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Tod in Wacken (German Edition)

Tod in Wacken (German Edition)

Titel: Tod in Wacken (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Denzau
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einem leisen Klingen auf den Gehweg. Mit einem gurgelnden Geräusch sackte Werner Schwedtke auf die Knie. Schließlich kippte er, eine Hand auf den Bauch gepresst, vornüber. Blut quoll durch seine schwarz verdreckten Finger und sammelte sich schnell zu einem mageren Rinnsal, das seine Bahn über den Gehweg zog.
    Das Sirren in Timos Kopf verstärkte sich, das Blut jagte durch die Adern. Übelkeit packte und schüttelte ihn. Aber die Geräusche um ihn herum erstarben. Jemand schien die Schreie, das Rufen, die Sirenen in Watte zu verpacken.
    Das war gut. Timo lächelte.
    * * *
    »So ein schöner Augusttag! Noch dazu ein Samstag.« Vorwurfsvoll blickte Lyn aus ihrem Bürofenster in den Bilderbuchhimmel. »Wir hocken hier und müssen arbeiten, und dabei müsste ich dringend mal meinen Garten machen. Das Unkraut wächst schon Richtung Leichenhalle.«
    »Deine sporadischen Nachbarn werden auch weiterhin wohlwollend darüber hinwegsehen«, murmelte Hendrik, das Telefon am Ohr.
    Lyn drehte sich zu ihm um. Der Gesprächspartner am anderen Ende des Telefons schien zu Hause zu sein, denn Hendrik meldete sich.
    »Wolff von der Kripo Itzehoe, guten Tag. Herr Wachtel, ich benötige eine Auskunft von Ihnen. Pastor Höllmann gab uns Ihre Adresse. Es geht um die von Ihnen ausgeführten Renovierungsarbeiten in seiner Kirche. Haben Sie bei den Arbeiten auch Subunternehmer beschäftigt? Speziell für die Malerarbeiten? … Ja? Wunderbar.« Er wechselte einen Blick mit Lyn. »Ist vielleicht auch die Firma von Knuth Meifart dabei? … Nein? Sind Sie ganz sicher?«
    Lyn verzog missmutig ihre Lippen. Es wäre ja auch zu schön gewesen.
    »Okay. Aber könnte es vielleicht sein, dass die Subunternehmer sich wiederum an Fremdfirmen gewandt haben?«, setzte Hendrik das Gespräch fort. »Ja, verstehe. Prima.« Hendrik gab Bauunternehmer Wachtel seine Durchwahl. »Ich erwarte dann Ihren Anruf. Vielen Dank.«
    »Was sagt er?«, fragte Lyn mit gerunzelter Stirn.
    »Er klärt mit seinen Subunternehmern, ob die Meifart beschäftigt haben.«
    »Na, hoffentlich noch heute und nicht erst am Montag«, grummelte Lyn. Sie war von ihrer Idee so angetan gewesen. »Ich hole uns einen Kaffee.«
    Sie schenkte in der kleinen Teeküche zwei Becher voll, als Wilfried Knebel an der offenen Tür vorbeispurtete. Abrupt hielt er an, als er Lyn entdeckte.
    »Wilfried …« Lyn sah ihm an, dass es Neuigkeiten gab. Nicht zu definieren war, ob es positive oder negative Neuigkeiten waren.
    »Wir haben Werner Schwedtke.«
    »Was?« Lyn stellte die Kaffeebecher zurück auf die Spüle. »Das ist ja mal eine gute Nachricht. Wo wurde er gefunden?«
    »Direkt in Wacken an der Hauptstraße. Er hat einen Jungen mit einem Messer bedroht, und anschließend die Beamten. Sie haben auf ihn gefeuert.«
    »Meine Güte! … Ist er … tot?«
    Er schüttelte den Kopf. »Aber es sieht nicht gut aus. Der Notarzt ist noch vor Ort und versucht, ihn für die Fahrt ins Krankenhaus zu stabilisieren.« Wilfried fuhr sich mit den Fingern durch sein schütteres Haar. »Die Kollegen mussten vier Schüsse abgeben, um ihn zu stoppen.«
    »Herrje!« Lyn sah ihn entsetzt an. »Das ist ja schrecklich. Sind die Kollegen unverletzt? Und der Junge auch?«
    »Unsere Leute sind körperlich unversehrt. Der Junge ist auf dem Weg ins Krankenhaus. Er hat einen Schock. Lurchi koordiniert die Untersuchung vor Ort. Als wenn wir nicht schon genug zu tun hätten …«
    Er winkte ab, als Lyn zu einer erneuten Frage anhob, denn sein Handy klingelte. Er nahm das Gespräch an und lief dabei langsam den Flur entlang. Lyn nahm die beiden Becher, ging zurück zu Hendrik und berichtete ihm von den Neuigkeiten.
    Der Chef der Mordkommission kam den Flur wieder zurückgelaufen. Mit dem Telefon am Ohr blieb er im Rahmen zu Lyns Büro stehen. »Alles klar, danke«, beendete er das Gespräch.
    »Das waren noch mal die Kollegen von der Schupo. Sie haben den Namen von dem Jungen, den Schwedtke bedroht hat. Und jetzt haltet euch fest …« Er sah sie ernst an. »Es war Timo Grümpert.«
    »Timo?« Lyn blickte verwirrt von Wilfried zu Hendrik. »Was hat das zu bedeuten? Ich meine … wieso haben die sich getroffen? Das kann doch kein Zufall sein.«
    »Hört euch vor Ort um«, sagte Wilfried. »Laut unseren Kollegen gibt es jede Menge Augenzeugen. Findet heraus, warum er den Jungen bedroht hat. Ich informiere den Staatsanwalt. Der wird drei Kreuze machen, dass wir Schwedtke haben.«
    * * *
    Andreas Stobling erwachte von dem

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