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Todesdrang: Thriller (German Edition)

Todesdrang: Thriller (German Edition)

Titel: Todesdrang: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hübner
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»Aber es hat nicht aufgehört.«
    Wieder schüttelte Dirk den Kopf. »Er hat hier angerufen und gemeint, er beobachte mich und sei mein schlimmster Alptraum.«
    »Konnten Sie die Stimme erkennen?«
    »Nein, es war nur ein Flüstern, so als hätte er sich verstellt.«
    »Und wieso haben Sie daraufhin nicht die Polizei verständigt?«
    »Und was hätte das bitte schön gebracht?«, entgegnete Dirk flapsig. »Noch einen Bericht, der in irgendeinem Aktenschrank vermodert? Ich hatte doch keinerlei Beweise.«
    »Sie hätten eine Geheimnummer beantragen können«, sagte König.
    »Ich glaube kaum, dass das für diesen Kerl ein großes Hindernis gewesen wäre.«
    »Und wie kommen Sie darauf?«
    »Nur so ein Gefühl«, brummte Dirk. Noch einmal liefen vor seinen Augen die Bilder von Kuhns Ermordung ab. Er hatte ganz bestimmt nicht vor, die beiden Polizisten über die Internetaktivitäten dieses Psychopathen aufzuklären. Zu sehr würde er sich damit selbst belasten. Die Suche nach dem Obdachlosen würde sie immerhin eine Weile beschäftigen. Zeit, die er nutzen konnte, um seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. »Der Typ ist einfach äußerst gerissen.«
    »Leute von der Sorte halten sich immer für besonders schlau«, meinte Kommissar König, »so lange, bis sie einen Fehler begehen.«
    Dirk betrachtete ihn finster. »Oder bis jemand dabei draufgeht, stimmt’s?«
    »Wann hat der Mann sich das letzte Mal telefonisch bei Ihnen gemeldet?«, schaltete sich Becker dazwischen.
    Dirk überlegte einen Moment, ob er den Beamten von dem Anruf erzählen sollte. Er sah keinen Grund, ihn zu verschweigen. Die Polizei würde nun ohnehin seinen Anschluss prüfen. Und es war davon auszugehen, dass sie nicht erst bis zur nächsten Rechnung warten mussten, um an die entsprechende Information zu gelangen.
    »Gestern Vormittag.« Dirk stand auf und ging zu der Kommode. »Meine Frau hat die genaue Uhrzeit notiert.« Er reichte Becker den zerknüllten Notizzettel, der neben dem Telefon lag.
    »Was haben Sie eigentlich mit Ihrer Hand gemacht?« Becker deutete auf Dirks blutverkrustete Knöchel, während er den Zettel auseinanderfaltete und die Notiz las.
    »Ach, das ist nichts«, winkte Dirk ab.
    Becker sah auf und betrachtete die roten Flecken an der Wand über der Kommode. »Ich kann Ihre Wut durchaus nachempfinden«, sagte er, »aber Sie sollten lernen, sie im Zaum zu halten. Haben Sie schon einmal daran gedacht, sich professionelle Hilfe zu suchen?«
    »Wie wäre es«, zischte Dirk, »wenn Sie einfach Ihren Job machen und mich mit meinem Kram in Ruhe lassen?« Er sah Becker direkt in die Augen.
    Becker wandte sich von ihm ab und ging auf seinen Kollegen zu. »Wissen Sie, worum es bei diesem Anruf ging?«, fragte er, ohne Dirk dabei anzusehen.
    »Nein, ich war zu diesem Zeitpunkt nicht zu Hause.«
    »Und unmittelbar nach diesem Anruf hat Ihre Frau das Haus verlassen, ist das richtig?«
    Dirk nickte. »Sie ist in die Kita gefahren und hat Kevin abgeholt. Sie muss ziemlich durcheinander gewesen sein, das hat mir jedenfalls eine der Betreuerinnen vorhin am Telefon erzählt. Ich glaube, sie hatte Angst, dass jemand Kevin etwas antut.«
    »Und haben Sie eine Ahnung, wo Ihre Frau anschließend hinfahren wollte?«
    Dirks Blick senkte sich. »Nein, nicht direkt«, sagte er. »Ich denke, sie wollte Kevin nur in Sicherheit bringen.«
    Die Stille, die daraufhin eintrat, war bedrückend.
    »Und Sie sind nicht der Meinung, dass Sie sich damit an uns hätten wenden sollen?«, fragte Becker.
    »Ich habe das doch selbst erst vor einer Stunde erfahren«, versuchte Dirk sich zu rechtfertigen. »Ich hätte mich sicher an Sie gewandt, wenn ich …« Er ließ seinen Blick hilflos zu Boden gleiten.
    Becker ging einen Schritt auf ihn zu. »Herr Bukowski«, sagte er nun in einem vertraulicheren Tonfall. »Kann es vielleicht sein, dass dieser Anrufer etwas gegen Sie in der Hand hat, was Sie uns verschweigen?«
    Dirk sah dem Kommissar in die Augen, konnte seinem Blick aber nicht standhalten. »Nein, wie kommen Sie darauf?«
    »Weil Sie auf mich wie ein Mann wirken, der gehörig unter Druck steht.«
    »Das kann man mir in meiner jetzigen Situation wohl kaum verdenken«, sagte Dirk. »Mein Sohn ist gestern gestorben. Und gerade habe ich erfahren, dass dieser Irre, der mich bedroht, aller Wahrscheinlichkeit nach dafür verantwortlich ist. Nennen Sie mir jemanden, der dabei nicht unter Druck stehen würde.«
    »Und Sie sind sich ganz sicher, dass das der einzige Grund

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