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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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platzte es aus ihr heraus.
    Petra lachte hell auf. »Du hast ja eine lebhafte Phantasie!«
    Dann wurde sie plötzlich ernst und zählte stumm nach, wie viele Monate seit dem Urlaub auf Mallorca vergangen waren, den sie mit Torsten verbracht hatte.
    »Wahrscheinlich ist es bloß der Stress«, murmelte sie und steckte sich den nächsten Schokoriegel in den Mund.
    Auch Henriette bekam nun Hunger. Zuerst aber benützte sie die Toilette, spülte mit Mineralwasser nach, da die Wasserversorgung nicht funktionierte, und wusch sich mit dem Wasser auch die Hände. Dann wählte sie aus den Essensvorräten etwas aus, was ihr nicht so schwer im Magen liegen würde. Während sie Wasser mit ein wenig Fruchtsaft vermischt trank, sah sie Petra zu, die mit akribischer Genauigkeit jeden Raum notierte, in den sie mit Hilfe der Überwachungskameras hineinschauen konnte.
    »Zum Glück werden die Dinger nicht vom Bordcomputer gesteuert«, kommentierte sie ihre emsige Tätigkeit. »Die Reederei wollte sichergehen, dass ein Befreiungskommando an Bord kommen und sich informieren kann. Eine Schlamperei gab es dabei allerdings, und die wird uns noch zu schaffen zu machen.«
    Sie zeigte auf eine flache Schachtel, die sie auf eine der Vorratskisten gestellt hatte.
    »Was ist da eigentlich drin?«, bohrte Henriette nach.
    »Eine Platine, die von Anfang an in den Computer der Notsteueranlage hätte eingebaut werden sollen. Da dies nicht geschehen ist, müssen wir in den Raum, in dem sich die Notsteuerung befindet, und dieses Teil dort anbringen. Das dürfte nicht leicht werden. Jedes Mal, wenn ich den Raum aufgerufen habe, war mindestens ein Pirat drin, und ich glaube nicht, dass uns die Kerle unbehelligt dort arbeiten lassen!«
    Henriette grinste schief. »Das werden sie gewiss nicht tun.«
    Dabei überlegte sie, wie sie den Wächter am unauffälligsten ausschalten konnte.
    DREI
     

    D
ietrich von Tarow und seine Männer lagen auf einem Hügel, von dem aus sie Maydh unter Beobachtung halten konnten. Auch wenn sie sich nicht an dem Angriff beteiligten, so wollten sie wenigstens sehen, was dort geschah. Jamanah hockte in Dietrichs Nähe auf der Erde und streichelte ihre Kalaschnikow. Der Major konnte ihr ansehen, dass es ihr nicht leichtfiel, zurückzubleiben, während die somaliländischen Soldaten gegen die Feinde vorrückten, die ihnen die heilige Stadt weggenommen hatten.
    »Gleich geht’s los«, berichtete Fahrner, der das Geschehen mit seinem Fernglas verfolgte.
    Jetzt nahm auch Dietrich sein Glas zur Hand und sah General Mahsins Leute auf Maydh zuschwärmen. Noch war kein Alarm gegeben worden, doch nach dem ersten Schuss würde dort die Hölle los sein.
    »Was meinen Sie, Herr Major? Sollten wir nicht doch ein bisschen mitmischen?«, fragte Fahrner.
    Dietrich schüttelte den Kopf. »Das ist nicht unser Krieg. Etwas anderes wäre es, wenn in dem Ort unsere vermissten Kameraden oder andere Geiseln gefangen gehalten würden. So aber ist es eine Auseinandersetzung zwischen zwei somalischen Milizen, und in die mischen wir uns nicht ein.«
    »Schade! Dabei bin ich gerade so richtig in Form.« Fahrner grinste und zeigte nach vorne. »Jetzt sind die Kerle endlich aufgewacht. Wer wettet mit mir, dass die Verteidiger den ersten Treffer machen?«
    »Sie reden, als wäre das ein Spiel mit Halmakegeln. Allerdings werden die Toten und Verletzten Ihren Spaß nicht verstehen!« Dietrich wurde ein wenig laut, denn Fahrner war zwar ein guter Soldat, nahm es aber mit den Grenzen, die ihm als Angehörigem der Bundeswehr gesetzt waren, nicht allzu genau. Fast bedauerte er es, ihn nicht mit den Verletzten nach Berbera geschickt zu haben. Andererseits war er nach Grapengeters Ausfall der beste Einzelkämpfer in der Kompanie und bewahrte auch in schwierigen Lagen die Übersicht.
    Fahrner hatte gemerkt, dass er zu weit gegangen war. »Entschuldigung, Herr Major! So habe ich es nicht gemeint. Mir tun die armen Hunde dort drüben leid – und zwar auf beiden Seiten! Die, die für diesen Krieg verantwortlich sind, sitzen mit ihren breiten Ärschen zu Hause auf einem bequemen Stuhl und überlegen sich, wie sie weitere arme Irre dazu bringen können, sich verheizen zu lassen.«
    »Ich glaube kaum, dass alle freiwillig bei der Truppe sind, und wenn es nur die Stammestradition ist, die sie zum Kämpfen zwingt«, warf ein anderer Soldat ein.
    Jamanah war der kurzen Diskussion gefolgt, ohne sie zu verstehen. Eines aber begriff sie. Der Mann, der sich Fahrner nannte, hatte

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