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Todesahnung: Thriller (German Edition)

Todesahnung: Thriller (German Edition)

Titel: Todesahnung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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auf Magnumsens Gesicht. Auf einen offenen Sarg wurde bei der Trauerfeier verzichtet, berichteten die Zeitungen.

    Doch hier halte ich das Foto des von den Toten zurückgekehrten Floyd Magnumsen in meinen Händen. Sein Gesicht ist völlig unversehrt. Es ist, als hätte ich das Bild vor fünfzehn Jahren aufgenommen.

    Ich hefte es an die Wand und hänge auch die Bilder dazu, die ich Javier zeigen wollte. Ich trete einen Schritt zurück und betrachte sie eingehend, weil ich weiß, dass hier der Schlüssel zu allem liegen muss, was derzeit passiert.

    Doch was könnte Dr. Magnumsen mit meinem Vater zu tun haben? Oder mit Penley und Michael?

    Und was haben sie alle mit dem Falcon Hotel zu tun?

    Ich beuge mich vor, um mir die Rolltragen auf dem Bürgersteig genauer anzusehen. Vier Leichensäcke in einer Reihe. Wer sind diese Menschen? Warum mussten sie sterben?

    Ich fahre mit den Fingern über die Bilder. Kurz vor dem seltsamsten Bild von allen - demjenigen, auf dem Michael auf dem Boden liegt und das ich so nicht aufgenommen habe - erstarrt meine Hand in der Bewegung.

    Ich höre etwas. Dessen bin ich mir sicher.

    Es sind Schritte draußen vor der Dunkelkammer.

    Jemand ist in meiner Wohnung!

    Ich verharre in meiner Position - rühre mich nicht, atme nicht, blinzle nicht einmal.

    Lausche nur, ob ich ein weiteres Geräusch höre.

    Doch ich höre nichts mehr. Mein müdes Hirn spielt mir einen Streich, ein weiteres Zeichen, dass ich ins Schlafzimmer und nicht in die Dunkelkammer gehöre. Echt, Kris, jetzt geh endlich ins Bett!

    Gähnend will ich gerade die Tür öffnen … Scheiße!

    Wieder höre ich die Schritte.

    Da ist jemand vor der Tür.

    Nicht nur in meinem Kopf.

    Das macht mich nicht gerade glücklich.

72

    Ich schnappe mir das stählerne Stativ in der Ecke. Wenn auf der anderen Seite dieser Tür eine Gefahr lauert, dann möchte ich wenigstens nicht kampflos zu Boden gehen.

    In dem Lichtspalt auf dem Linoleum sehe ich den Schatten von Füßen - großen Füßen -, die näher schleichen. Mit beiden Händen umklammere ich das Stativ und hole weit aus. Schlag ihn zusammen. Wer auch immer da draußen ist, muss dran glauben. Ich bin richtig in Stimmung.

    »Ms Burns, sind Sie da drin?«

    Ich erkenne die Stimme.

    Ich öffne die Tür - vor mir steht Detective Frank Delmonico. »Wie sind Sie hier hereingekommen?«

    »Zu Fuß«, antwortet er höhnisch, ohne eine Entschuldigung auch nur anzudeuten. »Oder dachten Sie, ich wäre durchs Fenster geflogen?«

    Sein großkotziges Auftreten wirkt. Ich bin sprachlos.

    »Die Tür stand offen«, erklärt er. »Ich habe geklopft, aber wahrscheinlich haben Sie mich nicht gehört. Wenn Sie jetzt mit Ihrem Kreuzverhör fertig sind, würde ich Ihnen gerne ein paar Fragen stellen.«

    Delmonico zieht denselben Kugelschreiber und seinen ramponierten Notizblock aus der Innentasche seines dunkelgrauen Anzugs wie beim ersten Mal. Ich rieche sein Rasierwasser oder was auch immer es ist, und Tabak. Und noch mehr als beim ersten Mal läuft es mir in seiner Gegenwart eiskalt den Rücken hinunter.

    Das geht mir alles zu schnell - und kommt viel zu spät -, denke ich. Es ist fast Mitternacht. Was tut der Kerl in meiner Wohnung?

    »Ich sagte ja, dass ich Ihnen Ihre Fragen beantworte, aber muss das unbedingt jetzt sein?«, frage ich.

    »Ja.«

    »Warum?«

    »Weil ich nicht glaube, dass Sie ehrlich zu mir sind«, antwortet er. »Und damit habe ich ein Problem.«

    So, wie er das sagt, ist es die Untertreibung des Jahres.

    Sei vorsichtig, Kris. »Also gut, wie kann ich Ihnen helfen? Ich weiß nichts über diese Morde«, blaffe ich ihn an.

    Er übergeht das, was ich gerade gesagt habe. »Warum haben Sie an dem Morgen, als ich Sie vor dem Falcon Hotel sah, so viele Bilder gemacht?«

    »Ich bin Fotografin.«

    »Ist das Ihr Beruf?«

    »Das wird es eines Tages hoffentlich sein. Ich bekomme vielleicht eine wichtige Ausstellung. Ich habe eine Agentin. Sie könnten mit ihr reden, wenn Sie möchten. Vielleicht morgen.«

    Er späht über meine Schulter. »Ist das Ihre Dunkelkammer?«

    »Ja.«

    »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich einen Blick hineinwerfe?« Schon macht Delmonico einen Schritt vorwärts.

    Ich stelle ihm einen Fuß in den Weg. »Ja, allerdings.«

    Er grinst. »Verstecken Sie etwas vor mir? Vielleicht die Bilder, die Sie vor dem Hotel gemacht haben? Oder soll ich etwas anderes nicht sehen?«

    »Nein. Meine Fotos sind persönlich, mehr nicht.«

    »Das haben Sie schön

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