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Todesbraeute

Todesbraeute

Titel: Todesbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Er hatte viel zu tun heute Nacht.
     
     
    Atlanta, Donnerstag, 1. Februar, 5.55 Uhr
     
    Das Telefon weckte sie, und schlaftrunken ging Alex dran. »Fallon. Letta? Was ist denn?«
    »Ähm, ich bin nicht Letta, und ich würde gern mit Daniel sprechen. Ist er da?«
    Mit einem Ruck setzte sich Alex auf. »Oh, Verzeihung.
    Moment.« Sie stupste Daniel an. »Ich glaube, es ist Chase.
    Ich war noch im Halbschlaf und dachte, ich sei zu Hause und meine Oberschwester hätte angerufen.«
    Daniel hob den Kopf, noch nicht ganz wach. »Oh. Gib rüber.«
    Sie reichte ihm das Telefon und fragte sich, ob er wegen ihrer ... Übernachtungslösung Ärger bekommen würde. Sie sah auf die Uhr und schnitt eine Grimasse. Viel hatten sie nicht geschlafen.
    »Ja, tut mir leid, Sie haben ja recht. Aber ich hatte Sie schon wegen ihrer Mutter angerufen.« Daniel setzte sich auf und massierte mit der freien Hand eine Schläfe. Seine Kopfschmerzen setzten offenbar wieder ein. »Natürlich hätte ich Sie auch wegen des Einbruchs anrufen müssen, aber ich wollte den Hund zum Tierarzt bringen.« Er sah kurz zu ihr auf und verdrehte die Augen. »Ja, ja, das auch, richtig.«
    Alex rutschte rüber, so dass sie neben seiner Hüfte kniete, und hob sein Kinn. Seine Augen waren dunkel vor Schmerz. Sie drückte ihm die Daumen gegen die Schläfen und die Lippen auf die Stirn, bis er sich zu entspannen begann.
    Dann lehnte sie sich zurück, und er nickte dankbar, lächelte aber nicht.
    »Wann?«, fragte er. »Wer ...? Nie von ihm gehört. Warum hat uns das APD nichts gesagt? Ich dachte, wir hätten in jedem Streifenwagen ein Bild von ihm.« Er seufzte. »Okay, das macht es schwer, ich sehe es ein.« Plötzlich setzte er sich aufrechter hin und sah auf den Wecker. »Schon wieder? Dann gibt es noch eine. Wer ist auf ihn angesetzt? ... Gut. Er soll anrufen, sobald Woolf anhält. Ich beeile mich.« Er wollte gerade auflegen, hielt aber noch einmal inne. »Ja, ich sag's ihr. Danke, Chase.« Er reichte ihr das Telefon, und sie legte auf. Ihr Magen hatte zu brennen begonnen. »Von wem hatte das APD ein Bild in jedem Streifenwagen?«
    »Von einem Jungen, nach dem wir gesucht haben. Sie haben ihn tot in einer Gasse gefunden, ein paar Blocks von seinem Wagen entfernt.« Er rieb sich über das Gesicht. »Kopfschuss. Er war blutüberströmt. Sie haben ihn erst erkannt, als sie ihn im Leichenschauhaus abgewischt hatten. Dann haben sie den Wagen gefunden und das Kennzeichen überprüft. Ich kenne den Burschen nicht.« »Wie heißt er?« »Sean Romney.«
    »Kenne ich auch nicht.« Sie zwang sich, auch die andere Frage zu stellen. »Woolf ist wieder unterwegs?«
    Er nickte. »Ich muss los, und du kannst hier nicht allein bleiben.«
    »Ich kann in zehn Minuten fertig sein«, sagte sie, und er sah sie zweifelnd an. »Wenn man auf einer Unfallstation arbeitet, muss man dorthin gehen, wo es gerade erforderlich ist. Wir kriegen alle schlimmen Fälle in einem Radius von siebzig Meilen. Ich bin es gewohnt, schnell in den Klamotten zu sein.« Sie stieg aus dem Bett, aber er blieb noch einen Moment liegen und sah ihr zu. »Was ist?«
    Seine Augen hatten wieder das durchdringende Blau, das sie stets schaudern ließ. »Du bist so schön.«
    »Und du auch. Ich hoffe nur, du kriegst keinen Ärger, weil ich eben ans Telefon gegangen bin.«
    Er schwang die Beine aus dem Bett, stand auf und streckte sich, während sie ihn beobachtete. »Nein«, sagte er genüsslich. »Chase wusste es schon.«
    Sie riss die Augen auf. »Du hast es ihm gesagt? Daniel!« »Nein.« Er grinste. »Ich bin ein Kerl, Alex. Wenn ich phänomenalen Sex auf dem Sofa habe, dann sieht man mir das an. Alle wissen es.«
    »Oh. Aha.« Sie spürte, wie ihre Wangen heiß wurden. »Und was sollst du mir von Chase sagen?« Daniel wurde wieder ernst. »Dass es ihm leidtut wegen deiner Mutter. Komm jetzt. Wir müssen los.«
     
     

19. Kapitel
    Tuliptree Hollow, Georgia, Donnerstag, 1. Februar, 7.00 Uhr
     
    Daniel ging, die Review unter den Arm geklemmt, zum Graben. Ed stand bereits unten und sah zu, wie Malcolm und Trey die Leiche auf die Behelfsbahre hoben. »Ed, komm mal rauf«, rief Daniel. »Ich muss dir was zeigen.«
    Ed hangelte sich die Holzrampe hinauf, die sie an die Böschung gelegt hatten. »Weißt du was? Ich bin es leid, in Decken eingewickelte Leichen zu finden«, sagte er. Er warf einen Blick zu Daniels Wagen, in dem Alex wartete. Sie hatte sich in einen von Daniels Mänteln gehüllt. »Wie geht's

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