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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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Lebensmittel und eine Flasche Mineralwasser. Dann machte sie sich auf den Weg.
    Dr. Kainz’ Assistent, der genau wie die anderen die achtzig Kilometer nach Xagal zu Fuß laufen musste, blickte kopfschüttelnd hinter ihr her, hinderte aber ein paar Frauen daran, ihr nachzulaufen. »Lasst die Verrückte gehen! Wenn sie unbedingt sterben will, soll sie es tun.«
    Jamanah hörte es und bog die Lippen zu einem verächtlichen Lächeln. Sie ging nicht, um zu sterben, sondern um zu töten.
    VIER
     

    E
in paar tausend Kilometer von den Steppen Somalias entfernt scheuchte Major Dietrich von Tarow seine Untergebenen durch das Manövergelände.
    »He, nicht so langsam!«, schrie er zwei Soldaten an, die hinter den anderen zurückgeblieben waren. Dann sah er, wie ein Soldat mit hochgerecktem Gesäß durch das Gras robbte. »Den Arsch runter, Fahrner! Im Ernstfall schießt ihn dir einer weg!«
    Trotz seiner bissigen Bemerkungen war von Tarow mit dem Ausbildungsstand seiner Männer zufrieden. Mit ihnen konnte er in die Hölle eindringen und dem Teufel die drei goldenen Haare stehlen.
    »Und jetzt ein bisschen Tempo! Schließlich seid ihr keine Schnecken. Los, los! Wenn ich vorne am Schießstand angekommen bin, will ich keinen von euch hinter mir sehen!« Mit diesen Worten begann Dietrich von Tarow zu rennen und legte die nächsten fünfhundert Meter samt seinem Gepäck in einer neuen Rekordzeit zurück.
    Auch seine Leute rannten, was das Zeug hielt. Trotzdem gelang es niemandem, den Kompaniechef zu überholen. Von Tarow stoppte die Zeit, bis auch der Letzte angekommen war, und nickte zufrieden. »Nicht schlecht! Das nächste Mal könntet ihr trotzdem ein wenig schneller sein. Und jetzt kommt die Schießübung. Zehn Meter laufen, zu Boden werfen und feuern. Immer drei zusammen! Und los!«
    Die ersten drei Mann sprinteten nach vorne, hechteten in das Schlammloch und beharkten die aufgestellten Ziele mit Dauerfeuer aus ihren Heckler & Koch MP5.
    Von Tarow sah zufrieden, dass kaum ein Geschoss danebenging. »Gut. Und jetzt die nächste Gruppe!«
    Innerhalb von fünf Minuten sahen die Soldaten aus, als hätten sie ein Schlammbad genommen. Sie grinsten jedoch und blickten ihren Anführer herausfordernd an.
    »Na, Herr Major, wie gut können Sie schießen?«, fragte Leutnant Grapengeter.
    »Wir können es ja ausprobieren!« Dietrich von Tarow spurtete aus dem Stand, warf sich in das Schlammloch und feuerte, noch während er stürzte.
    Seine Untergebenen sahen verblüfft, wie präzise seine Schüsse trafen.
    Fahrner kam nicht aus dem Kopfschütteln heraus. »Es gibt nichts, was unser Von nicht besser kann als jeder andere.«
    In seiner Stimme schwang Neid. Jeder in dieser Kompanie hielt sich für einen Elitesoldaten. Doch im Vergleich zu Dietrich von Tarow fühlte sich selbst der Beste wie ein kleines Würstchen.
    »Nur gut, dass ich am Wochenende frei habe. Unser Von ist in der Lage, unseren Trupp auch am Samstag und Sonntag zu schleifen. Wir könnten ja sonst Rost ansetzen«, raunte Leutnant Grapengeter einem Kameraden zu.
    Dieser nickte. »Unser Von ist ziemlich ehrgeizig und will unbedingt General werden. Soll in der Familie liegen! Die waren bis zu Adam hinunter alle Generäle. Sogar die Schwester ist bei der Bundeswehr, allerdings bei der Luftwaffe.«
    »Das Mädchen wollte wahrscheinlich nicht riskieren, von seinem Bruder geschliffen zu werden. Wir hätten auch zur Luftwaffe gehen sollen.« Grapengeter seufzte und stellte sich an die Spitze seines Zuges.
    »Haben wir jetzt Feierabend, Herr Major?« Fahrners Frage war berechtigt, denn letztens hatte von Tarow den Trupp noch eine Runde auf dem Übungsgelände drehen lassen. Diesmal aber nickte er.
    »Abtreten, Leute! Für heute ist Schluss. Putzt in der Kaserne als Erstes eure Waffen und bringt eure Sachen in Ordnung. Ich schaue mir heute Abend alles an.«
    »Scheiße«, flüsterte Grapengeter. »Eigentlich wollte ich mich gleich in die Büsche schlagen, um meinen Zug zu erwischen. So komme ich erst morgen früh nach Hause.«
    »Frag doch unseren Von, ob er dich gehen lässt«, schlug Fahrner vor.
    »Sonst noch was? Der lässt mich zwar gehen, taucht mich dafür aber am Montag doppelt in die Scheiße, damit ich mir das Bier ausschwitze, das ich angeblich übers Wochenende getrunken habe. Dabei bin ich Antialkoholiker.«
    Dietrich von Tarow entging nicht, wie seine Leute sich während des Rückmarsches zum Quartier leise unterhielten, und er kannte auch den Spitznamen, den sie ihm

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