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Tod in Garmisch

Titel: Tod in Garmisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Schueller
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bist.«
    »Gott sei Dank. Für einen Augenblick wollte ich mir
Sorgen machen.«
    »Sorgen worüber?«
    »Dass sich in Garmisch Fuchs und Schaf gute Nacht
sagen.«
    Schafmann suchte nach einer passenden Antwort, aber
nach ein paar Sekunden gab er auf.
    »Gib’s zu: Der war gut«, sagte Schwemmer.
    »Na ja. Ganz okay …« Schafmann verzog den Mund. »Also:
Ergebnis Kennzeichenabfrage des Maserati: Firmenwagen der JK Financial and Security Consultants
GmbH et cetera, Düsseldorf.«
    »Gehört wem?«
    »Wir arbeiten dran.«
    »Wir?
    »Die Firma Fuchs und Schaf GmbH et cetera«, sagte
Schafmann und stapfte los in Richtung Auto.
    Schwemmer ging neben ihm her. Anders, als seine
Scherze hätten vermuten lassen, war seine Laune überhaupt nicht gut. Er
versuchte nur, es sich nicht anmerken zu lassen.
    »Was war das mit der Meixnerin grad?«, fragte
Schafmann.
    »Sie lügt. Die haben dem Alten die Flinte weggenommen,
nachdem sie das von dem Toten in der Zeitung gelesen hatten.«
    »Das heißt, seine eigenen Leute trauen ihm zu, dass er
auf den Mann schießt.«
    »Und sie schützen ihn.«
    »Die Schuhgröße passt auch.«
    »Das macht mir fast die meisten Sorgen. Der Alte hat
geschossen. Der Mann stirbt, wir wissen nicht, wie, aber tot ist er allemal.
Warum sollns dann nur das Gewehr in die Klamm werfen? Wenn der Großvater in so
was drinsteckt … und der Bauer, bei dem du seit vierzig Jahren im Brot bist?
Dann schießt einer dem Kerl ins Gesicht, damit ihn keiner erkennt, und die
andere schmeißt ihn in die Partnach.«
    »Und wieso macht dir das Sorgen?«
    »Was meinst, was ich von meiner Schwiegermutter zu
hören krieg, wenn die rausbekommt, dass ich einen vom Meixner-Hof verdächtige?
Die war schon wegen der Fragen nach dem Knecht misstrauisch.«
    Sie kamen an der Kaffeebar in der Fußgängerzone
vorbei, und Schafmann war froh, dass Schwemmer keinen erneuten Stopp
einforderte.
    »Wenn alles so gewesen wär, meinst nicht, dass die
Meixners ihre Aussagen dann ein bisserl besser aufeinander abgestimmt hätten?«,
fragte Schafmann.
    »Als ich noch in Ingolstadt war«, antwortete
Schwemmer, und Schafmann verzog das Gesicht, »da hat mal eine Studienrätin
einen Kleinkriminellen beauftragt, gegen Bezahlung ihren Ehemann umzubringen.
Der hat dann Angst vor der eigenen Courage gekriegt und bei uns ausgepackt. Sie hat natürlich alles abgestritten.«
    »Und?«, fragte Schafmann ergeben.
    »Weißt, wie wir ihr’s nachgewiesen haben?«
    »Nein.«
    »Die hatte einen schriftlichen Vertrag mit dem Mann
gemacht. Der lag in ihrer Schreibtischschublade. Von ihr unterschrieben.«
    »Ah geh!«, sagte Schafmann.
    »Wahre Geschichte. Man kann sich nicht darauf
verlassen, dass Verbrecher schlau handeln.«
    Sie erreichten den Wagen. Schwemmer ging zielstrebig
zur Fahrertür und stieg ein.
    »Wohin fahren wir jetzt?«, fragte Schafmann.
    »Wir haben einen Termin in Murnau. Büro SIS .« Schwemmer startete und fuhr los.
    »Einen Termin?«
    »Manchmal arbeitet dein Füchschen auch für mich. Ich
hoffe, das ist in Ordnung für dich.«
    Schwemmer fuhr los.
    »Der Mann wird angeschossen«, sagte Schafmann, als sie
gerade unter der Bahn herfuhren. »Er bricht sich das Bein, stirbt. Das kann ein
ganz einfacher Jagdunfall gewesen sein.«
    »Dann hätte aber niemand einen Grund, so einen Aufwand
zu betreiben. So was meldet man der Versicherung.«
    Schafmanns Handy klingelte, er meldete sich.
    »Kannst du das wiederholen?«, fragte er, nachdem er
zehn Sekunden zugehört hatte.
    »Das muss ich mir notieren«, sagte er dann. Er zog
seinen Block aus der Tasche und schrieb.
    »Danke dir«, sagte er dann und klappte das Handy zu.
»Also der Name von diesem Herrn Kant stimmt … fast.«
    »Fast? Was soll das heißen?«
    »Er heißt nicht wirklich Jo Kant, sondern Tiberius
Josephus Kant von Eschenbach.«
    »Tib… Du nimmst mich auf den Arm!«
    » No, Sir . Und er hat einen Waffenschein.«
    Schwemmer stieß ein grimmiges Lachen aus. »Ein adliger
Security-Consultant mit Waffenschein. Weißt du was? Ein verdammter
Privatdetektiv ist der! Nix weiter. Ein Pflastertreter, ein damischer!«
    »Na ja«, sagte Schafmann. »Schon mal einen
Privatdetektiv in einem Maserati gesehen?«
    »Ja klar«, antwortete Schwemmer. »Gerade eben erst.«
    Sie durchfuhren den Kreisel vor dem Tunnel, und
Schwemmer gab Gas.
    In Murnau dauerte es eine Weile, bis sie einen
Parkplatz fanden. Das SIS -Büro war
am Untermarkt in den oberen Etagen über einem Laden für

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