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Todesdämmerung

Todesdämmerung

Titel: Todesdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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setzte ihn an einer Stelle ab, wo der Wind ihn nicht erreichen konnte.
    Chewbacca hinkte hinter ihnen her und ließ sich müde neben sein Herrchen fallen. Es war erstaunlich, daß der Hund es bis hierher geschafft hatte, aber es war klar, daß er nicht viel weiter gehen konnte.
    Mit einem dankbaren Seufzen und einem halb unterdrückten Aufstöhnen ließ Charlie sich neben Joey und dem Hund zu Boden sinken.
    Sein Aussehen machte Christine ebensoviel Angst wie Jo eys gequältes Gesicht. Seine blutunterlaufenen Augen wirkten fiebrig, zwei heiße Kohlen in einem ausgebrannten Ge sicht. Sie hatte Angst, am Ende hier draußen alleine mit den Leichen der zwei einzigen Menschen, die sie liebte, übrigzubleiben, Leichengräberin einer Grabstätte der Wüste, die am Ende auch ihre letzte Ruhestätte werden würde.
    »Ich werde mir diese Höhlen ansehen«, erklärte sie Charlie und mußte schreien, um sich Gehör zu verschaffen. »Ich will sehen, welche sich am besten für uns eignet.«
    Er nickte, Joey reagierte nicht, und sie wandte sich von ih nen ab, kletterte über das felsige Terrain auf die erste dunkle Öffnung im Abhang zu.
    Sie war nicht sicher, ob dieser Teil der Talwand nun Kalkstein oder Granit war, aber das hatte nichts zu bedeuten, weil sie ohnehin keine Expertin war und daher nicht wußte, aus welcher Art Gestein die sichersten Höhlen waren. Außerdem, selbst wenn diese hier nicht sicher waren, würde sie sie benutzen müssen; es gab für sie keine Alternative.
    Der Eingang zur ersten Höhle war niedrig und schmal. Sie holte die Taschenlampe aus dem Rucksack und ging hin ein. Sie war gezwungen, auf Händen und Knien zu krie chen, und an manchen Stellen war der Durchgang so eng, daß sie sich winden mußte. Nach drei oder vier Metern mündete der Tunnel in einen Raum, der vielleicht fünf Meter im Quadrat maß, mit einer niedrigen Decke, die gerade hoch genug war, daß sie stehen konnte. Der Raum war groß genug, um sie alle zu beherbergen, aber keineswegs ideal. Andere Gänge führten tiefer ins Innere des Hügels, vielleicht zu größeren Räumen, aber keiner der Gänge war weit genug, daß sie hindurchgekonnt hätte. Sie ging wieder hin aus in den Wind und den Schnee.
    Die zweite Höhle war ebenfalls nicht geeignet, aber die dritte kam dem Ideal so nahe, wie sie das nur hoffen konnte. Der erste Gang war hoch genug, daß sie nicht zu krie chen brauchte, und breit genug, um sich nicht durchzwängen zu müssen. Es gab eine kleine Schneeverwehung am Eingang, aber sie hatte keine Schwierigkeiten hindurchzustapfen. Nach eineinhalb Metern bog der Gang scharf nach links, eine Art Schleuse, die den Wind abhielt. Der erste Raum war etwa sechs Meter breit, zehn oder zwölf Meter lang und am vorderen Ende dreieinhalb bis vier Meter hoch, mit einem glatten Boden und Wänden, die an manchen Stellen zersprungen und schroff waren, dafür an anderen vom Wasser geglättet.
    Zu ihrer Rechten öffnete sich ein weiterer Raum, der aber kleiner war und eine niedrigere Decke hatte. Es gab mehrere Stalaktiten und Stalagmiten, die so aussahen, als wären sie aus geschmolzenem grauen Wachs gebildet worden, und an ein paar Stellen trafen sie sich in der Mitte des Raumes und bildeten Säulen mit Wespentaille. Sie leuchtete mit der Taschenlampe herum, sah am anderen Ende des zweiten Raumes einen Gang und nahm an, daß dieser in eine dritte Ka verne führte, aber das war alles, was sie wissen mußte.
    Der erste Raum hatte alles, was sie brauchten. Am hinteren Ende stieg der Boden an, und die Decke senkte sich, und die letzten eineinhalb Meter bildete der Boden einen eineinhalb Meter tiefen und sechs Meter breiten Sims, nur einen Meter zwanzig unter der Decke. Als Christine diese Nische mit ihrer Taschenlampe erkundete, entdeckte sie in dem Felsen darüber ein Loch, das einen halben Meter durchmaß und sich in die Dunkelheit hinaufbohrte, und begriff, daß sie hier eine riesige natürliche Feuerstelle mit eigenem Abzug entdeckt hatte. Das Loch mußte in eine andere Höhle weiter oben im Berg führen, und jener Raum oder ein anderer dahinter würde sich schließlich nach draußen öffnen; so würde der Rauch ungehindert abziehen können.
    Ein Feuer war wichtig. Sie hatten ihre Schlafsäcke nicht mitgebracht, weil die sie zu sehr belastet und ihre Flucht verlangsamt hätten — und weü sie damit gerechnet hatten, den See vor Einbruch der Nacht zu erreichen. Der Blizzard und Charlies Verwundung hatten ihre Pläne drastisch verändert, und

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