Tod und Teufel. Bundesausgabe.: Ein Krimi aus dem Mittelalter.
Jülicher Gefangenschaft.
Mittlerweile fruchten alle Bemühungen nichts – die Weisen und dieOverstolzen gehen einander an die Kehle. Bürgermeister Ludwig Weise und Mathias Overstolz geraten aneinander, der Weise unterliegt und wird erschlagen Die anderen Weisen fluchten sich in die kirchliche Immunität, und nur der eilends in die Stadt geeilte Wilhelm von Jülich kann die Overstolzen davon abbringen, das Geschlecht der Weisen auszulöschen. Sie werden aus der Stadt vertrieben, und die Overstolzen übernehmen das Regiment.
Zeit für eine neue Intrige. Engelbert, Herrscher Kölns nur noch auf dem Papier, schließt einen Bund mit den Weisen und den Kölner Handwerkern. Geld fließt, woraufhin unter der Kölner Stadtmauer ein Tunnel gegraben wird, durch den die Weisen zurückkehren wollen. Auch dieser Plan geht schief, obwohl die Weisen in die Stadt eindringen – in einer blutigen Schlacht werden sie zurückgeschlagen. Unter den Toten ist Mathias Overstolz.
1271 kehrt Engelbert geläutert aus der Haft des Jülichers zurück und schließt Frieden mit den Kölnern. Drei Jahre später stirbt er.
Siegfried von Westerburg, sein Nachfolger, versucht noch einmal, die von Konrad installierte Macht zurückzugewinnen. Er versteht sich als Kriegsherr und lebt mit den Kölnern in halbwegs guter Beziehung, bis seine ständigen Fehden nicht mehr zu finanzieren sind. Aber Siegfried ist klüger als sein Vorgänger Engelbert. Mittlerweile der mächtigste Herr am Niederrhein, hält er längere Zeit die Balance zwischen territorialer Gewaltherrschaft und Toleranz, bis seine Pläne endgültig mit den Autonomiebestrebungen Kölns in Widerspruch geraten. In der berühmten Schlacht bei Worringen unterliegt er den Kölnern und ihren Verbündeten, versucht ein letztes Mal, sich durchzusetzen, und scheitert endgültig. Köln erhebt sich zur freien Reichsstadt. Die Macht der Erzbischofe ist für alle Zeiten gebrochen.
Und auch in einem anderen Landstrich endet eine Herrschaft. Das schottische Castle Urquhart wird verwüstet Der Fürst von Monadhliath war nach den Kreuzzugen nicht zurückgekehrt, das Land führerlos.
Heute ist die zerstörte Burg an den Ufern des Loch Ness eine der Sehenswürdigkeiten, die sich selbst beweist – im Gegensatz zu dem nicht ganz unbekannten Monster, dem die katholische Kirche noch vor wenigen Jahren einen Exorzisten auf den schuppigen Leib schickte. Er sprenkelte Weihwasser in die Fluten und sprach viele Gebete. Wie es aussieht, mit Erfolg. Das Monster wurde seither nicht mehr gesehen
Erläuterung der Namen, Begriffe und Zitate
Allmende – Gemeinde
Ante portas – vor den Toren
Aufs Rad flechten – Hinrichtungsart. Die Delinquenten wurden auf ein hölzernes Wagenrad gebunden. Dann zerschlug man ihnen mit einer Axt Arme und Beine und setzte das Rad auf eine hohe Stange vor den Toren der Stadt. Manche der Verurteilten lebten noch tagelang unter schlimmsten Qualen.
Auld Alliance – eine alte Allianz zwischen Frankreich und Schottland gegen die Engländer
Benedictionen – geistliche Maßnahmen, um den Teufel zu exorzieren
Blauer Stein – ein großer, flacher Stein auf dem erzbischöflichen Domvorplatz, eingelassen in eine Säule. Zum Tode Verurteilte wurden dreimal dagegengestoßen, während der Henker sagte: »Ich stüssen dich an dä blaue Stein, du küss din Vader un Moder nit mih heim.« Erst dann war das Urteil rechtsgültig.
Bruch und Beinlinge – derbe Bauernkleidung Büttel und Gewaltrichter – Sie bildeten zusammen mit den Gewaltrichterdienern die städtische Polizei.
Campus leprosorum – Platz der Leprosen, Bezeichnung für das Leprosenheim Melaten.
Canonicus – kirchliches Amt
Cäsarius von Heisterbach: Vita, passio et miracula beati Engelberti Coloniensis Archiepiscopi – Heisterbach war ein berühmter Kölner Chronist und Geschichtenerzähler. Seine Vita ist die Chronik über das Leben und Sterben des Kölner Erzbischofs Engelbert
Casisa, hasisa, mesisa medantor – Zauberspruch
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam – Übrigens bin ich der Ansicht, daß Karthago zerstört werden muß. Redewendung, die besagt, daß nun endlich dies und das zu geschehen hat.
Citharista – Harfenistin
Credo, Te Deum – Gebete
Der große Schied – Nach neuen Streitigkeiten zwischen Konrad und den Kölner Bürgern verfügte Albertus Magnus, daß die höchste geistliche und weltliche Macht zwar beim Erzbischof liege, es aber dennoch Richter und Amtleute gäbe, die eine gewisse eigene
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