind Sie von Beruf?«
    » Ich habe Dekorateur gelernt, finde aber keinen Job in dem Bereich. Zurzeit kellnere ich im Grand Café, bis ich was Richtiges gefunden habe.«
    » Dann erzählen Sie mal.« Benedikt Vogel rutschte unruhig auf dem Stuhl hin und her und suchte offenbar nach Worten.
    » Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll…«
    » Woher kannten Sie Annika Eilers?«, baute ihm Lisbeth eine Brücke.
    » Aus der Nachbarschaft kenne ich sie schon länger, also nur so vom Sehen. Aber richtig kennengelernt haben wir uns in der Theatergruppe an der Uni. Ich bin da schon seit über zwei Jahren, vor einem halben Jahr etwa kam Annika dazu.« Ben holte ein Päckchen Tabak aus seinem Anorak, fischte ein Blättchen aus der Verpackung und begann, sich eine Zigarette zu drehen.
    » Sie dürfen hier drinnen nicht rauchen. Ist Ihnen nicht gut, Sie wirken so nervös?«, fragte Paul.
    » Nein, es ist nur, ich war noch nie bei der Kriminalpolizei, und ich möchte nichts Falsches sagen.« Er steckte sich die fertig gedrehte Zigarette hinters Ohr und verstaute seinen Tabak.
    » Was wäre denn etwas Falsches?« Bens Gesicht lief rot an.
    » Keine Ahnung. Jedenfalls wollte Annika, dass keiner was von unserer…«, Ben sah hilfesuchend zum Fenster, »…von unserer Affäre erfährt, vor allem ihre Eltern nicht.«
    » Warum durfte denn keiner davon erfahren?«, hakte Lisbeth ein
    » Na, in der Theatergruppe wird viel geredet, da ist man schnell abgestempelt. Und ihr Vater ist einer von den ewig Gestrigen, der konnte mich noch nie leiden. Er hat allgemein etwas gegen Künstler, gegen kreative Menschen. Sie träumen nur, kriegen nichts auf die Reihe, verdienen kein Geld. ‚Hungerleider‘ nennt er solche Menschen.«
    » Hat er Ihnen das direkt ins Gesicht gesagt?«
    » Nein, ich weiß es von Annika, aber wenn ich mal mit ihm geredet habe, was nur selten vorkam, hat er es nie direkt ausgesprochen, aber er ließ es mich spüren, dadurch, wie er Dinge sagte.«
    » Und an dem Wochenende, an dem Frau Eilers als vermisst gemeldet worden ist, waren Sie mit ihr zusammen?«
    » Richtig.« Von Benedikt Vogel schien eine große Last abgefallen zu sein. Wahrscheinlich hatte er wirklich mit niemandem über diese, wie er es nannte, ‚Affäre ‘ gesprochen.
    » Und wo trafen Sie sich?«
    » Na, bei mir, in meiner Wohnung.«
    » Die ganze Zeit?«, hakte Paul nach.
    » Ja, ist das etwa verboten?«
    » Das nicht, aber es wäre doch für alle Beteiligten besser gewesen, sie hätte ihren Eltern gesagt, wo sie ist. Sie haben sich Sorgen gemacht.«
    » Annika ist…also war doch erwachsen, sie war keinem Menschen Rechenschaft schuldig, und wenn sie die Wahrheit gesagt hätte, dann hätte es ein Donnerwetter von ihrem Alten gegeben. Wir haben uns einfach verkrochen. Es hat doch keinem geschadet. » Ihr ein paar Tage später wohl doch , dachte Paul.
    » Ihren Eltern hat sie später erzählt, sie wäre bei einem Künstler gewesen, in Worpswede.« Ben nickte schuldbewusst.
    » Wir haben uns diese Geschichte ausgedacht. Also vor ein paar Wochen sind wir tatsächlich mal nach Worpswede gefahren. Dort haben wir uns das erste Mal geküsst.«
    » Herr Vogel, warum sprachen Sie vorhin von Affäre und nicht von einer Beziehung?«
    » Sie hat es selbst immer so bezeichnet. Es war aufregend, wir hatten viel Spaß zusammen, wenn Sie verstehen, was ich meine. Ich wäre nicht ihre große Liebe, aber sie mag mich, meinte sie. Ich hatte gehofft, es würde sich mehr daraus entwickeln.«
    » Und deswegen haben Sie sie umgebracht?« Ben sah Lisbeth entgeistert an.
    » Sind Sie verrückt?« Ben sprang auf, sodass sein Stuhl umkippte. »Nein! Jemanden, den man liebt, bringt man doch nicht um.« Paul fragte sich, ob die Empörung echt oder bühnenreif gespielt war.
    » Herr Vogel, wo waren Sie in der Nacht vom 22. auf den 23

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