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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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Ausblick eher eintönig war, und wünschte sich, ebenfalls bei ihrem Bruder und Torsten zu sein. Da fiel ihr ein kleiner schwarzer Punkt in der unteren linken Ecke der Glasscheibe auf. Er war nicht ganz so groß wie der Nagel ihres kleinen Fingers und hätte ein Insekt sein können, das im Flug gegen die Scheibe geprallt und dort hängen geblieben war.
    Henriettes Misstrauen war jedoch erwacht, und sie trat näher. Als sie das Fenster öffnete und sich den Fleck genauer ansah, erstarrte sie für einen Moment. Dann machte sie Petra und Hans mit Zeichen darauf aufmerksam, zu ihr zu kommen.
    »Was ist …?«, fragte Hans, brach aber ab, als Henriette mit dem Zeigefinger mehrmals den Mund berührte.
    Kaum waren die anderen bei ihr, zeigte Henriette auf einen kleinen, auf das Fensterglas geklebten Knopf, an dem ein dünner Draht befestigt war, der eng an der Hauswand entlangging und so, wie es aussah, in einem nahe gelegenen Haus verschwand.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Hans in Gebärdensprache.
    »Ich will an die frische Luft!« Petra stöhnte und bat Henriette, sie zu stützen. »Mir ist es hier viel zu heiß! Ich möchte nach Hause«, setzte sie mit weinerlicher Stimme hinzu. Doch kaum waren sie im Freien und weit genug von dem eben entdeckten Abhörmikrophon entfernt, sah sie die beiden besorgt an. »Kann mir einer sagen, wer das getan hat?«
    »Hoffentlich war es nicht der Verräter, von dem Torsten und Henriettes Bruder gesprochen haben!«, sagte Hans.
    Henriette erinnerte sich an den Schatten, den sie am Vortag gesehen hatte, und überlegte, ob Wagner seinen Plan vorher oder danach erläutert hatte. Genau wusste sie es nicht mehr, und das machte ihr Sorgen.
    »Es kann nur der Verräter gewesen sein. Der Kerl muss gemerkt haben, dass Torsten die Mikrophone im Besprechungsraum entdeckt und unschädlich gemacht hat, und hat dann dieses Ding an die Fensterscheibe geklebt.«
    »Aber dann wissen die Piraten, dass Torsten und die anderen heute Nacht kommen werden!«, rief Petra aus.
    »Wir müssen sie warnen!« Hans wollte schon ins Haus zurück, doch da hielt Henriette ihn auf.
    »Das hat keinen Zweck! Unsere Leute werden es trotzdem versuchen. Satellitenaufnahmen haben gezeigt, dass die Schurken dabei sind, den Frachter zu entladen. Hätte die Reederei nicht aus Geldgier andere Container auf die mit den Waffen gestellt, hätten die Banditen ihre Beute wahrscheinlich schon an Land geschafft. So aber müssen sie erst einmal die hinderlichen Container wegräumen, und das kostet Zeit.«
    »Irgendetwas müssen wir tun! Wir können unsere Freunde doch nicht in ihr Verderben rennen lassen«, rief Hans aus.
    »Das will ich auch nicht«, erklärte Henriette. »Aber dafür brauchen wir einen schlüssigen und vor allem durchführbaren Plan. Wie beim letzten Mal werden die Piraten den Angriff unserer Freunde von See aus erwarten. Das muss Petra per Mail an Torsten weitergeben. Wir können nur hoffen, dass er noch rechtzeitig in seine Mailbox schaut. Für unsere kleinen Funkgeräte ist die Entfernung zu groß, und über den Laptop mit ihm sprechen sollten wir hier auch nicht, denn mit modernem Equipment könnte der Verräter die Sendung auf eine so kurze Entfernung auffangen.«
    Petra sah sie empört an. »Aber wir können doch nicht nur eine Mail schicken und dann die Hände in den Schoß legen.«
    »Das habe ich auch nicht vor. Ich werde dafür sorgen, dass die Piraten abgelenkt werden. Doch dafür brauche ich einen Hubschrauber oder ein Flugzeug.«
    Während Henriette überlegte, wie sie an ein Fluggerät kommen könnte, tippte Petra sich an die Stirn. »Du kannst ja in den nächsten Supermarkt gehen. Vielleicht verkaufen sie dir dort einen Düsenjäger!«
    Henriette lachte hell auf. »Den bekomme ich schon noch, glaub mir! Wer ist eigentlich der Typ, der sich hier um uns kümmern soll?«
    »Ein gewisser Al Huseyin, der Stellvertreter von Omar Schmitt und genau der Mann, auf den die meisten Verdachtsmomente zutreffen«, erklärte ihr Hans.
    »Also heißt es: Nichts anmerken lassen!«, erklärte Henriette und forderte die beiden auf, wieder ins Haus zurückzukehren.
    Kaum waren sie in ihrem Zimmer, holte sie sich die letzte Cola, teilte diese mit Petra und wog dann die leere Dose in der Hand. »Das ist ein Grund, mit Al Huseyin zu sprechen.«
    Sie verließ erneut das Haus und schlenderte zu dem Gebäude, in dem Omar Schmitts Stellvertreter das Büro eingerichtet hatte. Als sie eintrat, setzte der Mann rasch einen Kopfhörer

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