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Tod und Teufel. Bundesausgabe.: Ein Krimi aus dem Mittelalter.

Tod und Teufel. Bundesausgabe.: Ein Krimi aus dem Mittelalter.

Titel: Tod und Teufel. Bundesausgabe.: Ein Krimi aus dem Mittelalter. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schätzing
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war jedenfalls nicht dumm genug, es einfach als Hirngespinst eines versoffenen Klerikers abzutun. Was ist nun, sollen wir auch Bodo töten?« »Wenn es nicht zu vermeiden ist«, sagte Mathias. »Aber es würde nichts nützen. Mathias, es ist zu spät, irgendwelche
    Leute zum Schweigen zu bringen! Geben wir auf. Geh zu Urquhart und sag ihm, daß er aus der Stadt verschwinden soll. Mit etwas Glück wird alles weitere im Sande verlaufen. Noch weiß ja niemand, daß wir hinter den Morden stecken. Uns können sie nichts beweisen, und ohne Urquhart kein Mörder. Entsagen wir unserer Absicht, solange noch Zeit ist.«
    »Entsagen!« schnaubte Mathias. »Ich höre ständig nur dieses Gewinsel. Was spielt das jetzt noch für eine Rolle? Glaubst du ernsthaft, das würde etwas ändern? Gerhards Tod kannst du nicht rückgängig machen, aber genau hier liegt das Risiko, daß man uns eben doch nachweist, ihn veranlaßt zu haben. Dein Edelmut in allen Ehren, aber gemessen an dem, was wir schon getan haben, ist es gänzlich irrelevant, was morgen geschieht.«
    »Das hat nichts mit Edelmut zu tun. Ich versuche nur das Schlimmste zu vermeiden.«
    »Das Schlimmste ist schon längst passiert. Du kannst ja alles abblasen, dennoch wirst du nicht verhindern können, daß ein paar Schwachköpfe durch Köln laufen und behaupten, die Patrizier hätten Gerhard umgebracht.«
    Johann setzte zum Sprechen an, dann ließ er langsam den Atem entweichen und schüttelte den Kopf.
    »Ich bin ja deiner Meinung«, beteuerte Mathias. »Es darf nicht dahinkommen, daß wir ein Blutbad anrichten. Aber wir sind zu weit gegangen. Es gab einen Punkt, da hätten wir umkehren können, aber wir haben ihn überschritten.«
    »Mit Gerhard.«
    »Genau. Mit Gerhard. Gerhard ist tot. Es gab einen Zeugen. Zugegeben, einiges ist nicht so gelaufen, wie wir es geplant hatten, aber wenn wir jetzt entsagen, war alles umsonst. Die Menschen sind umsonst gestorben. Gerhard ist umsonst gestorben.«
    Johann schwieg.
    Mathias setzte sich wieder und sah sie der Reihe nach an. »Ich glaube, wir haben noch eine Chance. Wenn wir nachweisen können, daß der Rothaarige ein Dieb und Lügner ist, wird man auch denen nicht glauben, die er beschwatzt hat. Ergo gibt es augenblicklich nur einen, der uns wirklich gefährlich werden kann.«
    »Kuno«, murmelte Daniel.
    Alle Köpfe fuhren zu ihm herum.
    »Du hältst den Mund«, knurrte Johann. »Du hast schon genug angerichtet.«
    Daniel beugte sich vor. Er sah schrecklich aus. Sein Gesicht war verschwollen und stellenweise blauschwarz verfärbt. Die Nase hatte jede Form verloren, aber in seinen Augen funkelte unverändert der Haß.
    »Ich weiß, was ich angerichtet habe«, sagte er ruhig. »Trotzdem. Wenn Mathias zu Urquhart geht, soll er ihm einschärfen, Kuno zu erledigen.« »Wir werden nicht noch jemanden opfern, nur weil es dir gefällt«, schrie Johann. »Es sind endgültig genug –«
    »Doch, genau das werden wir!« fiel ihm Mathias ins Wort. »Dieses eine Mal bin ich Daniels Meinung. Wenn Kuno sich entschließt, gegen uns auszusagen, haben wir tatsächlich ein Problem, und zwar ein verdammt großes.«
    »Warum sollte Kuno so weit gehen?« fragte Heinrich.
    Daniel stieß ein ersticktes Lachen aus. »Warum? Weil ich ihn fast getötet hätte, darum!« »Solange ich diesem Bund vorstehe –« begann Johann. Mathias fuhr hoch. »Du stehst ihm aber nicht mehr vor.« »So? Wer sagt das?« »Ich. Wenn wir überhaupt jemandem verpflichtet sind, dann deiner Mutter Blithildis.«
    »Als ob das für dich eine Rolle spielte. Ich frage mich, ob du überhaupt jemals an ein gemeinsames Ziel geglaubt hast. Du tust doch nichts für meine Mutter, erzähl doch keine Märchen, geschweige denn für unsere Verbannten und Eingekerkerten. Alles, was du je vollbracht hast, diente nur dir selber und deinen Handelsbilanzen.«
    »Und wem dient dein plötzlicher Rückzug, deine lächerlichen Skrupel?«
    Heinrich von Mainz stand auf. »Ich gehe. Wir kommen ja doch zu keinem Resultat.«
    »Nein, Ihr bleibt!« herrschte Mathias ihn an.
    »Wie könnt Ihr –«
    »Setzt Euch hin!« Unbehagliches Schweigen breitete sich aus. Heinrich starrte Mathias wütend an. Dann senkte er den Kopf und nahm auf dem golddurchwirkten Polster wieder Platz.
    Mathias wartete einen Moment, aber niemand sagte etwas. Dann trat er ans andere Ende der Tafel und stemmte die Handknöchel auf die Platte. Sein Blick war unverwandt auf Johann gerichtet.
    »Was wir tun, ist richtig«, sagte er

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