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Tod in Garmisch

Titel: Tod in Garmisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Schueller
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adligen Düsseldorfer Besucher
vorzubereiten. Aber das Einzige, was ihm einfallen wollte, war dessen Maserati.
Frau Fuchs brachte ihm seinen Becher mit Kaffee und wenig Milch.
    Er dankte mit einer
Verbeugung, aber es würde wohl etwas dauern, bis sie ihm den Schrei von eben
verziehen hätte.
    »Wissen Sie, wann
Schafmann hier aufkreuzen wird?«, fragte er.
    »Nein«, sagte Frau
Fuchs und schloss die Tür von außen.
    Zwei Minuten später
klopfte es, und der Security Consultant trat ein. Er trug einen schwarzen
Kamelhaarmantel über einem locker fallenden grauen Anzug, dazu einen schwarzen
Hut mit nicht allzu breiter Krempe. Das sah entschieden gut aus.
    Vielleicht sollte
ich wirklich ab und an Hut tragen, dachte Schwemmer.
    »Kant von
Eschenbach«, stellte der Mann sich vor. »Aber ich nehme an, das wissen Sie
bereits.«
    »In der Tat«, sagte
Schwemmer. »Grüß Gott. Legen Sie ab und nehmen Sie Platz, Herr Kant von
Eschenbach«.
    »Oh bitte, nennen
Sie mich nur Kant, wenn es recht ist. Mein voller Name ist so umständlich … Ich
benutze ihn eigentlich nur bei offiziellen Anlässen wie einer einführenden
Vorstellung bei der Polizei.«
    Er hängte Hut und
Mantel sorgfältig an die Garderobe hinter der Tür. Dabei streifte er wie
unabsichtlich das Revers seines Jacketts beiseite und zeigte Schwemmer so, dass
er kein Schulterholster trug.
    »Was kann ich für
Sie tun, Herr Kant?«
    Kant setzte sich auf
einen der Besucherstühle und strich sich mit dem Ringfinger über eine
Augenbraue, was Schwemmer ziemlich affektiert fand.
    »Ich habe einige
Fragen, und mir ist klar, dass Sie nicht verpflichtet sind, mir darauf zu
antworten. Ich werde also keinesfalls beleidigt sein, wenn Sie es nicht tun.
Aber möglicherweise können wir uns gegenseitig helfen.«
    Schwemmer machte
eine auffordernde Geste. »Ich höre«, sagte er, doch dann unterbrach er sich.
»Möchten Sie vielleicht einen Kaffee?«
    Kant warf einen
undeutbaren Blick auf Schwemmers Kaffeebecher. »Vielen Dank«, sagte er dann.
»Ich hatte Kaffee im Hotel.«
    »Wie Sie meinen.«
Schwemmer wiederholte seine Geste.
    »Zunächst wüsste ich
gerne, was Sie mit der Liste vorhaben, die Herr Bartovic Ihnen gestern Abend
übergeben hat«, sagte Kant.
    »Sie haben den Mann
also beschattet«, sagte er. »Er muss Sie bemerkt haben. Er hat sich dauernd
umgedreht.«
    Kant wiegte
zweifelnd den Kopf »Dass er mich bemerkt hat, kann ich mir kaum vorstellen.
Immerhin haben nicht einmal Sie mich bemerkt. Allerdings hatte ich ihm
gesagt, dass er keinen unbeobachteten Schritt mehr tun würde. Was natürlich
eine Übertreibung war, um ihn ein bisschen aufzuscheuchen.«
    »Verstehe. Zu Ihrer
Frage: Bevor ich darüber nachdenke, sie zu beantworten, müssten Sie mir sagen,
wer Sie beauftragt hat.«
    »Das dachte ich mir,
und das führt direkt zu meiner zweiten Frage: Wer ist der Tote aus der Klamm?«
    »Wissen wir nicht«,
sagte Schwemmer.
    Kant nickte
nachdenklich. »Das hatte ich befürchtet«, sagte er leise. »Aber Sie haben eine
Vermutung.«
    »Was vermuten Sie denn?«, konterte Schwemmer.
    Kant breitete die
Hände aus. »Ich stecke da gewissermaßen in einem Dilemma, Herr Schwemmer. Der
Tote könnte mein Auftraggeber sein. Wenn ich Ihnen den Namen nenne, und er ist
es nicht , habe ich Klientenverrat begangen.«
    » Sie könnten
ihn für uns identifizieren.«
    »Da muss ich Sie
enttäuschen. Ich habe den Mann nie gesehen.«
    »Wie ärgerlich«,
brummte Schwemmer. »Sie arbeiten für Leute, die Sie nie gesehen haben?«
    »Ich arbeite für
Leute, die mich bezahlen«, antwortete Kant kühl.
    Schwemmer nickte,
trank aus seinem Becher und versuchte, seine Situation einzuschätzen. Schafmann
wäre ihm jetzt eine große Hilfe gewesen, aber jammern nützte nichts.
    »Wie wär es mit
folgendem Modus Operandi«, sagte er endlich, »beide Parteien sprechen nur über
Vermutungen. Und wenn diese sich als Irrtum herausstellen, vergessen beide
Parteien, was sie gehört haben.«
    »Wenn ich Sie
richtig verstehe, Herr Schwemmer, reden Sie von gegenseitigem Vertrauen«, sagte
Kant mit einem kleinen Lächeln.
    »Genau«, sagte
Schwemmer. »Aber ich bräuchte einen Grund , Ihnen zu vertrauen.«
    »Ich arbeite seit
neun Jahren in Düsseldorf. Überwiegend im Bereich Betrug, aber es waren auch
Kapitalverbrechen dabei.« Er wies auf den Telefonapparat. »Null zwei elf acht
sieben null null«, sagte er. »Wenn Sie möchten, lass ich Sie allein, während
Sie telefonieren.«
    »Tun Sie das bitte«,
sagte

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