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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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mit ihrer Waffe in Schach.
    Kurz darauf musste Arroso mit ansehen, wie zwei weitere Leichen ins Meer geworfen wurden. Auch der Tote auf der Brücke wurde geholt und über Bord gehievt. Danach ließ Sayyida die überlebenden Matrosen sowie den Bordingenieur und den Kapitän auf der Brücke zusammentreiben. Von den zwölf Mann, die auf der Caroline angeheuert hatten, lebten noch sechs, und die waren von dem radikalen Vorgehen der Piratinnen so eingeschüchtert, dass einer sich sogar in die Hose gemacht hatte.
    Die Anführerin setzte eine verächtliche Miene auf. »Die Kerle sind feige bis ins Mark! Selbst kleine Kinder hätten dieses Schiff in ihre Gewalt bringen können.« Sie hob die Stimme: »Zieht euch aus!«
    »Ich verstehe nicht«, sagte Wang, der durch die Schüsse geweckt und beim Verlassen seiner Kabine von zwei Piratinnen mit vorgehaltener Waffe empfangen worden war.
    Nun zielte die Anführerin auf ihn. »Zieht euch aus! Sonst werde ich mir überlegen, ob ihr dieses Schiff nicht auch zu fünft beherrschen könnt.«
    Da die Mündung ihrer Maschinenpistole dabei von einem Mann zum nächsten wanderte, entledigten diese sich hastig ihrer Hemden und Hosen.
    Der Kapitän aber streckte abwehrend die Hände von sich. »Das mache ich nicht!«
    »Ich zähle bis drei! Eins!« Die Zahl Zwei musste Sultana Sayyida nicht mehr aussprechen, denn Wang riss sich hastig die Kleidung vom Leib. Auf ein Zeichen hin traten die Männer mehrere Schritte zurück. Zwei Piratinnen durchsuchten die Hemden und Hosen. Geldbeutel und Brieftaschen warfen sie achtlos beiseite, doch die vier Handys zeigten sie ihrer Anführerin. »Was sollen wir damit tun?«
    »Werft sie ins Meer!« Danach betrachtete Sayyida die in Unterhosen dastehenden Männer mit einem höhnischen Blick. Der Kapitän hatte noch ein Unterhemd an, auf das die anderen wegen der Hitze verzichtet hatten. Auch seine Kapitänsmütze saß noch auf seinem Kopf.
    Um die Lippen der Piratin zuckte es in verhaltenem Spott. »Zieht euch ganz aus!«
    Die Männer warfen ihr fragende Blicke zu, doch als der Lauf ihrer Cobray M-11 sich ein wenig bewegte, ließen sie auch ihren letzten Stolz fahren und standen kurz darauf nackt vor den Frauen. Diese bedachten sie mit spöttischen Kommentaren, und eine hängte sich die Unterhose des Kapitäns wie eine Siegestrophäe an den Lauf ihrer Waffe.
    »Bringt drei der Männer weg und sperrt sie ein! Jeden in eine Kabine, und keine davon darf neben der anderen liegen. Kümmert euch darum, dass die Räume vollkommen leer sind. Es bleiben auch keine Betten darin. Diese räudigen Hunde sollen auf dem Boden schlafen! Die anderen drei Gefangenen sorgen dafür, dass wir so rasch wie möglich an unser Ziel kommen.«
    Kapitän Wang gehörte zu jenen, die in die Kabine gebracht werden sollten. Doch als eine der Frauen ihn mit einem Wink ihrer MP aufforderte, die Brücke zu verlassen, wandte er sich an die Anführerin. »Bitte, Madam, lassen Sie uns doch etwas anziehen. Es ist beschämend, nackt herumlaufen zu müssen!«
    »In Abu Ghraib haben eure amerikanischen Freunde auch nicht gefragt, ob es für rechtgläubige Muslime beschämend ist, nackt den Blicken ihrer Frauen und den Hunden überlassen zu werden!«
    Der Kapitän begriff, dass er nichts mehr ausrichten konnte, und schlurfte mit hängendem Kopf vor den Frauen her, die ihn und zwei andere wegbrachten. Fast noch schlimmer als die Tatsache, nackt herumlaufen zu müssen, waren die Bemerkungen der beiden Matrosen, die ihm vorwarfen, die Piratinnen an Bord gebracht zu haben.
    NEUN
     

    D
e r Flug nach Addis Abeba war für Torsten Renk eine neue Erfahrung, denn zum ersten Mal in seiner aktiven Zeit musste er sich für sein Gefühl nackt auf den Weg machen. Doch als angeblicher Geschäftsreisender konnte er nicht mit seiner Sphinx AT2000 im Schulterhalfter die Kontrollen am Flughafen passieren. Wagner hatte ihm zwar versprochen, die Waffe per Diplomatenpost an die deutsche Botschaft in Äthiopien zu schicken. Dennoch ertappte Torsten sich dabei, wie er sich immer wieder prüfend an die linke Schulter griff. Da gab es aber nur die leere Brusttasche der leichten Leinenjacke, die er anstelle seines gewohnten Lederblousons angezogen hatte. Selbst die beiden Kugelschreiber hatte er herausnehmen und in seinen Koffer stecken müssen. Seinen Laptop hatte er als Handgepäck mitgenommen, aber auf Wagners Anweisung hin die für seinen Auftrag wichtigen Daten noch nicht daraufgeladen. Diese hatte Petra auf eine SD-Card

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