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Todesbraeute

Todesbraeute

Titel: Todesbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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den Bildern, die Sie haben. Bin ich da ...?« Nun füllten sich ihre Augen mit Tränen, und auch Daniels Augen brannten. »O Gott.« »Niemand wird die Bilder sehen«, sagte er leise. »Keine Zeitung wird sie bekommen.«
    Sie blinzelte, so dass die Tränen zu strömen begannen. »Danke«, flüsterte sie. »Da war eine Flasche.« »Was für eine Flasche?«, fragte Talia und drückte Gretchen ein Taschentuch in die Hand.
    »Eine Whiskyflasche. Leer. Ich konnte Whisky an meinen Kleidern und in meinen Haaren riechen. Und ich wusste genau, wenn ich zum Sheriff ging, würde es so aussehen, als sei ich betrunken gewesen. Dass ich freiwillig mitgemacht hatte.«
    Talias Kiefermuskeln traten hervor. »Das haben Sie nicht.« »Ich weiß. Wenn mir heute so etwas passieren würde, würde ich sofort die Polizei anrufen, egal wie ... Aber damals hatte ich bloß Angst. Ich war doch noch so jung.« Sie hob das Kinn, und Daniel musste an Alex denken. »Und Sie sagen, das ist nicht nur mir passiert?«
    Daniel nickte. »Wir dürfen Ihnen nicht sagen, wie vielen, aber Sie waren nicht allein.«
    Ihre Lippen verzogen sich zu einem traurigen Lächeln. »Aber wenn Sie die Kerle schnappen, können Sie nichts mehr unternehmen, nicht wahr?« »Warum nicht?«, fragte Talia.
    »Es ist vierzehn Jahre her. Ist das nicht längst verjährt?« Daniel schüttelte den Kopf. »Die Zeit läuft erst dann, wenn wir die Klage einreichen.«
    Gretchens Blick wurde hart. »Das heißt, Sie können die Täter vor Gericht stellen, wenn Sie sie erwischen?« »Ja. Absolut«, sagte Talia. »Darauf geben wir Ihnen unser Wort.«
    »Dann setzen Sie mich bitte auf die Zeugenliste. Ich werde vor Gericht aussagen.«
    Talias Lächeln war grimmig. »Großartig. Und wir werden alles tun, um Ihnen die Chance zu geben.« »Miss French«, sagte Daniel. »Sie erwähnten eben, dass einige Jungen Sie zum Beischlaf überreden wollten, Sie aber immer abgelehnt hätten. Können Sie sich erinnern, welche Jungen das waren?«
    »Ich hatte nicht so viele Freunde damals. Meine Mutter fand, dass sechzehn früh genug war, um mit einem Jungen auszugehen, und mein Geburtstag war erst ein paar Monate her. Der Junge, an den ich mich erinnere, hieß Rhett Porter. Ich dachte damals, er könnte es gewesen sein, aber ...«
    Endlich. Die Verbindung, die sie gebraucht hatten. Nur einen Tag zu spät.
    »Aber was?«, hakte er sanft nach.
    »Aber er war in einer Clique, die mir überhaupt nicht gefiel. Ich dachte, wenn ich etwas sage ...«
    »Würde er Ihnen etwas antun?«, wollte Daniel wissen. »Nein.« Sie lachte bitter. »Er hätte jedem gesagt, dass ich darum gebettelt habe, und natürlich hätte man ihm geglaubt. Also hielt ich den Mund und war froh, als ich nicht schwanger wurde.«
    »Noch eine Frage«, sagte Daniel. »Wann war das?« »Im Mai. Ein Jahr bevor Alicia Tremaine ermordet wurde.«
    Daniel und Talia standen auf. »Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, Miss French«, sagte Talia. »Es war sehr tapfer von Ihnen, uns das alles zu erzählen. Ich weiß, wie schwer das gewesen sein muss.«
    »Wenigstens weiß ich jetzt, dass ich das nicht nur geträumt habe. Und dass derjenige, der es getan hat, vielleicht doch noch bestraft wird.« Sie runzelte die Stirn. »Werden Sie nun auch mit Rhett Porter sprechen?«
    Daniel räusperte sich. »Wahrscheinlich nicht.«
    Talia riss fragend die Augen auf, während sich Gretchens Miene verschloss. »Ich verstehe.«
    »Nein, Miss French«, sagte Daniel. »Sie verstehen nicht. Rhett Porters Wagen ist gestern Abend von der Straße abgekommen. Wir nehmen an, dass er tot ist.« »Oh ... Doch, ich denke, ich verstehe durchaus. Sie haben da ein verdammtes Chaos zu durchforsten, Agent Vartanian.«
    Daniel musste beinahe lachen. Was für eine Untertreibung. »Ja, Ma'am. Das kann man so sagen.«
     
    »Du hättest mir das von Porter erzählen können«, sagte Talia, als sie nebeneinander zum Wagen gingen.
    »Ja, tut mir leid. Ich dachte, ich hätte es getan.«
    »Na ja, da du, wie Gretchen French so treffend bemerkt hat, vor einem verdammten Chaos stehst, ist es wohl verständlich, wenn dir das eine oder andere durchgeht.« Sie schnallten sich an, und Daniel startete den Motor. »Du warst gut da drin. Ich hasse es, Vergewaltigungsopfer zu befragen. Ich weiß einfach nie, was ich sagen soll. Du schon.«
    »Tja, dafür hast du es mit Morden. Das stelle ich mir auch nicht einfacher vor.«
    Daniel schnitt ein Gesicht. »Ich würde nicht sagen, ich hätte es

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