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Tod im Schärengarten

Tod im Schärengarten

Titel: Tod im Schärengarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viveca Sten
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tiefen Seufzer aus.
    »Mit dem, was wir haben, kommen wir nicht an ihn heran«, sagte sie. »Er ist jetzt viel kaltblütiger. Freiwillig sagt er gar nichts.«
    »Indizien?«
    »Wir haben die Gesprächsliste von der Telefongesellschaft. Aber er hat eine annehmbare Erklärung für die Menge der Anrufe und SMS . Der einzige Lichtblick ist, dass wir morgen wahrscheinlich Nyréns Computer hierher bekommen. Vielleicht finden wir da etwas.«
    »Sein Handy war nicht zu reparieren?«
    »Leider nein. Es hat ordentlich was abbekommen, als es auf die Straße fiel. Das ist hinüber.«
    Thomas holte scharf Luft. So einfach, und so schwer zu sehen. Er schrieb es noch einmal hin.
    Der Alte warf ihm einen ärgerlichen Blick zu.
    »Bist du zu beschäftigt, um zuzuhören?«, fuhr er ihn an. »Oder sollte es möglich sein, dass auch du dich an der Besprechung beteiligst?«
    Thomas blickte auf.
    »Er ist ein Anagramm.«
    »Was?«, sagte der Alte.
    Margit stutzte. »Was meinst du?«
    »Der Bootsname ist ein Anagramm. Er hat einfach die Buchstaben umgestellt. Falls ihr noch gezweifelt haben solltet, ob das Geld dafür von dem amerikanischen Unternehmen stammt, könnt ihr jetzt damit aufhören.« Thomas fing an zu lachen.
    »Jetzt mal raus mit der Sprache. Was ist so lustig?« Margit hörte sich an, als würde sie gleich die Geduld verlieren.
    »Emerald Gin. Der Name von Julianders Boot. Er ist ein Anagramm von General Mind. Er hat das Boot nach seinem Geldgeber getauft.«
    Inzwischen lachte er so sehr, dass er kaum noch sprechen konnte.
    »Ein echter Scherzkeks, dieser Juliander. Der Mann hatte Humor.«
    Während ihnen langsam ein Licht aufging, war hier und da ein Kichern zu hören, und schließlich stimmte einer nach dem anderen in Thomas’ Gelächter ein. Sogar die gestrenge Frau Staatsanwältin ließ sich davon anstecken. Es war das erste Mal, dass Thomas sah, wie Charlotte Öhman mehr als ein beherrschtes Lächeln von sich gab.
    Als die Heiterkeit schließlich abebbte, empfanden alle ein Gefühl der Erleichterung. Die gedrückte Stimmung war verschwunden und hatte neuer Energie Platz gemacht.
    »Gibt es was Neues über eventuelle Verbindungen zwischen Nyrén und Juliander?«, fragte der Alte in dem Bemühen, die Besprechung wieder ins rechte Fahrwasser zu bringen.
    Thomas versuchte, sich zu konzentrieren.
    »Immer noch nichts außerhalb des KSSS «, erwiderte er. »Kein Schwarzgeld, jedenfalls haben wir nichts gefunden. Nyrén besaß nicht viel außer der Wohnung und dem Segelboot. Er lebte von seinem Beamtengehalt. Die Omega hat er vom Erbe seiner Eltern bezahlt.«
    »Also, wo stehen wir jetzt?«, fragte der Alte. Er faltete die Hände hinter dem Kopf und richtete seinen Blick auf die Staatsanwältin.
    Charlotte Öhmans strenge Erscheinung unterschied sich deutlich von der eher lässigen Kleidung der Polizisten. Die graue Kostümjacke und die weiße Bluse wiesen sie als Vertreterin der Bürokratie aus. Aber sie war eine gute Staatsanwältin, nicht allzu formalistisch. Vor allem ließ sie die Polizisten ihre Arbeit tun, ohne sich dauernd einzumischen.
    »Ich finde, wir sollten eine Hausdurchsuchung bei von Hahnemachen«, warf Thomas ein. »Wenn wir alles auf den Kopf stellen, fühlt er sich vielleicht so unter Druck gesetzt, dass er gesteht.«
    »Und wenn er das nicht tut?«, sagte Charlotte Öhman.
    »Wir haben keinen anderen Verdächtigen«, entgegnete Thomas. Er war überzeugt, dass der Adlige ihnen etwas verheimlichte.
    »Es gibt ja tatsächlich eine Reihe von Indizien gegen ihn«, sagte Erik. »Nyrén wurde aus seinem Lagerraum erschossen. Wir haben die Telefonlisten. Und er hatte ein Motiv für den Mord an Juliander.«
    »Was das Motiv betrifft, bin ich nicht so überzeugt«, sagte Öhman skeptisch.
    »Es wäre immerhin denkbar«, beharrte Thomas.
    »Er hat ein Alibi, haben Sie das vergessen?«, konterte die Staatsanwältin.
    Thomas erhob sich abrupt von seinem Stuhl. Er trat an die Fotowand und studierte zum x-ten Mal die vergrößerte Aufnahme vom Augenblick des Starts. Dann griff er nach der Lupe und beugte sich so dicht wie möglich über die Emerald Gin .
    Alle im Raum schwiegen.
    »Ich frage mich«, sagte er schließlich und richtete sich auf, »ob es nicht ein Fehler war, die Passagiere auf Bjärrings Boot auszuschließen.«
    »Sie haben sich gegenseitig Alibis gegeben«, gab Margit zu bedenken.
    »Kann es nicht trotzdem sein, dass der Mord von der Storebro aus begangen wurde?«, wandte Thomas ein. »Dass von Hahne es

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