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Tod in Garmisch

Titel: Tod in Garmisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Schueller
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darauf?«
    »Der Maiche erzählte, er hätt den Berni Schedlbauer in
euerm Wald getroffen.«
    »Ja und?«
    »Sonst war nix?«
    »Was soll gewesen sein?«
    »Weißt, dass jemand den Maiche beschuldigt, den Mann
erschossen zu haben?«
    »Wer?«
    »Anonym«, sagte Schafmann.
    »Ich weiß von nix«, sagte Magdalena.
    Schwemmer und Schafmann tauschten einen schnellen
Blick. Schafmann deutete mit einer kleinen Kopfbewegung zur Tür.
    »Eins noch, Lenerl.« Schwemmer lächelte, aber sie sah
ihn nicht an. »Du hast da einen Gast. So einen eleganten Herrn, er kam eben zum
Frühstück, als wir da beim Kaffee saßen. Kannst du mir etwas über den sagen?«
    »Ich red nicht über meine Gäste«, sagte Magdalena.
    »Wir können ihn natürlich auch selbst fragen. Aber wir
dachten, das macht keinen guten Eindruck, in Ihrem Frühstücksraum«, sagte
Schafmann.
    Magdalena sah zur Decke und kniff die Lippen zusammen.
Schwemmer wusste: Sie würde ihnen nur sagen, was sie ohnehin herausbekämen.
    »Er hat sich als Jo Kant aus Düsseldorf angemeldet. Er
ist seit drei Tagen da und fährt einen Maserati. Er hat mir erzählt, er
arbeitet als Berater. Punkt.«
    »Und er isst gern gut«, sagte Schwemmer.
    »Du auch, oder?«, konterte sie.
    Schwemmer griff also zu einem etwas größeren Kaliber.
    »Glaubst du, er hat einen Waffenschein für die
Pistole, die er unter der Schulter trägt?«, fragte er.
    »Pistole?« Magdalena starrte ihn ehrlich überrascht
an.
    »Vielleicht können Sie uns einen kleinen Gefallen tun,
Frau Meixner«, sagte Schafmann konziliant. »Wenn dieser Herr Kant etwas
Auffälliges oder Ungewöhnliches unternimmt oder wenn Ihnen in seinem Zimmer
etwas auffallen sollte, würden Sie uns dann kurz informieren? Ganz informell.«
    »Was sollte mir denn auffallen?«
    »Was auch immer …« Schafmann reichte ihr seine Karte.
Magdalena nahm sie und nickte.
    »Danke, Frau Meixner«, sagte Schafmann und stand auf.
    Schwemmer tat es ihm nach. »Pfüati, Lenerl«, sagte er
und reichte ihr die Hand.
    Magdalena schüttelte sie, aber es wirkte widerwillig,
und Schwemmer versuchte, die Stimmung ein wenig zu entspannen. »Wie geht’s
eigentlich dem Wastl?«, fragte er. »Den hab ich seit Jahren nicht gesehen.
Studiert der noch?«
    Aber Magdalena antwortete wieder nur mit einem Nicken.
Schwemmer hatte das Gefühl, ihre Hand zittere in seiner. Er bedeutete Schafmann
mit einem Blick, sie allein zu lassen.
    »Was ist los, Lenerl?«, fragte er, als Schafmann aus
der Tür war.
    Sie zog die Nase hoch und sagte: »Nix.«
    »Vielleicht kann ich dir ja helfen …«
    Aber sie schüttelte nur den Kopf.
    Schwemmer überzeugte sich mit einem kurzen Blick, dass
Schafmann die Tür geschlossen hatte.
    »Hör zu, Lenerl. Was ich dir jetzt sage, darf ich
eigentlich nicht«, sagte er leise. »Wir werden wohl um offizielle Vernehmungen
nicht herumkommen. Passt auf, dass ihr euch dabei nicht um Kopf und Kragen
redet. Habt ihr einen Anwalt?«
    »Nein …«
    »Vielleicht kümmert ihr euch mal drum.« Er drückte ihr
sanft die Schulter. »Und pass auf dich auf.«
    Dann ging er hinaus. Er zog die Tür zu und blieb einen
Moment lauschend davor stehen.
    Er hörte Magdalena fluchen. Verdrossen zog er die
Schultern hoch, dann folgte er Schafmann, der das Hotel schon verlassen hatte.
    Der Kollege stand auf der anderen Straßenseite und
telefonierte. Als Schwemmer die Straße überqueren wollte, stoppte er ab, da ein
schwarzer Maserati Quattroporte aus der Einfahrt des Hotelparkplatzes bog. Jo
Kant am Steuer trug eine sehr dunkle Sonnenbrille. Er hielt vorschriftsmäßig
und winkte Schwemmer über die Straße. Schwemmer ärgerte sich ein bisschen über
sich selbst, als er sich dafür bedankte. Hinter ihm fuhr der Wagen mit einem
beeindruckenden Röhren davon.
    Als er Schafmann erreichte, klappte der gerade sein
Handy zu.
    »Klingt toll, der Motor«, sagte er.
    » V 8«,
sagte Schwemmer. »Ein wunderbares Geräusch. Passt in die Zeit. Zwanzig Liter
auf hundert, aber locker … Und? Was sagt deine Frau? Chor oder Eishockei?«
    »Das war nicht meine Frau, das war meine Freundin«,
entgegnete Schafmann.
    »Huh! Dreimal die Woche nach Tölz und dann noch Zeit
für so was? Respekt!« Schwemmer zog anerkennend die Brauen hoch.
    »So was mach ich doch nebenbei. Während der Arbeit.«
Mit dem Zeigefinger zog Schafmann ein Augenlid nach unten. »Das war Frau
Fuchs.«
    »Was ist passiert, dass du sie wieder siezt?«, fragte
Schwemmer.
    »Das mach ich nur, wenn du in der Nähe

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