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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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Sitzkissen auf und eilte ans Fenster. Das Licht der Mondsichel reichte aus, um ihr zu zeigen, dass das Kreuzfahrtschiff nicht mehr dort lag, wo es geankert hatte. »Wie konnte das geschehen?«
    Die Frau zog ängstlich den Kopf ein. »Das weiß ich nicht. Hanif hat es eben gemeldet. Er und die Männer an Bord wurden vollkommen überrascht!«
    »Sie sollen das Schiff unter allen Umständen stoppen, verstanden? Gib ihm das sofort durch! Und du, mein Schwager, wirst dich umgehend mit der Großwesirin der Deutschen in Verbindung setzen und ihr erklären, dass wir die wertvollsten Geiseln an Land gebracht haben und jede halbe Stunde eine davon erschießen lassen werden, wenn die Lady of the Sea nicht umgehend stoppt und die Kontrolle wieder meinen Leuten übergeben wird. Erkläre ihr auch, dass meine neue Lösegeldforderung bei einer Milliarde Dollar liegt und ich keinen lumpigen Schilling davon abgehen werde.«
    Abdullah Abu Na’im war froh, den Raum verlassen zu können. Sayyida schien nicht mehr bei Verstand. Der Weg, den sie eingeschlagen hatte, konnte nur ins Verderben führen. Nun, da ihr das Kreuzfahrtschiff mit mehr als zweitausend Geiseln abhandenzukommen drohte, wollte sie das Blatt mit Hilfe der an Land gebrachten Gefangenen wenden. Der Saudi wusste aus den Gesprächen mit der Kanzlerin, dass diese eine Beendigung der Geiselnahme ohne Blutvergießen vorgezogen hätte. Allerdings hatte er auch den Willen der Deutschen gespürt, notfalls mit Härte zu reagieren. Die Berichte über die miserablen Verhältnisse an Bord der Lady und Sayyidas übertriebene Forderungen hatten sie offenbar dazu gebracht, die zweite Lösung zu wählen.
    Allerdings konnte Abdullah Abu Na’im sich nicht vorstellen, dass die Kanzlerin ausgerechnet die wertvollsten Geiseln opfern würde. Er überlegte schon, ob er zu Sayyida zurückkehren und sie darauf aufmerksam machen sollte. Dann aber schüttelte er den Kopf. Ihm war es wichtiger, sich den Deutschen als unparteiischer Mittelsmann zu präsentieren, als seiner Schwägerin zu sagen, dass ihr Verstand vielleicht doch nicht so überlegen war, wie sie immer tat.
    ZWEI
     

    I
n Laasqoray nickte Torsten grimmig, als Henriette meldete, Petra habe die Steuerung der Lady unter Kontrolle. »Macht es gut!«, antwortete er. »Jetzt sind wir dran.«
    Mit einer energischen Bewegung wandte er sich an Omar Schmitt. »Ist Ihr Mann so weit?«
    »Tamid wartet auf unser Signal.« Omar wies auf die Halle, in der die Geiseln eingesperrt waren. Die winzigen Fenster waren mit Brettern zugenagelt worden und die Türen versperrt. Daher waren die Bewacher sich ihrer Gefangenen so sicher, dass sie auf dem Vorplatz ein Lagerfeuer entzündet und es sich dort bequem gemacht hatten. Während die Reste eines Hammels über der Flamme brutzelten, berauschten sich die Männer an ihren Erfolgen und am Kat und sangen Heldenlieder.
    »Schätze, die Burschen werden sich gleich wundern«, stieß Torsten aus und sah Omar und dessen zweiten Untergebenen auffordernd an. »Setzt die Brillen auf!«
    Er selbst steckte wieder in seinen europäischen Kleidern, die Omar in einem bunten Gemisch verschiedenster Kleidungsstücke verborgen mitgenommen hatte, und musste seine Schutzbrille nur nach unten schieben. Als er es tat, wurde es um ihn herum so dunkel wie in einem fensterlosen Keller. Selbst das Lagerfeuer der Wachen war nur noch als roter Punkt zu erkennen.
    Torsten hob seine MP5, auf die er eine Blendgranate gesetzt hatte, zielte in Richtung des Feuers und drückte ab. Das Zünden des Treibsatzes fiel kaum auf, da die hiesigen Milizen aus Übermut immer wieder Schüsse in die Luft abfeuerten.
    Eine Sekunde später explodierte das Geschoss in einem gleißenden Lichtblitz. Für die Piraten war es die Hölle. Von einem Augenblick zum anderen konnten sie nichts mehr sehen. Gleichzeitig bekamen sie fürchterliche Kopfschmerzen, und einige von ihnen übergaben sich sogar. Selbst Torsten musste trotz der Schutzbrille die Augen zukneifen, so stark blendete das Geschoss.
    Omar keuchte überrascht auf. »Das Ding ist ja teuflisch!«
    Dann grinste er und stieß Torsten in die Rippen. »Wissen Sie, wie ich mir vorkomme? Wie die beiden Typen aus den ›Men in Black‹-Filmen. Wie hießen sie gleich wieder? Ach ja, Agent J und Agent K! Auf jeden Fall haben Sie die Wachen ganz schön geblitzdingst!«
    »Halten Sie keine Volksreden! Die Kerle werden sich bald erholt haben. Vorwärts, holen wir die Gefangenen heraus!« Torsten rannte los und

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