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Tod im Sommerhaus

Tod im Sommerhaus

Titel: Tod im Sommerhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Smedberg
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Viertel mit Reihenhäusern, schlich in einen Garten und nahm das Ding hier von der Wäscheleine.«
    Er zeigte auf die Trainingsjacke, die er über seiner Haftkleidung trug.
    »Und dann?«, fragte Lasse Henning.
    Lindberg warf ihm einen raschen Blick zu.
    »Ich habe nie behauptet, ein Unschuldslamm zu sein, oder?
    Ich habe mir einen Wagen gesucht, ihn aufgebrochen, kurzgeschlossen und dann nichts wie weg.«
    »Niemand hat Sie gesehen, und keine Streife hat Sie aufgehalten?«
    Lindberg lächelte wieder.
    »Offenbar wurde keine Großfahndung eingeleitet. Weit und breit keine Straßensperre. Außerdem kenne ich die Gegend.
    Hielt mich auf Nebenstraßen, Richtung Roslagen. Auf diese Weise gelangte ich hierher.«
    »Sie verließen also Gävle unverzüglich nach der Flucht und waren nicht mehr im Vikstavägen?«, folgerte Lasse Henning.
    Bosse Lindberg schüttelte den Kopf.
    »Das wäre nicht sonderlich schlau gewesen, oder? Ich vermute, dass sie dort als Erstes gesucht haben.«
    »War es denn so schlau, hierher zu kommen?«
    »Tja. Hier habe ich immer mal wieder gewohnt. Ich kenne Leute. Wenn ich wollte, könnte ich vermutlich recht lange untertauchen…«
    Lindberg verstummte und starrte geistesabwesend vor sich hin.
    »Aber warum sollte ich das tun? Schließlich habe ich nichts verbrochen. Es gibt überhaupt keinen Grund, mich einzusperren!«
    Er seufzte und zuckte mit den Achseln.
    »Ich weiß auch nicht, warum ich abgehauen bin. Eine Dummheit. Aber alles war so verdammt unwirklich. Ich war gezwungen, irgendwas zu unternehmen, zu sehen, ob das hier etwas war, was wirklich passierte! In echt! Verstehen Sie?«
    Er beugte sich zu Lasse Henning vor.
    »Haben Sie nie das Gefühl, dass das alles um Sie herum aus irgendwelchen Kulissen besteht? Dass das, was sich ereignet, nicht wirklich ist … auch die Erinnerung nicht …«
    Er verstummte und musterte Lasse Henning auf eine Art, die ihn erschaudern ließ.
    »Oder dass da jemand anders ist. Jemand, der ohne zu fragen die Sache in die Hand genommen hat.«
    Er presste die Handflächen an die Schläfen.
    »Dass da drin jemand anders ist …«
    Lasse hob die Hand.
    »Beruhigen Sie sich«, unterbrach er den anderen.
    Er musste das Gespräch beenden. Es war nicht abzusehen, was alles geschehen konnte, wenn er Lindberg weitersprechen ließ.
    Bosse Lindberg erwiderte seinen Blick, dann entspannte er sich plötzlich und lachte.
    »Klingt nicht ganz gesund, oder? Nein, ich gebe Ihnen Recht.
    Ich weiß auch nicht genau, warum ich das gesagt habe. Das sind so verdammte fixe Ideen, die mir manchmal kommen. Ich kann es nicht anders erklären …«
    Er verstummte. Lasse Henning erhob sich.
    »Ich telefoniere jetzt«, sagte er. »Und ich werde Ihnen nicht hinterherlaufen, falls Sie auf derartige Gedanken kommen sollten. Dafür bin ich zu alt. Aber ich vermute, dass Sie einsehen, dass Sie dadurch nicht viel gewinnen. Im Gegenteil.«
    Lindberg nickte schweigend.

    Es dauerte, bis es ihm gelang, Magnusson zu erreichen. Dieser hörte schweigend zu.
    »Er sitzt also vor Ihnen?«, fragte er schließlich mit gedämpfter Stimme.
    »Ja«, antwortete Lasse Henning.
    »Außer Ihnen ist niemand zu Hause?«
    »Nein.«
    Lasse Henning runzelte die Stirn. Er hörte, wie Magnusson jemandem neben sich Anweisungen erteilte. Dann sprach er wieder in den Hörer.
    »Halten Sie ihn nach Möglichkeit fest, bis die Kollegen eintreffen. Aber seien Sie vorsichtig. Gehen Sie keine unnötigen Risiken ein. Bleiben Sie möglichst gelassen.«
    Lasse Henning wartete.
    »Erklären Sie«, sagte er kurz.
    Er hörte, wie Magnusson mit den Fingerspitzen auf den Tisch trommelte.
    »Ich mache es kurz. Wir haben Anneli Holm gefunden.
    Ermordet. Außerdem eine weitere Person, ebenfalls tot. Wir haben beide heute Morgen gefunden.«
    Magnusson hielt inne.
    »Das muss, wie ich das sehe, keine unmittelbare Gefahr für Sie darstellen. Es muss sich bei dem Täter nicht zwangsläufig um Lindberg handeln. Es gibt auch ein anderes mögliches Szenario. Aber, gehen Sie, wie gesagt, keine Risiken ein.«
    Die Verbindung brach ab, und Lasse Henning horchte einen Augenblick in den Hörer. Dann legte er auf und wandte sich an Bosse Lindberg.
    »Es wird vermutlich eine Weile dauern. Wollen Sie was trinken? Oder essen?«
    Lindberg musterte ihn eingehend.
    »Was ist passiert?«
    Lasse Henning schüttelte den Kopf.
    »Nichts Besonderes. Wir haben nur geredet.«
    Nachdenklich betrachtete er Lindberg und begriff, dass es ihm ohne das

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