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Tod im Sommerhaus

Tod im Sommerhaus

Titel: Tod im Sommerhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Smedberg
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Reyes vor.
    »Bist du dir sicher?«
    Reyes nickte Norgren zu, der nun das Wort ergriff.
    »Die beiden sind wiederholt im Viksta Centrum zusammen gesehen worden. Ich habe mich mit ein paar Leuten unterhalten, die meistens dort herumlungern, und alle sagen, dass die beiden sich gut kennen, und zwar schon recht lange.«
    »Wohnt Bellander auch dort?«, fragte Magnusson.
    Norgren schüttelte den Kopf.
    »Er ist bei seinen Eltern gemeldet, irgendwo Richtung Bomhus. Aber als ich dort anrief, sagte seine Mutter, er habe
    ›ein eigenes Zuhause‹, würde sie aber oft besuchen und ihnen helfen. Seine Adresse wusste sie nicht, er sei so oft umgezogen …«
    Er verstummte resigniert.
    »Ich glaube nicht, dass sie gelogen hat. Die Eltern sind alt, der Vater geht auf die achtzig zu, und die Mutter ist weit über siebzig. Als ich mich mit ihr unterhielt, hatte ich den Eindruck, sie sei recht verwirrt. Es ist also gut möglich, dass sie nicht weiß, wo er sich aufhält, wenn er nicht bei ihnen zu Besuch ist.
    Ich habe jedoch erfahren, dass sie ein Sommerhaus besitzen, das laut seiner Mutter nicht mehr benutzt wird.« Mein Mann und ich schaffen es nicht mehr bis dorthin. »Aber vielleicht Bellander, der Jüngere? Vielleicht sollten wir ja dort unsere Suche beginnen.«
    »Ich vermute, du hast die Adresse?«
    Magnusson sah Norgren an, dieser nickte. Dann wandte er sich an Larsson.
    »Die Frage ist, wie weit wir damit kommen. Für einen hinreichenden Tatverdacht dürfte das nicht genügen, aber für eine Unterhaltung mit Bellander allemal.«
    Er überlegte.
    »Ich finde, wir sollten hinfahren. Vielleicht erwischen wir ihn dort. Vielleicht kann er uns etwas von sich erzählen. Reyes und ich übernehmen das, schließlich ist er sein Kandidat.«
     

    Das Haus lag in einer Senke zwischen einer vernachlässigten Tannenpflanzung und einem sumpfigen Bach. Der einst vermutlich hellgelbe Anstrich war verblichen und blätterte ab.
    Ein Teil des Fundaments war abgesackt, was dem Haus den Anschein verlieh, als wolle es die Wiese herunterschlittern. 
    Magnusson stand auf der Straße und sah sich um. In einigem Abstand war das nächste Haus auszumachen. Es lag höher und war in bedeutend besserem Zustand. Die Sommerhauskolonie stammte aus den fünfziger oder sechziger Jahren. Ihm war jedoch aufgefallen, dass die meisten Häuser renoviert worden waren, sodass man sie das ganze Jahr über bewohnen konnte.
    Bellanders Haus lag am äußersten Ende der Kolonie, wo der Kiesweg vor einer ehemaligen Weide endete. Magnusson ließ seinen Blick über den Wildwuchs aus Gebüsch und Riedgras schweifen. Die Bellanders hatten das besonders ungünstig gelegene Grundstück erwischt. Hoffentlich war es auch das billigste gewesen.
    Er betrachtete das Haus. Nichts deutete darauf hin, dass sich jemand darin aufhielt. Aber die Gardinen in den Fenstern sowie ein paar Topfpflanzen waren ein deutliches Indiz dafür, dass das Haus bewohnt war. Er sah Reyes auf die Mülltonne zugehen, den Deckel abheben und hineingreifen.
    »Vielleicht sollten wir zuerst anklopfen«, sagte er, »bevor wir anfangen, im Müll herumzuwühlen.«
    Reyes ließ den Deckel los und lächelte.
    »Alte Angewohnheit. Der Müll ist jedenfalls frisch, falls es dich interessiert.«
    Magnusson stieg die beunruhigend wackelige Außentreppe hoch und trat auf die kleine Veranda. Er klopfte an und drückte die Türklinke hinunter. Es war abgeschlossen. Er trat vor das Fenster neben der Tür, schirmte die Augen mit den Händen ab und versuchte, ins Innere des Hauses zu sehen. Ein Sofa, ein Tisch, ein paar durchgesessene Sessel. An der Wand hing ein Gemälde von einem Seemann mit Schifferkrause, Pfeife und Südwester. In der Ecke ein alter Fernseher. Keine Menschen, soweit er erkennen konnte. Auf der Spüle standen Geschirr und ein paar Töpfe. Außerdem erspähte er ein paar Kleider auf dem Sofa und auf einem der Sessel.
    Reyes war auf dem Kiesweg in die Hocke gegangen.
    »Wann hat es zuletzt geregnet? Gestern in der Früh, oder?
    Anschließend hat hier noch ein Auto gestanden.«
    Magnusson nickte.
    »Er ist also hier gewesen. Oder jemand anders. Auch drinnen sieht es ganz danach aus.«
    Er ging an Reyes vorbei zum Schuppen am Ende des
    Grundstücks. Er war nicht abgeschlossen. Er öffnete die Tür und trat ein. Er blieb wie angewurzelt stehen und verharrte reglos.
    Dann rief er über die Schulter:
    »Kannst du mal herkommen?«
    Reyes erhob sich, näherte sich dem Schuppen und sah hinein.
    »Komm wieder raus.

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