Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tod mit Meerblick: Schleswig-Holstein-Krimi

Tod mit Meerblick: Schleswig-Holstein-Krimi

Titel: Tod mit Meerblick: Schleswig-Holstein-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
Vom Netzwerk:
er ein gut situierter Mann, denn sonst hätte er sich die doppelte Miete wohl kaum erlauben können«, stellte Wiebke fest, die sich Notizen machte.
    »Davon ist auszugehen.« Matthias Dierks musterte die Kollegen aus Flensburg. »In diesem Fall müssen alle beteiligten Kommissariate zusammenarbeiten – Kompetenzgerangel ist hier fehl am Platze«, stellte er klar.
    Die Flensburger Beamten nickten schweigend. Techniker hatten ihnen provisorische Arbeitsplätze mit Computern und Telefonen im obersten Stockwerk der Polizeiinspektion eingerichtet, an denen sie tatortnah arbeiten konnten. Ob sie abends zu ihren Familien fahren würden, wusste Wiebke nicht.
    Dierks blickte Piet Johannsen an. »Liegt uns der Obduktionsbericht schon vor?«
    »Leider nein.« Johannsen schüttelte den Kopf und blätterte in seinen Unterlagen. »Allerdings werden wir die Kleidung des Toten einer gesonderten Untersuchung in der KTU zuführen. Möglicherweise finden wir daran DNA-Spuren eines Täters, der in unseren Datenbanken auftaucht. Das Gleiche gilt für den Strandkorb. Ein Blutspurengutachter der Rechtsmedizin hat die Spuren am Strandkorb analysiert. Der Täter ist sehr gründlich vorgegangen: Der Schusswinkel ist nahezu exakt so gewählt worden, als hätte sich der Mann selbst erschossen. Wer das getan hat, der hat seine Hausaufgaben sehr gründlich gemacht.«
    »Oder er guckt regelmäßig Tatort «, murmelte Wiebke und berichtete den Kollegen von Ellen Buddes Leidenschaft für Fernsehkrimis.
    »Hätte sie ein Motiv?«, fragte Dierks.
    »Kann ich mir zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorstellen, aber wir sollten das nicht außer Acht lassen«, schlug Wiebke vor.
    Johannsen warf einen Blick in die Mappe, die vor ihm lag. »Wie dem auch sei: Der Mann starb an einem einzigen Schuss, der ihm aus nächster Nähe zugefügt wurde. Ein Projektil scheint noch in seinem Kopf zu stecken – wie gesagt, das endgültige Ergebnis der Rechtsmedizin steht noch aus, wird aber wohl im Laufe des heutigen Tages eintreffen.«
    »Da uns die Identität des Toten noch nicht bekannt ist, sollten wir auch zusehen, dass wir die Herkunft seiner Kleidung ermitteln«, schlug Wiebke vor.
    Dierks nickte und gab einem der anwesenden Flensburger Kollegen ein Zeichen. »Bitte veranlasst das Nötige beim Institut für Rechtsmedizin.«
    Mara Imken nickte. Sie gehörte zum Team der Bezirkskriminalinspektion aus Flensburg und war auch schon gestern am Tatort dabei gewesen. »Ich übernehme das«, schlug sie vor. Johannsen stimmte ihr mit einem knappen Kopfnicken zu und machte sich Notizen.
    »Was hat die Untersuchung der Wohnung am Jebensweg ergeben?«, fragte Petersen den Erkennungsdienstler. Er kratzte sich am Kinn. Die Stoppeln seines Dreitagebartes raschelten.
    Piet Johannsen blätterte in der Mappe. »Der Verdacht, dass Klaus Georgs die Wohnung ausschließlich nutzte, um sich dort mit seiner Geliebten aufzuhalten, hat sich erhärtet. Zwar fanden wir auch Lebensmittel und Vorräte in der Küche, aber es schien nicht sein Hauptwohnsitz zu sein. Dinge des täglichen Bedarfes fanden wir im Bad, darunter übrigens auch zwei Zahnbürsten. Die Untersuchung der Wohnung ergab außerdem, dass sich dort hauptsächlich zwei Personen aufhielten. Haare, die wir im Bett fanden, wiesen die gleiche DNA auf wie die in den Haarbürsten im Bad.« Er räusperte sich und blickte in die Runde, bevor er fortfuhr: »Auch benutzte Kondome haben wir gefunden, ebenfalls mit dem gleichen DNA-Muster.«
    »Um zu wissen, dass es sich um die DNA von Bente Harmsen handelt, benötigen wir sicherlich DNA-Material von ihr?« Wiebke richtete sich in ihrem Stuhl auf, pustete in den Kaffee und trank in kleinen Schlucken.
    »Das ist nicht zwingend notwendig, kann aber nicht schaden, wenn wir ausschließen möchten, dass sich Klaus Georgs dort mit einer weiteren Dame getroffen hat.«
    »Dann hättet ihr auch die Spuren der anderen Frau gefunden, wenn Klaus Georgs sich mehrere Geliebte angelacht hätte?« Petersen blickte auf.
    »Technisch ist das möglich, und es wäre uns wohl auch aufgefallen. Natürlich haben wir noch weitere DNA gefunden, die wir allerdings nicht zuordnen können, von daher ist es nicht auszuschließen, dass Klaus Georgs dort ab und zu Besuch empfangen hat – womöglich auch von weiteren Damen. Es können aber ebenso gut Freunde oder Handwerker gewesen sein, die sich kurz in der Wohnung aufgehalten haben, muss also nichts zu bedeuten haben.«
    »Angenommen, die DNA würde von einer oder gleich

Weitere Kostenlose Bücher