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Tod und Teufel. Bundesausgabe.: Ein Krimi aus dem Mittelalter.

Tod und Teufel. Bundesausgabe.: Ein Krimi aus dem Mittelalter.

Titel: Tod und Teufel. Bundesausgabe.: Ein Krimi aus dem Mittelalter. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schätzing
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auflachte.
    Schuldbewußt ließ er die Flöte sinken. Sofort kühlte die Stimmung wieder etwas ab, aber das Eisige, Hoffnungslose war gewichen.
    Jaspar wusch sich die Hände und schaute befriedigt drein.
    »So. Der schläft. Ich könnte einen Schluck vertragen. Was meinst du, Goddert, trinken wir –« Jaspars Blick wanderte zu Richmodis und dann zu Jacop. »Was meint ihr, trinken wir einen?«
    »Trinken wir einen!«
    Sie füllten die Becher, gingen in die vordere Stube und erzählten sich gegenseitig, was passiert war. Jaspar täuschte vor, er sei zu erschöpft zum Reden und überließ es Jacop, die anderen ins Bild zu setzen. Aber Jacop wußte, was der Physikus damit bezweckte. Er schien Jacops Gefühl der Isoliertheit gespürt zu haben. Er handelte wie ein guter Freund.
    Danach saßen sie eine Weile schweigsam da, und jeder hing seinen Gedanken nach. »Geben wir uns keinen Illusionen hin«, sagte Jaspar schließlich. »Unsere Lage ist schlimmer denn je.«
    »Warum?« fragte Goddert erstaunt. »Richmodis ist wieder da, und den armen Rolof kann keiner mehr lebendig machen. Es war Gottes Wille.«
    »Hör mir um Gottes willen auf mit Gottes Willen«, schnaubte Jaspar. »Ich finde es sehr merkwürdig, daß ständig Gott an allem schuld sein soll.«
    »Jaspar hat recht«, sagte Jacop. »Wenn der Mann, der Richmodis gefangengenommen hat – und der ganz offenbar identisch ist mit dem, den ich auf dem Dom gesehen habe – wenn der also rausfindet, daß sie entkommen ist, wird er nach uns suchen. Er hat jetzt nichts mehr, womit er uns erpressen kann. Alles ist wie vorher, er muß uns töten, wenn er uns am Reden hindern will. Früher oder später –«
    »Früher oder später taucht er hier auf«, ergänzte Jaspar. »Aber er kennt doch gar nicht unser Haus«, sagte Goddert mit bebender Stimme.
    »Er kannte auch meines, ohne daß ich ihm eine schriftliche Einladung mit Wegbescheibung geliefert habe. Außerdem hat er mit Rolof gesprochen, und Rolof kann man leicht ausquetschen.«
    »Konnte«, berichtigte ihn Richmodis leise.
    »Zu dumm.« Jaspar zog ein zerknirschtes Gesicht. »Was bin ich für ein Esel! Nebenbei, ich müßte eigentlich zurück und den armen Kerl fortschaffen, am Ende fällt es meiner Wirtschafterin ein, wieder gesund zu werden und das Haus richten zu wollen. Ich höre schon ihre spitzen Schreie über die Severinstraße hallen, wie Pfeile fliegen sie in die Nachbarhäuser, und es wird heißen, Jaspar Rodenkirchen hat seinen Knecht verhext. Gott weiß, was dieses Weibervolk sich alles zusammenphantasiert.«
    »Dann geh doch schnell«, meinte Goddert.
    »Ich kann nicht, Trottel.«
    »Pah! Feigling. Ich werde gehen.« Er nahm einen kräftigen Schluck und schlug entschlossen auf den Tisch. Jaspar sah ihn mit einer Mischung aus Nachsicht und Verständnislosigkeit an.
    »Was willst du denn da? Denkst du immer nur mit dem Magen? Wo wird der Mörder wohl zuerst suchen, was meinst du? Er müßte uns zwar schon für ausgemachte Idioten halten, wollte er annehmen, daß wir uns bei mir versammelt halten, aber ich will ihm nicht den Gefallen tun, auch noch einer zu sein.« Er dachte kurz nach. »Vielleicht wird er als erstes Kunos Haus aufsuchen. Wenn Daniel alles erzählt hat, ist er ebenso in Lebensgefahr wie wir. Wir werden wohl oder übel hierbleiben müssen, sonst hätte ich ja vorgeschlagen, uns in meiner Kirche zu verkriechen. Ich fürchte nur, Kuno würde den Weg dorthin nicht durchstehen.«
    »Wir können ihn tragen«, schlug Jacop vor.
    »Auch dann nicht.«
    »Es wäre ohnhin zwecklos«, sagte Richmodis. »Wenn er dein Haus kannte, kennt er auch deine Kirche.«
    »Anzunehmen. Hast du Waffen im Haus, Goddert?«
    Goddert zuckte zusammen. »Du willst kämpfen?« fragte er entsetzt.
    »Ich will nicht, ich muß vielleicht. Oder Jacop muß es oder Richmodis. Oder –« Jaspar fletschte die Zähne, »Du! Von wegen, Feigling.«
    »Ich hab aber nur das Übliche«, sagte Goddert kleinlaut. »Den Harnisch und zwei Speere.«
    »Kein Schwert?«
    »Doch«, sagte Richmodis. »Wir haben eines. Es liegt unter der Kastenbank am Fenster. Wir haben es Daniel abgenommen.« »Na, wenigstens etwas.« »Nein, gar nichts! Wie willst du dich gegen einen so übermächtigen Gegner verteidigen?« fragte Goddert skeptisch.
    »Hat Richmodis sich nicht auch verteidigt?« fragte Jacop zornig.
    Jaspar grinste. »Da, Goddert, sieh mal, wie schön der Fuchs gebellt hat! Ja, was willst du eigentlich alles unterlassen, um dein feistes Leben zu

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