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Tod in der Walpurgisnacht

Tod in der Walpurgisnacht

Titel: Tod in der Walpurgisnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Wahlberg
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wahrscheinlich für den DVD -Spieler, vermutete er.
    Mattias Skoglund kam zurück. Er war von recht kleiner Statur, höchstens einsfünfundsiebzig groß. Er sah gut durchtrainiert aus und trug ein schwarzes T-Shirt über dem breiten Oberkörper, auf dem in Weiß das Logo der Glashütte, ein stilisierter Hirschkopf, prangte.
    »Sie können sich wahrscheinlich denken, dass wir Ihnen ein paar Fragen stellen müssen und uns ein wenig in Ihrer Wohnung umsehen wollen.«
    »Okay.«
    Claesson zeigte auf das Sofa, und Mattias Skoglund sah immer noch gequält aus, als er sich niederließ.
    »Hat Ihre Mutter Sie angerufen und unseren Besuch angekündigt?«, fragte Claesson, der sich gegenüber in einen Sessel gesetzt und Block und Stift herausgeholt hatte. Sie hatten sich darauf geeinigt, dass diesmal er die Notizen machen und Lundin das Verhör führen würde. Man ermüdete schnell, wenn man sich in einer länger andauernden Verhörsituation konzentrieren musste, und er hatte seinen Teil schon bei der Ehefrau von Skoglund geleistet. Dies hier sollte nur ein einleitendes Verhör werden.
    Mattias Skoglund leckte sich nervös die Lippen. Die Augen lagen tief und waren größer geworden.
    »Hat Ihre Mutter Sie angerufen?«, fragte Lundin noch einmal in freundlichem Tonfall.
    »Äh … nein«, erwiderte Mattias Skoglund.
    »Sind Sie sicher?«, fragte Lundin, der sich noch nicht gesetzt hatte.
    »Doch, okay, sie hat angerufen und erzählt, was mit Papa geschehen ist«, gab Skoglund schließlich zu.
    »Das haben Sie aber nicht gleich gesagt«, bemerkte Claesson.
    »Nein. Mama hat gesagt, ich solle so tun, als wüsste ich nichts. Sie hätten zu ihr gesagt, dass Sie es mir selbst sagen wollten.«
    Da musste man jetzt nicht lange herumrechten, dachte Claesson und warf Lundin einen kurzen Blick zu.
    »Wir ermitteln in einem Mord und möchten gern, dass Sie eine DNA -Probe abgeben, davon haben Sie ja sicher schon gehört. Wir nehmen nur ein Wattestäbchen und reiben es an der Innenseite der Wange«, sagte Lundin.
    Mattias Skoglund nickte. Lundin hatte einen Satz Stäbchen zur Spurensicherung dabei und hatte die Probe auch schon bei Mariana Skoglund genommen.
    Der Sohn setzte sich nun im Sofa auf und sah aus, als würde er das am liebsten sofort erledigen.
    »Gut, dann machen wir es gleich«, sagte Lundin, setzte sich neben den jungen Mann und zog ein Paar Einweghandschuhe aus der Jackentasche, damit er die Probe nicht mit seiner eigenen DNA verunreinigte.
    Dann bat er Mattias Skoglund, den Mund weit aufzumachen und zum Fenster zu drehen, damit er mehr Licht hatte. Lundin arbeitete langsam und etwas umständlich. Niemand sagte etwas. Das Fenster stand offen, denn in dem Dachzimmer war es sehr warm.
    »Jetzt wüsste ich gern, wann Sie Ihren Vater zum letzten Mal gesehen haben«, sagte Lundin dann.
    Claesson lehnte sich mit dem Block auf dem Schoß im Sessel zurück.
    »Am Freitag um vier Uhr ungefähr«, antwortete Mattias Skoglund so schnell, dass Claesson diese Antwort vorbereitet vorkam.
    »Und wo?«, fragte Lundin.
    »Zu Hause. Also nicht hier, sondern zu Hause im Sodavägen.«
    »Erzählen Sie.«
    »Was denn?«
    »Wann Sie kamen, wann Sie wieder gingen, was Sie gemacht haben, ob etwas passierte, als Sie dort waren. Hat das Telefon geklingelt, ist jemand vorbeigekommen?«
    Lundin wirkte so engagiert und aufmerksam, dass Mattias Skoglund sogleich zu reden begann:
    »Ach, es ist eigentlich nichts Besonderes geschehen. Ich habe immer mal wieder vorbeigeschaut. Bin von der Arbeit mit dem Rad hin, er saß da und hörte Radio, also, mein Vater. Ich habe Hallo gesagt. Meine Mutter hatte angerufen und gesagt, dass sie wegfahren musste. Sie war also nicht zu Hause.«
    »Hat sie gesagt, warum sie wegmusste?«
    »Ja, Tante Inga-Lill ging es schlecht. Eigentlich ging das schon eine ganze Weile so, immer mal wieder, aber diesmal war es wohl richtig übel.«
    »Sie haben Ihre Eltern also regelmäßig besucht?«
    »Ja.«
    »Wie oft?«, fragte Lundin.
    Mattias Skoglund starrte auf seine Hände und öffnete und schloss sie mehrmals.
    »Fast jeden Tag«, sagte er, als würde er sich deshalb schämen. »Nicht, als ich eine Freundin hatte. Aber als das vorbei war, da …«
    »Wie lange ist das schon vorbei?«, fragte Lundin.
    Mattias Skoglund sah aus dem Fenster und kniff die Augen vor der Helligkeit zusammen, als würde er von dem Licht geblendet, das um diese Nachmittagszeit eigentlich nicht mehr sonderlich stark war.
    Der Himmel färbte sich allmählich

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