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Todesahnung: Thriller (German Edition)

Todesahnung: Thriller (German Edition)

Titel: Todesahnung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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ich, ob ich mir meine Umhängetasche auch wirklich umgehängt habe und sich meine Kamera darin befindet.

    Penley, Dakota und Sean haben erst den halben Weg zur Preston Academy hinter sich. Dies ist wahrhaft eine perfekte Gelegenheit für eine Mutter, sich ihren Kindern zu widmen. Schade nur, dass Penley am Telefon hängt, ohne auf Sean und Dakota zu achten.

    Mir soll’s recht sein, weil sie abgelenkt ist und sich nicht umschaut.

    Die drei von hinten zu sehen ist komisch für mich, fast wie eine außerkörperliche Erfahrung. Meistens laufe ich neben Sean und Dakota her, um sie zur Schule zu bringen.

    Jemand anderen an meiner Stelle zu sehen verdeutlicht mir nur noch mehr, wie wichtig diese Kinder für mich sind. Ich will immer für sie da sein. Ich weiß auch, dieser Wunsch wäre selbstsüchtig und falsch von mir, wenn Penley eine anständige Mutter wäre.

    Einen Straßenblock weiter kontrolliere ich schon wieder, ob ich meine Kamera dabeihabe.

    Wenige Minuten später husche ich in eine Telefonzelle und beobachte Penley, die Dakota und Sean praktisch fortscheucht. Und, o Wunder, sie telefoniert noch immer.

    Ob sie mit Stephen spricht?

    Trifft sie ihn im Fitness-Studio?

    »Entschuldige, telefonierst du hier?«, fragt mich jemand.

    Die Stimme des Mannes erschreckt mich. Klingt sie nicht vertraut? Ja, tatsächlich.

    Ich drehe mich um. Vor mir steht ein Typ in Schlabberjeans und Gap-T-Shirt. Verdammt, ich kenne ihn! Seit unserer gemeinsamen Highschool-Zeit habe ich ihn nicht mehr gesehen. Ich habe keine Ahnung, was mit ihm nach der Schule passiert ist, aber jetzt spaziert er durch meinen Albtraum.

    Ich deute auf das Telefon. »Ich glaube nicht, dass hier jemand telefonieren könnte«, sage ich. »Du bist Harvey, oder? Aus Concord.«

    Er blickt auf den ausgefransten Draht, der aus dem Hörer wie ein Rattenschwanz herausragt. »Du bekommst einen Anruf, Kristin«, sagt er. Einfach so.

    Als das Telefon klingelt, zucke ich vor Schreck zusammen. Ich werde auf keinen Fall abheben.

    »Ja, ich bin Harvey«, antwortet er und schlurft davon.

    »Und lass mich raten«, versuche ich, ihn aufzuhalten. »Du bist tot, stimmt’s?« Doch Harvey gibt sich nicht die Mühe zu antworten.

    Rasch drehe ich mich zu Penley um, die vor der Schule steht. Oder stehen müsste, aber sie ist nicht mehr da. Na prima.

    Mein Kopf wirbelt herum wie ein automatischer Rasensprenger. Erst nach meiner zweiten Dreihundertsechzig-Grad-Drehung erblicke ich sie auf der Madison Avenue. Ihr Gang verrät sie. »Ich bin besser als du«, sagt er mit jedem Schritt. »Also geh mir aus dem Weg!«

    Ich renne über die Straße und nehme die Verfolgung wieder auf. Jetzt, da die Kinder fort sind, telefoniert sie nicht mehr. Die vielen Passanten - die morgendliche Stoßzeit - bieten mir Deckung, dennoch achte ich darauf, Penley nicht zu nahe zu kommen.

    Wir gehen ein paar Straßenblocks Richtung Süden. Ich versuche, mich zu erinnern, in welchem Fitness-Studio sie Mitglied ist. Reebok? Equinox? Hat sie es mir je gesagt?

    Das werde ich noch früh genug herausfinden. Soweit ich Penley kenne, kann es nicht mehr weit sein. Andernfalls hätte sie mit Sicherheit ein Taxi genommen.

    Mein Blick bleibt auf sie gerichtet, während meine Gedanken vorauseilen. Einen Kuss, mehr brauche ich nicht. Eine zweideutige Umarmung würde ihre Funktion auch erfüllen, doch sie bei einem Kuss zu knipsen, wäre der Gipfel.

    Vorausgesetzt, Stephen ist auch dort.

    Sie erzählte mir, sie hätten sich im Fitness-Studio kennengelernt. Aber sie hat auch gesagt, er und ich würden ein hübsches Paar abgeben. Ha!

    Vielleicht ist dies hier alles aussichtslos, aber das ist mir egal. Ich bin entschlossen, mir den Beweis zu besorgen, den ich brauche - den Michael braucht.

    Warum also wird mir die Sache langsam unangenehm?

    In meinem Magen bildet sich eine Leere, die mit jedem Schritt zunimmt. Es ist nicht Nervosität oder Übelkeit, sondern etwas anderes. Und es ist nicht das erste Mal, dass ich es spüre.

    Die Straßen, die Zeit - alles scheint zu verwischen; so besorgt bin ich wegen des Gefühls, dass ich Penleys Ankunft an ihrem Zielort beinahe verpasse.

    Genau in dem Moment, in dem sie hineingeht, übermannt mich dieses Gefühl. Aber jetzt weiß ich, was es ist. Eine tiefe Furcht.

    Und ich weiß, wann ich es das letzte Mal gespürt habe.

    Hier.

    Direkt vor Penleys »Fitness-Studio«.

    Das auch unter dem Namen Falcon Hotel bekannt ist.

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    Ich möchte fortrennen, kann mich

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