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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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Oberst«, antwortete dieser in verständlichem Deutsch. »Als Ihre Blitzbombe hochging, konnte ich einem der Kerle die MP abnehmen und die Wachen hier drinnen erschießen. Aber jetzt sollten wir rennen!«
    »Sie haben Leutnant Tamid gehört. Also raus hier! Und lasst niemanden zurück.« Torsten brüllte wie ein Feldwebel auf dem Kasernenhof.
    Auf sein Drängen hin verließen die Geiseln die Halle. Torsten leuchtete noch einmal alles ab und entdeckte ganz hinten ein kleines Kind. Er eilte hin, hob es auf und drückte es Dunkhase in die Arme.
    »Nehmen Sie es! Auf die Weise können Sie wenigstens etwas für die Bevölkerung tun.«
    Der andere maß ihn mit einem zornigen Blick. »Wenn ich wieder zu Hause hin, werde ich dafür sorgen, dass Sie auf die richtige Größe zurechtgestutzt werden.«
    Ein älterer Herr, der Torsten ebenfalls als Politiker in Erinnerung geblieben war, trat dazwischen. »Und wenn ich wieder zu Hause bin, werde ich dafür sorgen, dass Sie bei der nächsten Bundestagswahl nicht mehr aufgestellt werden!«, brüllte er Dunkhase an, nahm das kleine Mädchen und reichte es seiner Mutter, die bereits verzweifelt nach ihrem Kind gesucht hatte.
    »Geben Sie mir bitte eine Waffe«, sagte er zu Torsten. »Es ist zwar schon ein paar Jahrzehnte her, dass ich so ein Ding in der Hand hatte, aber in der Not frisst der Teufel Fliegen.«
    Torsten reichte ihm ein Sturmgewehr und wies dann auf Omar Schmitt und die beiden Somaliländer. »Passt auf diese Männer auf und folgt ihren Gesten. Die drei sind Freunde und gehören zu uns!«
    Unterdrücktes Lachen antwortete ihm. Einige Männer hatten sich unterdessen bei den Waffen der vor dem Eingang erschossenen Piraten bedient und bildeten nun zwei Gruppen, von denen sich die größere an die Spitze der Geiseln setzte, während die anderen die Nachhut übernahmen.
    »Ich will eine große Schießerei unter allen Umständen vermeiden, verstanden?«, rie f T orsten ihnen zu. »Und jetzt dreht die Köpfe weg und kneift die Augen zu! Dort drüben wird es gleich sehr hell werden!«
    Er schoss mehrere Blendgranaten rasch hintereinander nach vorne. Im Schein des durch seine Schutzbrille gedämpften Lichtes sah er, dass dort ein paar Dutzend Freischärler aus anderen Stadtteilen zusammengelaufen waren. Um sie völlig kampfunfähig zu machen, setzte Torsten ihnen noch zwei Ultraschallgranaten vor die Füße und trieb dann seine Schutzbefohlenen an, schneller zu laufen.
    DREI
     

    H
ans Borchart lag neben einem der großen Piratenboote im Sand und kümmerte sich scheinbar nicht um die Piraten und Freischärler, die nur wenige Schritte entfernt um ein Feuer saßen und Kaffee tranken.
    Einer der Männer brachte ihm einen Becher. »Für einen tapferen Krieger.«
    »Allah möge es dir vergelten!« Hans nahm den Becher und trank das heiße, übersüße Getränk mit vorsichtigen Schlucken. Ihm taten die Männer leid, die in eine Zeit hineingeboren worden waren, die aus ihnen Banditen gemacht hatte. Die meisten hätten ein besseres Leben verdient, stattdessen würden viele von ihnen sterben, ohne je richtig gelebt zu haben.
    Er verbannte die philosophischen Gedanken aus seinem Kopf und blickte über den Rand des Bechers hinweg in Richtung Stadt. Die Lagerhalle der Fischfabrik war in der Dunkelheit nur zu erkennen, weil die Bewacher der Gefangenen ebenfalls ein Feuer entzündet hatten. Nun bedauerte Hans es, dass er keine Uhr bei sich hatte. Er musste warten, bis Torsten das Signal gab, und saß wie auf glühenden Kohlen.
    Unbeobachtet von den anderen schraubte er den Fußteil seiner Krücke ab und lud die Dragunov SVD durch. Diese Waffe war weitaus zielgenauer als die Kalaschnikows oder die handlichen Cobray M-11, mit denen die Freischärler und Piraten ausgerüstet waren. Zwar hatte er nur zehn Patronen im Magazin, doch zusammen mit dem Magazin seiner Beretta würde dies für seine Zwecke ausreichen.
    Ein blendender Blitz über der Stadt ließ Hans aufatmen. Er zog sich an der Bordwand des Schiffes hoch, wobei er seine Krücke so hielt, dass niemandem das abgeschraubte Ende auffallen konnte. Gerade noch rechtzeitig erinnerte er sich daran, dass er das andere Teil auch noch brauchen würde, hob es auf und steckte es in den Gürtel. Dann starrte er wieder auf die Silhouette der Stadt.
    Die Freischärler am Strand waren aufgesprungen und schwangen ziellos ihre Waffen. Was sie sagten, konnte Hans nicht verstehen, doch die Gesten ihrer Anführer verrieten ihm genug. Vierzig, fünfzig

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