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Tod und Schinken: Krimi (German Edition)

Tod und Schinken: Krimi (German Edition)

Titel: Tod und Schinken: Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Voehl
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Berührung gekommen war, verursachte mir Brechreiz.
    »Natürlich habe ich seinerzeit auch den dazugehörigen Artikel gelesen«, fuhr er fort. »Und ich habe ein sehr gutes Gedächtnis. Sie sind nicht hier, weil Sie einfach mal vorbeischauen wollen!«
    Den letzten Satz hatte er mit einiger Schärfe herausgeschleudert. Ich hatte das Gefühl, dass sich der Turnschuhträger mittlerweile noch weiter in den Schatten zurückgezogen hatte.
    »Lassen Sie mich raten«, sagte Mutbrecht mit nun wieder froher Stimme. »Sie sind hier, weil Sie um unseren Kummer wissen. Sie wollen uns Ihre Hilfe anbieten! Wir könnten einen guten PR-Menschen gebrauchen …«
    »Kommt drauf an«, sagte ich. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es nun an der Zeit war, den Rückzug anzutreten. Den Turnschuh-Jüngling würde ich mir ein anderes Mal vorknöpfen.
    »Noch eine Mandelmilch?«
    Ein zweites Schwein schaute gelangweilt zu uns herein. Es grunzte ein paarmal. Dann zog es wieder von dannen.
    »Wussten Sie, dass Thusnelda auch die Schutzpatronin der Schweine ist?«
    Ich musste passen, aber man lernt ja immer gern dazu.
    »Also, noch eine Milch?«
    Ich winkte ab.
    »Aber Sie bleiben doch wenigstens zum Abendessen? Es gibt Gemüsesuppe …«
    Wieder schaute jemand herein. Diesmal war es kein Schwein. Es waren Ollie und Almuth. Ollie schien mittlerweile Gefallen an ihr gefunden zu haben. Jedenfalls rückte er nicht mehr automatisch von ihr ab, wenn sie sich an ihn drängte.
    »Könnt ihr mich mit in die Stadt nehmen?«, fragte sie uns, als wir aufbrachen.
    »Von mir aus, es ist kein Umweg«, sagte ich.
    Wir nutzten die Gelegenheit, uns zu verabschieden und brachen auf.
    Almuth nahm auf dem Rücksitz Platz. Sie war sehr redselig. »Der ganze Heiligenscheiß kotzt mich nur noch an. Ich will endlich wieder mal eine Badewanne sehen. Es ist nicht nur der Schmutz. Dieses ganze Drecksloch sollte man zum Mond schießen. Oder es Mutter Erde überlassen.« Sie kicherte.
    »Und die Heilige Thusnelda?«
    »Der Alte hat doch ein Rad ab. Vielleicht ist er damals vom Blitz getroffen worden oder so. Oder er hat den ganzen Spuk nur aufgezogen, um herumzuvögeln. Der alte Lustmolch …«
    »Aber er ist in die Jahre gekommen«, wandte ich ein.
    »Ich will da weg«, sagte sie. »Aber vorher brauche ich noch ein bisschen Kohle.«
    »Die verdienst du dir im Supermarkt?«
    Sie kicherte wieder. »Eigentlich müsste ich ja alles abgeben, aber ich zweige regelmäßig etwas ab. Bis jetzt hat’s der Alte nicht gerafft.«
    Die gute Almuth wurde mir immer sympathischer. Ich fragte sie nach Blankard.
    »Der tickt nicht ganz richtig«, sagte sie. »Der ist erst vor einem Jahr zu uns gestoßen. Irgendwo entlaufen. Wenn ihr mich fragt: direkt aus der Sicherungsverwahrung. Der guckt mich manchmal an, da krieg’ ich ’ne Gänsehaut.«
    »Mutbrecht hat angedeutet, dass Blankard die Sache manchmal etwas zu ernst nimmt?«
    »Er ist radikaler Veganer. Die Tiere gehen ihm über alles. Und an die Schweine lässt er keinen ran! Dabei war er früher Metzger! Wahrscheinlich ist da irgendwas in seinem Kopf passiert. Als wir darüber diskutiert haben, ob wir ein Stück Land an diesen Schweinemäster verkaufen sollen, hat Blankard tatsächlich gedroht, ihn umzubringen …«
    »Das ist sehr wichtig, dass du dich erinnerst«, sagte ich eindringlich. »Was genau hat er gesagt?«
    Sie zog die Stirn in Falten und versuchte angestrengt, sich zu konzentrieren. Dann antwortete sie: »Er hat gesagt: ›Wenn dieser Tiermörder noch einmal unseren geweihten Boden betritt, bringe ich ihn um.‹«
    »Das hat er gesagt?«
    »Ja, und dabei hat er so wild mit dem Messer herumgefuchtelt, dass mir angst und bange geworden ist!«
    »Haben das alle gehört?«
    »Nein, natürlich nicht. So deutlich hat er es nur mir gegenüber zu verstehen gegeben. Wie gesagt, mich verfolgt er regelrecht. Wahrscheinlich hat er gedacht, er könnte mir damit imponieren, wenn er einen auf ausgeflippt macht.«
    Ich überlegte nur kurz. Dann hatte ich eine Entscheidung getroffen.
    »Wie heißt du eigentlich wirklich?«, fragte ich.
    »Angelika. Und eigentlich wohne ich in Gelsenkirchen.«
    »Kannst du kochen?«
    »Perfekt. Vor allem Gerichte mit Schweinefleisch. Seit ich in diesem Saustall lebe, habe ich mir jeden Tag ausgemalt, wie ich die Viecher zubereite.«
    »Und abwaschen? Sauber machen?«
    »Du wirst es nicht glauben, aber bevor ich diesem Möchtegernguru auf den Leim gegangen bin, nannte man mich Miss Proper.«
    Ich gab ihr

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