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Tod in Garmisch

Titel: Tod in Garmisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Schueller
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Kopf, um einen Blick in den
Frühstücksraum auf den Mann im Gehrock zu werfen. »Meinst du, der trägt eine
Waffe?«, fragte er.
    »Ja.«
    »Vielleicht erfahren wir ja von Frau Meixner was über
den Mann.«
    »Glaub ich nicht …« Schwemmer nippte an seinem Kaffee
und versuchte, Schafmanns Latte zu ignorieren, was Schafmann deutlich auffiel.
    »Ich hab mal ins Melderegister geschaut«, sagte er.
»Alfons – also der Fonsi – ist der älteste von den drei Schedlbauer-Brüdern,
vierzig ist er jetzt. Füchschen … Frau Fuchs«, korrigierte er sich schnell,
»kennt ihn schon lange. Stark zurückgeblieben, hat aber eine Statur wie ein
Bär. Ihre Schwester hat früher in der Psychiatrie im Klinikum gearbeitet. Da
war er wohl ein paarmal, wenn sie es zu Hause mit ihm nicht mehr geschafft
haben. Wenn er seine Medikamente kriegt, ist er harmlos.«
    »Und wenn nicht?«
    »Dann nicht.«
    Schwemmer sah sich im Foyer um. Die Farbe des
Marmorbodens gefiel ihm. Ein nicht zu dunkles Grau, durchzogen von gelblichen
Masern. In Verbindung mit den modernen Messingbeschlägen, den großen,
ziselierten Kugellampen und dem Teakholztresen gab das alles dem Raum eine
bemerkenswerte Atmosphäre; eine Mischung aus Stil und Gemütlichkeit.
    Magdalena kam aus dem Frühstücksraum. Sie gab an der
Küchendurchreiche eine Bestellung auf, dann sah sie zu ihnen und bat sie in ihr
Büro.
    »Büro« war ein großes Wort für den kleinen Raum,
dessen Spartanik in sehr augenfälligem Gegensatz zum Ambiente des Foyers stand.
    Neben dem schwer beladenen, aber wohlgeordneten
Schreibtisch gab es Platz für einen Druckertisch und zwei Ikea-Hocker. Licht
kam durch ein kleines Kippfenster oben an der Stirnwand.
    »Ich hab grad keinen andern Raum frei«, sagte
Magdalena mit einer entschuldigenden Geste.
    Sie setzte sich auf den Schreibtischstuhl und bot
ihnen die Hocker an. Schwemmer und Schafmann nahmen Platz.
    »Wegen dem Zechpreller kommt ihr wohl nicht«, sagte
sie.
    »Nein. Von dem gibt es leider nichts Neues«, sagte
Schwemmer. Er fühlte sich auf dem falschen Fuß erwischt.
    »Den kriegen wir schon noch«, beeilte sich Schafmann
beizusteuern.
    »Den Kerl schenk ich euch. Ich hätt lieber mein Geld.«
    »Da kann ich Ihnen keine Hoffnung machen«, sagte
Schafmann förmlich.
    »Du warst droben, gestern, hat mir die Mutter
erzählt«, sagte Magdalena zu Schwemmer.
    »Das stimmt. Hast von dem Toten in der Klamm gehört?«
    »Freilich. Den hat einer erschossen, heißt’s.«
    »Wir suchen nach der Waffe«, sagte Schwemmer.
    »Hier?«
    »Lenerl, sei nicht albern«, sagte Schwemmer. »Du
weißt, dass wir die Flinte vom Maiche suchen.«
    »Er hat sie in die Klamm geworfen.«
    »Warum?«, fragte Schafmann.
    Sie zögerte. »Weil er … weil er nicht mehr recht
schauen kann. Er trifft nimmer.«
    »Und da wirft er dann die Flinte einfach in die Klamm.
Na ja«, sagte Schwemmer.
    Magdalena zuckte die Schultern und sah zu Boden.
    »Hat er das erzählt, oder haben Sie es gesehen?«,
fragte Schafmann. Er zog die Rolle des bösen Cop durch. Ich bin ja gern
höflich, sagte er sich bei diesen Anlässen, aber verarschen lass ich mich
deshalb noch lange nicht.
    »Ich hab’s gesehen … aus der Ferne.«
    »Ferne? Was bedeutet das genau?«
    »Nun … er stand am Rand und ich weiter oben …«
    »Also dein Großvater stand am Rand der Klamm«, mischte
Schwemmer sich wieder ein. »Und du?«
    »Weiter oben.«
    »Und wo ungefähr war das, sagen wir mal, im Vergleich
zur Eisernen Brücke? Oberhalb? Unterhalb?«
    »Oberhalb.«
    »Und es war auf eurer Seite? In Maiches Wald?«
    Magdalena nickte.
    »Gehen Sie öfter mit Ihrem Großvater zur Jagd?«,
fragte Schafmann.
    »Ab und an …«
    »Wann genau war das, als er die Flinte wegwarf?«
    »Ich … weiß nicht.«
    »Wieso nicht?«
    »Weiß nicht.«
    »Frau Meixner, das muss doch ein einschneidender
Moment gewesen sein. Für Sie beide. Daran können Sie sich nicht erinnern?«
    »Vor ein paar Tagen halt.«
    »Samstag?«
    »Ja … ja, Samstag kann sein.«
    »Oder doch Dienstag?«
    »Ich weiß es wirklich nicht.«
    »Welche Schuhgröße haben Sie?«
    »Wie bitte?« Magdalenas Blick ging von Schafmann zu
Schwemmer.
    Schwemmer lächelte begütigend. »Eine einfache Frage,
Lenerl.«
    »41«, sagte sie.
    »Eher knapp oder eher reichlich?«, fragte Schafmann.
    »Mit dicken Socken 42. Warum?«
    »Mal eine andere Frage, Lenerl«, sagte Schwemmer.
»Gibt es eigentlich wieder Ärger zwischen euch und den Schedlbauers?«
    »Wie kommst du

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