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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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der ein Elektrokocher mit einem dampfenden Topf stand.
    »Essen wir vorher, Sultana?«, fragte eine der Frauen.
    Die Anführerin hob die Hand. »Wir ziehen die Sache gleich durch!« Sie griff in einen der Säcke und zog eine Cobray M-11/9 mit einem Dreißigschussmagazin hervor. Sie reichte die Maschinenpistole weiter und holte zwei weitere MPs aus ihrer Umhüllung. Währenddessen öffneten ihre Begleiterinnen die anderen Säcke und rüsteten sich ebenfalls mit Waffen dieses Typs aus. Darüber hinaus erhielt jede der acht Frauen ein Kampfmesser und eine Pistole. So bewaffnet verließen sie die Kabine und verteilten sich auf dem Gang.
    »Es sind zwölf Männer auf dem Schiff, Sultana Sayyida«, erklärte Muna, die Wache gehalten hatte. »Vier davon befinden sich in ihren Kabinen, zwei weitere im Aufenthaltsraum, der Rest im Maschinenraum oder auf der Brücke.«
    »Wir müssen als Erstes die Brücke und den Funkraum in unsere Gewalt bekommen«, erklärte Sayyida. »Kein Funkspruch darf dieses Schiff verlassen.«
    »Was machen wir mit den Handys?«, fragte Muna.
    »Von hier aus werden sie kaum eine Verbindung bekommen. Trotzdem müssen wir dafür sorgen, dass niemand ein Handy behält und verstecken kann. Die Brücke und das Funkgerät sind vorerst jedoch wichtiger.«
    Sayyida trat zu dem provisorischen Vorhang, spähte hinaus und fand den Korridor leer.
    »Folgt mir!«, flüsterte sie, stieg die Treppe hoch und schlich an den Türen der Kabinen des Kapitäns und der Mannschaftsmitglieder vorbei weiter nach oben zur Brücke. Zwei Frauen begleiteten sie, während die anderen sich zuerst um die Matrosen im Aufenthaltsraum kümmern sollten.
    Jose Manuel Arroso hielt das Schiff auf Kurs, während ein Landsmann von den Philippinen das Radar überwachte. Die beiden nutzten die Gelegenheit, über den Kapitän und die Reederei herzuziehen. Dabei behielten sie den Eingang im Auge, um nicht von Wang überrascht zu werden.
    Als die drei Frauen hereinkamen, zog Arroso die Augenbrauen hoch. »Entschuldigen Sie, aber das hier ist die Brücke, der Steuerraum. Hier haben Passagiere keinen Zutritt!«
    Statt einer Antwort zog Sayyida ihre Cobray M-11 hinter dem Rücken hervor und zielte auf den Ersten Offizier.
    »Von nun an nehmen Sie nur noch von mir Anweisungen entgegen! Jeder Versuch, Kontakt zu anderen Schiffen oder Ihrer Reederei aufzunehmen, ist verboten. Versuchen Sie es, ergeht es Ihnen wie diesem Mann hier!« Ihr Englisch wies einen Akzent auf, war aber gut verständlich.
    Sayyida nickte einer ihrer Begleiterinnen zu. Sofort zielte diese auf den Mann am Radar und drückte ab.
    Der Knall des Schusses hallte wie ein Donnerschlag durch die Brücke und ließ Arroso zusammenzucken. Mit weit aufgerissenen Augen sah er, wie sein Landsmann langsam von seinem Stuhl rutschte und auf dem Boden liegen blieb. Zwischen seinen Augen zeichnete sich ein schwarzes Loch ab, so groß wie der Nagel seines kleinen Fingers. Ein paar Tropfen Blut rannen heraus und versickerten in den Haaren.
    »Ich hoffe, Sie haben die Warnung verstanden!«, erklärte Sayyida. Im nächsten Moment erklangen draußen weitere Schüsse.
    »Was wollen Sie?«, würgte der Erste Offizier mühsam hervor.
    »Wir übernehmen Ihr Schiff! Sie bringen es zu dem Hafen, den wir Ihnen nennen werden.«
    Weiter im Süden, im Golf von Aden und im Indischen Ozean, war Piraterie nichts Ungewöhnliches. Doch noch nie hatte Arroso gehört, dass ein Schiff bereits im Roten Meer gekapert worden wäre – und noch dazu von Frauen! Dies minderte jedoch nicht seine Angst, die noch wuchs, als er durch die Fenster sah, wie ein paar Matrosen, von zwei Piratinnen überwacht, mehrere schlaffe Gestalten zur Bordwand schleppten und ins Wasser warfen.
    »Wie viele Männer werden gebraucht, um dieses Schiff in Gang zu halten?«, fragte Sayyida, die ebenfalls hinunterblickte.
    Alle, hatte Arroso schon sagen wollen, begriff aber im nächsten Moment, dass sie das nicht würde hören wollen. »Mindestens sechs«, stotterte er.
    Sultana Sayyida hatte die Toten gezählt und gab einer ihrer Begleiterinnen einen Wink. »Damit sind noch zwei Männer überflüssig. Erschießt sie und werft sie ebenfalls den Haien zum Fraß vor.«
    »Aber nicht den Ingenieur!«, rief Arroso erschrocken. »Den brauchen wir für die Maschinen.«
    »Du hast es gehört. Ihr dürft nicht den Ingenieur erschießen! Nehmt zwei andere.« Mit diesen Worten setzte die Anführerin sich auf den Stuhl vor dem Radar und hielt den Ersten Offizier

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