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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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sonst.
    »Die hat unser Von sich eingefangen«, flüsterte Fahrner seinen Kameraden zu. »Aber Vorsicht! Die Frau legt jeden um, der ihr zu nahe kommt, ohne mit der Wimper zu zucken. Von der könnt ihr Schlammrutscher euch noch eine Scheibe abschneiden.«
    »Jetzt gib nicht so an!«, wies ihn ein Feldwebel zurecht. »Mit einer Frau wird unsereins ja wohl noch fertig.«
    »Ich würde dir nicht raten, es zu probieren. Die hat ganz allein und nur mit einer alten Kalaschnikow vier gut bewaffnete Milizionäre überrumpelt und später sogar dem Von und mir das Leben gerettet. Wenn ihr sie ärgert, bekommt ihr es mit mir zu tun, nicht nur mit unserem Häuptling. Kennt ihr übrigens seine Schwester?«
    Allgemeines Kopfschütteln. Fahrner grinste und begann zu erzählen, wie Henriette und Petra allein die Lady of the Sea unter ihre Kontrolle gebracht hatten. »Die eine ist ein Pummel, der hundert Meter nicht unter dreißig Sekunden läuft – falls sie nicht unterwegs schon einen Herzinfarkt erleidet –, aber ein Ass am Computer. Dafür ist die Schwester des Majors eine geballte Ladung Supersprengstoff. Die hat ganz allein über fünfzig Piraten erledigt. Bei der kommt selbst unser Von nicht mehr mit – und das will was heißen.«
    Unterdessen wurde Dietrich auf die Gruppe um Fahrner aufmerksam und kam näher. »Was ist denn hier los?«
    »Nichts, Herr Major. Fahrner hält mal wieder seine Märchenstunde.« Der Soldat grinste und reichte Dietrich eine kleine Metallflasche.
    »Wollen Sie einen Schluck guten Korn? Ist noch von zu Hause. Hier in der Gegend kriegt man ja kaum etwas.«
    Dietrich nahm das Fläschchen und trank einen kleinen Schluck. »Danke! Und jetzt sollten wir uns hinlegen. Oder wollt ihr, wenn wir losfahren, in den Booten einschlafen?«
    »Er ist immer noch der Alte«, raunte einer der Soldaten Fahrner zu, ohne die Lippen zu bewegen.
    »Nicht ganz«, antwortete Fahrner feixend. »Jetzt ist er noch viel besser.«
    In den Ohren seiner Kameraden klang das wie eine Drohung, und Torsten, der als frischer Rekrut seine Grundausbildung unter Dietrich von Tarow durchlitten hatte, lachte in sich hinein. Wie es aussah, hatte Henriettes Bruder sich seit jener Zeit um keinen Deut geändert. Er konnte froh sein, dass er den Auftrag, die Caroline zurückzuholen, gemeinsam mit Männern unternahm, die Dietrich von Tarow ausgebildet hatte.
    Schlechter als die Fremdenlegionäre, die ihnen helfen sollten, waren sie jedenfalls nicht, nur nicht so übertrieben von sich eingenommen. Unter sich bezeichneten die Franzosen die amerikanischen Green Berets und SEALs nur als Milchbubis. Wie sie ihre deutschen Kollegen insgeheim nannten, wollte Torsten diesen lieber nicht verraten, da es sonst unweigerlich zu einer Schlägerei kommen würde.
    Einige Fremdenlegionäre kannte er aus früheren Einsätzen und wusste, dass er sich hundertprozentig auf sie verlassen konnte. Die Männer waren ebenfalls neugierig und wollten von ihren Kameraden, die auf der Lady im Einsatz gewesen waren, erfahren, wie die Sache dort gelaufen war. Daher war an Schlafen vorerst nicht zu denken. Torsten gesellte sich zu Dietrich von Tarow, lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand und bat den Major, ihm noch einmal genau zu erzählen, wie dessen Aktion gegen die Caroline gelaufen war. Irgendwie, hoffte er, würde er herausfinden, auf welche Weise sie einer möglichen Falle entgehen und die Sache mit Erfolg durchziehen konnten.
    DREI
     

    N
achdem Wagner mit Torsten, Dietrich von Tarow und dessen Begleiterin sowie den zwanzig Fremdenlegionären das Haus verlassen hatte, langweilten Henriette und Petra sich. Über ihr Baby wollte Petra nicht reden, nicht zuletzt, weil sich zumeist Hans Borchart bei ihnen aufhielt. Er hatte zwar von Wagner seine Prothesen wiederbekommen, war aber sichtlich frustriert, weil dieser ihn ebenso wie die beiden Frauen zurückgelassen hatte.
    »Wenn etwas schiefgeht, werde ich mir bis ans Ende meines Lebens Vorwürfe machen, weil ich nicht dabei gewesen bin«, wiederholte er am Morgen des entscheidenden Tages zum hundertsten Mal – zumindest schien es Henriette so.
    »Was soll schon schiefgehen? Zusammen mit Torsten und den anderen holt unser Guru die Caroline in null Komma nichts zurück«, antwortete Petra bissig.
    »Da bin ich mir nicht sicher. Ich habe ein schlechtes Gefühl bei der Sache.« Hans stieß einen knurrenden Laut aus.
    Was Petra ihm antwortete, hörte Henriette nicht mehr. Sie starrte aus dem Fenster, obwohl der

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